Blick in die Zukunft
O Kinder, ihr seid das Bollwerk der Freiheit, der Zement der menschlichen Gesellschaft, die Hoffnung unseres Geschlechts!
Mary Baker Eddy Kanzel und Presse, S. 9.
Aus Afrika — Nairobi
»Die Sonne in Afrika ist etwas Wundervolles, aber sie sorgt für eine Menge optischer Täuschungen«, sagt Joseph Waweru Kamenju, ein Sonntagsschullehrer der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, das nicht weit unter dem Äquator liegt. »Wenn man auf eine Asphaltstraße oder selbst auf flaches Grasland schaut, kann man Seen und andere Dinge sehen, die gar nicht existieren. In Nairobi ist eine Fata Morgana etwas ganz Alltägliches.«
Kamenju sagt, das Konzept einer Fata Morgana schaffe eine ganz natürliche Brücke zu spiritueller Erziehung. Es hilft seiner Klasse von Jugendlichen größere Probleme zu aufzuschlüsseln, die es erfordern, dass sie, wie er mit Nachdruck sagt, »richtig sehen«.
Probleme wie Aids. »Krankheit und Armut sind überwältigende Probleme in unserm Land und in ganz Afrika«, erklärt Kamenju, »und es gibt viel Angst deswegen. Aids ist zur Zeit die größte Herausforderung. Deshalb ist das Konzept einer Fata Morgana so relevant — die Idee, dass man alles richtig sehen muss und sich nicht von etwas täuschen lassen darf, was zu sein scheint, aber nicht wirklich existiert. Manchmal ist es schwierig, wenn man mit Krankheit, Promiskuität und Drogenmissbrauch konfrontiert wird. Aber die moralischen und spirituellen Werte, die die Kinder brauchen, um im Leben das Wirkliche vom Unwirklichen unterscheiden zu können, werden in Wissenschaft und Gesundheit vollständig erklärt.«
Kamenjus Schüler nennen ihn manchmal »mwalimu« (Lehrer) oder Professor. Aber sie gehen wie Freunde miteinander um. Gemeinsam sprechen sie ernsthaft darüber, wie sie sich und andere im Licht der sieben Synonyme betrachten können, die Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit beschreibt. Sie sprechen über Prinzip, Gemüt, Seele, Geist, Leben, Liebe und Wahrheit. Sie schreiben sie auf (siehe Kasten). »Sie erkennen, wie diese Qualitäten Gottes in ihrem Leben anwendbar sind«, fährt Kamenju fort, »dass sie selber Gott zum Ausdruck bringen und ihnen daher nichts mangeln kann und sie nicht verletzbar sind. Und wenn ihnen das klar wird, verlieren sie die Furcht vor Aids. Wie es auch in Wissenschaft und Gesundheit dargelegt wird: Wenn die Furcht sich auflöst, dann findet Heilung statt. Dann ist man geborgen.«
»Kenia wird das Löwenland genannt«, sagt Kamenju, und ein Bild von Daniel in der Löwengrube hängt an der Wand der Sonntagsschule. Die Schüler und Lehrer nennen es »unser Bild«. Alle — einschließlich James Murais Klasse von 5bis 9-Jährigen, die die Geschichte gern im Spiel darstellen — nehmen oft darauf Bezug. »Lasst uns wie Daniel ohne Furcht zum Licht hinschauen«, ermuntert Kamenju seine jungen Schüler und bringt damit zum Ausdruck, was die ganze Sonntagsschule empfindet. »Wir nehmen uns Menschen wie Daniel zum Vorbild, die sehen, was andere Menschen nicht sehen konnten.«
Eine Stunde jeden Sonntag erinnern die unerschrockenen Schüler und Lehrer dieser Sonntagsschule einander daran, dass Krankheit und Mangel Illusionen sind, während Gesundheit und Vollkommenheit die Wirklichkeit ausmachen.
Antworten auf die grossen Fragen
Kamenju spricht gern über die 18-jährige Nina Talle, die im vergangenen März zum ersten Mal in die Sonntagsschule kam. (Sie war keine Fata Morgana!)
