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Lass dich von Gott allein führen...

Aus der Januar 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach 18-jähriger Firmenzugehörigkeit in einer verantwortungsvollen Aufgabe im Management war ich plötzlich nicht mehr gefragt. Man hatte mich auf die Straße gesetzt – und das mit damals vier Kindern zu Hause!

Dabei hatte ich das Gefühl gehabt: Hier hast du deine Sicherheit und kannst in Ruhe deine Pension erleben! Es war bitter, es war demütigend, aber ich musste einsehen, dass ich mich geirrt hatte. Was nun? Es musste doch noch eine Aufgabe für mich geben! Aber wie erkenne ich, was meine Lebensaufgabe sein sollte?

Ich war bereit, die Herausforderung anzunehmen. Und wie so oft in meinem Leben begann ich, in Büchern nach Inspiration und Lösungen zu suchen, die mir schon oft geholfen hatten: die Bibel und die Werke von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin von Christian Science.

Ich war bereit, die Herausforderung anzunehmen ...

Ein halbes Jahr lang studierte ich diese Bücher, bat einen Christian Science Praktiker um Hilfe und absolvierte schließlich Klassenunterricht, die Grundlagenausbildung in Christian Science. Ich wurde durch diese Veränderungen zu einem aktiven Christlichen Wissenschaftler.

Aber der Reihe nach. Ich wurde auf Paulus aufmerksam, über dessen Wirken in der Apostelgeschichte in der Bibel berichtet wird. Es wird deutlich, wie rückhaltlos Paulus sich hatte führen lassen von Gott. Er war viel auf Reisen, was zur damaligen Zeit gewiss beschwerlich, kraft- und zeitraubend gewesen sein musste. Und wie oft musste er aufgrund von einschneidenden Ereignissen seine Planungen kurzfristig ändern. Diese kurzen Passagen in der Apostelgeschichte zeigen klar, wie innig Paulus mit Gott verbunden war und wie intensiv er seinen Weg regelrecht »erlauscht« hat.

...und wurde auf Paulus aufmerksam, wie intensiv er seinen Weg regelrecht »erlauscht« hat.

Paulus war ein außergewöhnlicher Apostel. Er wurde gesteinigt, ihm wurde öffentlich die Kleider vom Leib gerissen und er wurde geschlagen. Schließlich wollten die Juden ihn sogar lynchen. Aber seine Erfahrung stärkte nur sein Gottvertrauen, so dass er direkt Gottes Plan erfuhr: er sollte in Rom für Gott zeugen.

M. B. Eddy schreibt über Paulus in den Vermischten Schriften (201:27): »Er war guten Mutes in Nöten, denn durch sie bewährte und entfaltete sich verborgene Kraft.« Etwas weiter schreibt sie: »Nimm nicht den Rat eines Sterblichen an, wäre er auch dein bester Freund, sondern lass dich von Gott allein führen ...« (236:20-22).

Beim Studieren der Apostelgeschichte sah ich viele Parallelen zu meinem bisherigen Leben. Natürlich war ich nicht im Gefängnis oder wurde mit Stöcken geschlagen. Dennoch fühlte ich mich als Gefangener der Ruhmsucht und geschlagen von dessen Stolz. Nun wollte ich aufrichtig nur noch meine Lebensaufgabe erkennen und erfüllen. Ich sah »die Logik der Ereignisse«, wie M. B. Eddy sie bezeichnet.

Wie sahen meine weiteren Schritte aus? Wie erwartet, ließ Gott mich natürlich nicht hängen. Ich fand eine Stelle als Vertriebsingenieur. Mir wurde klar, dass mein Erfolg in diesem Beruf nur von der Fähigkeit abhing, mich demütig von Gott führen zu lassen. Ich war wieder versorgt, samt meiner Familie, die mittlerweile aus fünf Kindern bestand. Nach ca. einem Jahr erfolgreicher Arbeit sollte ich Mitinhaber an dem lukrativen Ingenieurbüro werden. Zu diesem Zeitpunkt las ich immer noch und immer wieder die Apostelgeschichte, die mich einfach nicht mehr losließ. Es schien mir nicht richtig, dieses Angebot anzunehmen. Aber ich stellte keinerlei wirtschaftliche Berechnungen, sondern vertraute mehr und mehr Gott und Seiner Führung. Kurz darauf wurde ich von einem Weltkonzern abgeworben. – Ich hatte mich wie Paulus rückhaltlos auf Gott verlassen. Ohne meine Erfahrungen im Management, als Arbeitsloser und dann als Vertriebsingenieur hätte ich diese überaus interessante Aufgabe nicht wahrnehmen können. Dies alles geschah in einem Alter, wo man üblicherweise keinen Firmenwechsel mehr anstrebt. Und doch hätte es all diese wunderbaren Entwicklungen wohl verhindert, wenn ich mich krampfhaft an meiner ursprünglichen Firma festgehalten hätte.

Wir können Gottes Führung nur so weit erleben, wie wir uns Ihm anvertrauen.

Diese liebevolle Leitung stellt Gott jedem Menschen zur Verfügung. Und jeder kann nur durch seine Aufgabe wachsen. Aber wir können Gottes Führung nur so weit erleben, wie wir uns Ihm anvertrauen. Mrs. Eddy beschreibt diese Situation in Vermischte Schriften (S. 212:13-19) »Als sie [die Jünger] bereit waren, gesegnet zu werden, empfingen sie den Segen. Ihre menschlichen Anstrengungen, Mittel und Wege zu finden, waren vergeblich, und dies sollte den unsrigen Einhalt gebieten. Ein Schritt abseits von dem geraden weg der göttlichen Wissenschaft kostete sie – was? Eine schnelle Rückkehr unter dem Druck von Schwierigkeiten, Dunkelheit und erfolgloser Arbeit.«

Gott bietet uns Seine liebevolle, umsichtige und vollständige Führung an. Und jeder kann sie nutzen.

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