Nina sagt: »Ich hatte die Kirche schon vorm März entdeckt, und ir gendwie fühlte ich mich dort hingezogen. Am Sonntag darauf ging ich also hin. Mein Lehrer hat mich sehr herzlich empfangen und ich fühlte mich dort gleich wohl. Am Mittwoch vor diesem Sonntag hatte ich mir schon das Buch Wissenschaft und Gesundheit im Leseraum in der Kirche gekauft. Meine Mutter bekam später auch Interesse daran, das Buch zu lesen, und so habe ich ihr meins gegeben und musste mir noch eins kaufen. Ich hoffe, dass ich mehr Menschen die Botschaft von Wissenschaft und Gesundheit bringen kann.«
Warum geht Nina von sich aus zur Sonntagsschule, wenn sie doch am Sonntagmorgen viele andere Dinge machen könnte? »Ich gehe sehr gern zur Sonntagsschule, weil es mir hilft, geistig mehr zu wachsen und zu verstehen, wer Gott wirklich ist und dass ich zu Gottes Bild geschaffen und daher nicht materiell bin, sondern geistig. Zu Hause studiere ich Wissenschaft und Gesundheit zusammen mit der Bibel, und ich habe schon viel Neues gelernt, was mir vorher nicht bewusst war.
Ich gehe auch gern zur Sonntagsschule, weil wir dort Gelegenheit haben, Fragen zu stellen. Wir haben normalerweise Fragen über unser tägliches Leben und über die wöchentlichen Bibellektionen, besonders wenn es darin etwas gab, was wir bei der eigenen Beschäftigung damit nicht verstanden haben. Wer wir wirklich sind, war eine große Frage für mich. >Die wissenschaftliche Erklärung des Seins< in Wissenschaft und Gesundheit hat mir die Antwort gegeben.«
»Die wissenschaftliche Erklärung des Seins« ist Mary Baker Eddys Beschreibung der eigentlichen Wirklichkeit, zusammengefasst in sechs aussagestarken Zeilen, die am Ende des Sonntagsschulunterrichts zitiert werden. (Siehe Kasten der März-Serie, S.23.) »Die wissenschaftliche Erklärung des Seins« beginnt mit der Behauptung, dass »kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie« ist. Sie endet mit der Folgerung:»... der Mensch ist nicht materiell; er ist geistig« Wissenschaft und Gesundheit, S. 468..
Die geistige Entwicklung der Kinder und unsere Zukunft
»Wer bin ich wirklich?« kinder suchen ganz natürlich Antworten auf das, was Nina die große Frage« nennt — und auf andere damit verbundene Fragen über ihr Dasein, ihre identität und ihr Leben. Fragen wie diese, die Anne Early mit ihren Vorschulkindern in der Christian Science Sonntagsschule in Newburyport, Massachusetts, anpackt: »Warum können wir Gott nicht sehen?« (»Gott ist wie der Wind«, erzählt sie ihnen mit Worten, die sie verstehen. »Wir können den Wind nicht sehen, aber wir fühlen seine Wirkung.«) Kinder haben eine angeborene geistige intelligenz, eine sprühende Neugier und Unschuld, die sie zu tiefen Denkern macht und sie veranlasst, immer wieder nachzufassen, wenn sie mit den Antworten nicht zufrieden sind.
In einer Millionenstadt sind Nina Talle und Joseph Waweru Kameju Teil einer Sonntagsschule mit 19 Kindern. In einer Kleinstadt von wenigen Tausenden sind Anne Early und ihre Kleinen Teil einer Sonntagsschule mit 37 Kindern. Gemeinsam mit Schülern und Lehrern in den Sonntagsschulen von gut 2000 Zweigkirchen Christi, Wissenschaftler, in 81 Ländern setzen sie sich jede Woche auf relevante und praktische Weise mit tiefen Fragen auseinander. Diese Sonntagsschulen, die ein einzigartiger Aspekt von M.B.Eddys Kirche sind, bieten jungen Leuten bis zum 20. Lebensjahr eine spirituelle Erziehung gemäß der einfachen, im Kirchenhandbuch gegebenen Vorlage. (Siehe Kasten der März-Serie, S. 23)
»Die spirituelle Erziehung der Kinder ist außerordentlich wichtig für die Zukunft der Welt«, betont Virginia Harris, die frühere Vorsitzende des Christian Science Vorstands. »Wir haben enorm viele Grenzen im Bereich von Technologie, Erfindung und Kommunikation überschritten. Aber haben wir im gleichen Maße Grenzen im Bereich der spirituellen Erziehung überschritten? Wie viele Kinder haben Zugang dazu?«
Ihr Lehrbuch
Die spirituelle Erziehung der Kinder ist nicht auf Christian Science beschränkt. In vielen Religionsgemeinschaften gibt es Sonntagsschulen und Bibelunterricht. Unterrichtspläne für spirituelle Erziehung sind u.a. auch im Internet zu finden — was zeigt, dass sie in unserer Gesellschaft durchaus einen Platz hat.
Doch, wie Laurie Scott, Sonntagsschulvorsteherin der Mutterkirche in Boston, erklärt, »unterscheidet sich Mary Baker Eddys Sonntagsschulkonzept von anderen Sonntagsschulen oder religiöser Unterweisung, und zwar durch das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Dieses Buch gibt den Kindern das Werkzeug, das sie brauchen, um sich und andere zu heilen.
Im Handbuch heißt es: >Der Unterricht, den die Lehrer den Kindern erteilen, darf nicht von der in ihrem Lehrbuch enthaltenen absoluten Christian Science abweichen.< Kirchenhandbuch, S. 63. Die Sonntagsschule hilft den Schülern zu verstehen, dass Wissenschaft und Gesundheit ihr Lehrbuch ist. Sie wissen, wo sie Antworten auf ihre Fragen finden können — in der Bibel und ihrem Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit, das ein Licht auf die Bibel wirft.«
Drei Hauptziele
Wie das Handbuch andeutet, werden im Anfangsunterricht die »ersten Lektionen« eingeführt. Später wird dann ein Forum für Fragen und Antworten geboten. Aller Unterricht gründet sich auf die Bibel, auf Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und auf die wöchentliche Bibellektion, die sich aus Zitaten aus diesen zwei Büchern zusammensetzt. Doch die Zweigkirchen Christi, Wissenschaftler, und ihre Sonntagsschulen fragen sich auch, wie sie M.B.Eddys ursprüngliche Vision für eine Kirche, die Kinder sehr schätzt, in größerem Rahmen aktiver unterstützen können. Dabei treten drei fundamentale Konzepte hervor:
•Wissenschaft und Gesundheit steht im Mittelpunkt des Sonntagsschulunterrichts. Im Wesentlichen führen die Sonntagsschulen die Kinder in Wissenschaft und Gesundheit ein und in die Bibel, wie sie durch Wissenschaft und Gesundheit verstanden wird. Die Sonntagsschule hilft den Kindern zu verstehen, dass die heilenden Ideen in Wissenschaft und Gesundheit ihre Freunde sind.
• Die Sonntagschule und Kirchenmitgliedschaft gehen Hand in Hand. M.B.Eddy schätzte junge Leute so sehr, dass sie ihnen die Möglichkeit bot, der Kirche im Alter von 12 Jahren beizutreten, während sie noch zur Sonntagsschule gehen. Sie erkannte, dass die Kinder von zu Hause und von der Kirche das mitbekommen, was sie brauchen, um Heiler zu werden. Die Sonntagsschule ist ein Ausdruck des riesigen Potenzials, das M.B.Eddy in Kindern sah im Hinblick auf die Demonstration der heilenden Wahrheit, über die sie in Wissenschaft und Gesundheit schrieb. Mit der Ermöglichung von Mitgliedschaft in der Mutterkirche im Alter von 12 Jahren deutete sie an, dass sie geradezu unbegrenzte Erwartungen in Bezug auf das hatte, was Kinder als Praktiker und Metaphysiker leisten können.
• Die Sonntagsschulen sind nicht nur für die Kinder von Mitgliedern da — sondern für die Allgemeinheit. Sonntagsschulen dienen der ganzen Umgebung. Sie sind eine Ressource für alle Kinder einer Stadt oder Gemeinde.
Was braucht Ihre Stadt?
Laurie Scott, die hier sowohl als Mutter von zwei Töchtern wie als Sonntagsschulvorsteherin spricht, glaubt, »dass die wöchentliche Sonntagsschulstunde die wichtigste Stunde in der Erziehung eines Kindes ist. Und die Sonntagsschule ist die einflussreichste Bildungsinstitution in einer Stadt.« Sie und ihr Lehrerkollegium von Freiwilligen suchen nach Wegen, wie die Sonntagsschule der Mutterkirche mehr Kontakte zur Umgebung aufnehmen kann. »Wir möchten, dass unsere Nachbarn wissen, was wir anzubieten haben und dass ihre Kinder bei uns willkommen sind. Wir halten seit kurzem auch eine Sonntagsschule in Spanisch ab und sehen das als eine Möglichkeit, wie wir den Bedürfnissen dieser Nachbarschaft gerecht werden können.«
Auch die Christian Science Sonntagsschule in Newburyport, Massachusetts, findet Gelegenheiten zum Händeschütteln mit den Leuten in ihrer Stadt. Sie nimmt zusammen mit anderen Jugendorganisationen aktiv an einer lokalen Friedensinitiative teil, und zwar entwerfen sie jedes Frühjahr ein Friedensposter, das in der Stadt ausgestellt wird. Die Sonntagsschule trägt auch mehrmals im Jahr zu einer Lebensmittelsammlung im Ort bei. »Vor Thanksgiving [dem Danksagungstag in den USA] kaufen die Schüler gemeinsam die Zutaten für eine Festmahlzeit für acht oder neun bedürftige Familien ein«, erklärt Sonntagsschulvorsteherin Bonnie Bleichman. »Die Sonntagsschüler geben diesen Familien auch zu Weihnachten Geschenke. Teil unseres Lehrplans im Dezember ist, dass wir im Geist des Gebens nach Wegen suchen, wie wir der Not unserer Brüder und Schwestern sowohl durch Gebet wie auch durch unsere Taten abhelfen können.«
Wenn das Einbeziehen der weiteren Umgebung damit beginnt, dass man an andere denkt, dann öffnen die Kinder in James Murais Klasse von 5-bis 9-Jährigen ihre Arme weit für ihre Mitmenschen. Jeden Sonntag, so sagt Murai, »erzählen sie, wie sie während der Woche zu Hause oder in der Schule das anwenden, was sie über Gott und über Gottes Qualitäten lernen — z. B. Freundlichkeit, Vergebung, den Eltern helfen, Gehorsam, für jemand beten, der krank ist.
Ich sage ihnen: >Wenn ihr zur Schule geht, müsst ihr eurem Nächsten Gutes tun. Und euer Nächster — das sind alle!< Wenn sie zur Sonntagsschule kommen, denken sie nicht an sich selbst. Sie denken an das, was sie in der betreffenden Woche für andere getan haben.«
Was die Allgemeinheit braucht, behauptet Murai, sei Heilung. »Meine Hoffnung ist, dass meine Schüler lernen, mehr zu lieben, ja zu lieben, lieben, lieben, und dass sie ihre Furcht verlieren und bessere Heiler werden. Der Anfang ist schon gemacht. Murai berichtet, dass im letzten August eine Mutter vorm Unterricht zu ihm kam und ihm erzählte, wie ihre Tochter Carolyne sie geheilt habe. Carolyne kam an einem Dienstag nach Hause, und da lag ihre Mutter im Bett, weil sie sich nicht wohl fühlte. Sie sagte ihrer Mutter, sie sollte das Gebet des Herrn beten, dann würde es ihr besser gehen. Damit ging sie davon. Das sagte sie mit solcher Zuversicht und Sicherheit, dass ihre Mutter daraufhin geheilt war. Carolyne ist sechs Jahre alt.«
Aktive barmherzige Samariter
Wenn man sich mit Antero Villalpando unterhält, der in seinen Zwanzigern ist, dann hört man die sanfte Stimme und das klare Denken eines jungen Mannes, für den die Kirche und ihre Beziehung zur Sonntagsschule und zu den Menschen in der Stadt eine Herzenssache ist.
Als Villalpando heranwuchs, besuchte er selbst die Sonntagsschule in Erster Kirche Christi, Wissenschaftler, in Mexiko-Stadt. An einem Sonntag war er noch Schüler — er beendete die Sonntagsschule, als er 20 wurde — und am nächsten war er gleich Lehrer. Er unterrichtete die folgenden vier Jahre in der Sonntagsschule. Im Dezember vor einem Jahr half er, eine Christian Science Vereinigung zu gründen, so dass Erwachsene und Kinder jetzt einen zweiten Kirchentreffpunkt in Mexiko-Stadt haben.
Nach einer Volkszählung im Jahr 2000 leben in Mexiko-Stadt 3.043.363 Kinder im Alter von o bis 19 Jahren. Sechs von ihnen besuchen die Sonntagsschule der neuen Vereinigung. Die 6bis 17-Jährigen gehen alle in eine Klasse, die von Villalpandos Tante, Mari Carmen Cazares Cos, unterrichtet wird. Bei den Sonntagsschulund Kirchenaktivitäten stehen zwei Fragen im Mittelpunkt, so sagt Villalpando: »Wie bereiten wir diese Kinder auf ihre Rolle im Gemeinwesen vor? Und wie bringen wir ihnen bei, sich mehr für Kirchenaktivitäten zu engagieren?«
Sie wissen noch nicht genau, wie sie dieses Ziel verwirklichen können, doch ihre Hingabe spornt sie zum Handeln an. So sagt Frau Cazares: »Ich versuche die Lokalnachrichten in den Sonntagsschulunterricht mit einzuflechten, und wir sprechen gemeinsam darüber, wie diese Situationen durch das Studium der wöchentlichen Bibellektion gelöst werden können. Wenn sie etwas sehen, was nicht richtig ist, wie etwa Müll auf der Straße oder Drogenmissbrauch, dann können sie mit dem beten, was sie in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit lernen. Ihre Gebete können ihrer Stadt helfen.«
»Dies ist eine neue Kirche«, sagt Villalpando, »und wir arbeiten sehr eng mit der Nachbarschaft zusammen, um Wege zu finden, wie wir für unsere Mitmenschen beten und aktive barmherzige Samariter sein können. Ich denke, diese Kinder müssen auf eine neue Idee von Kirche vorbereitet werden. Die Kirche befindet sich im Wandel und die Kinder sind die Zukunft der Kirche. Die Kinder müssen sich engagieren und ihre eigenen Ideen austauschen können. Was erwarten sie von der Kirche? Und wir müssen zuhören und es umsetzen. Als ich 16 war, wurde ich Mitglied der Kirche, in der ich aufgewachsen war, und ich wollte mich irgendwie betätigen, wie zum Beispiel bei der Kinderbetreuung in der Sonntagsschule. Ich glaube, die Mitglieder waren überrascht von meiner Energie und wie eifrig ich mich an den Aktivitäten beteiligen wollte.«
Villalpando hofft, dass die neue Vereinigung Wege finden wird »all diese Energie der Sonntagsschüler zu nutzen« — der Kinder, die die Zukunft der spirituellen Erziehung in Mexiko-Stadt darstellen.
Für jedes Kind
Die Christian Science Sonntagsschulen bieten weltweit der größten Ressource der Welt — den Kindern — spirituelle Erziehung. Sie helfen den Kleinen wie den Großen, Antworten auf ihre tiefsten Fragen zu finden und zeigen ihnen, wie sie die uralte, universale Botschaft, dass Gott jetzt hier ist, praktisch umsetzen können.
»Jungen Leuten Wissenschaft und Gesundheit in die Hand zu geben, ist so wichtig«, betont Virginia Harris. »Wenn wir den Menschen in unserer Umgebung unsere Herzen und Türen öffnen, werden wir erleben, dass Kinder den Weg zu diesem Buch und zum geistigen Austausch finden. Und die Samen, die in der Sonntagsschule gesät werden — Samen der Erkenntnis, der praktischen Anwendbarkeit, des Verständnisses — werden irgendwo, irgendwann und auf irgendeine Art und Weise zum Blühen kommen und Frucht tragen.«
Die Lehrerin und Mutter Anne Early sagt: »Unsere Welt braucht Heilung so sehr, aber diese Heilung kommt nur durch spirituelle Entwicklung zustande. Diese Kinder stellen das dar. Sie sind die zukünftigen Heiler und Denker und Lehrer.«
Es mag sehr wohl sein, dass der Frieden in der Welt und allgemeiner Wohlstand von der zunehmenden geistigen Intelligenz der Kinder abhängen und von damit verbundenen Fähigkeiten wie Problemlösung, Friedensstiftung und der Verfügbarmachung einer wirksamen allgemeinen Gesundheitsversorgung.
Die Überschrift der Mitteilung von 1895, mit der dieser Teil der Serie begann, fordert uns unausweichlich auf, uns zu fragen: Was können wir jetzt für die Kinder tun?
Alle in diesem Artikel erwähnten historischen
Dokumente können in der Mary Baker Eddy
Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit
eingesehen und gelesen werden. Website:
www.marybakereddylibrary.org
Alle historischen Bilder, wenn nicht anders
angegeben, abgedruckt mit Genehmigung der
Mary Baker Eddy Sammlung und / oder vom
Archiv der Mary Baker Eddy Bibliothek für den
Fortschritt der Menschheit.
Sieben Synonyme für Gott
Schon früh lernen die Kinder in der Christian Science Sonntagsschule die sieben Synonyme für Gott kennen, die Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift aufführt. Wissenschaft und Gesundheit, S. 465.
Die Schüler der Sonntagsschule in Nairobi haben einige Qualitäten aufgeschrieben, die sie mit diesen sieben Synonymen verbinden — Qualitäten, die sie auch lernen, mit sich (und anderen) als Kindern Gottes und Seinem Ausdruck in Verbindung zu bringen.
• Seele: Schönheit, Reinheit, roho safi (reines Herz), Klarheit (wie reines Wasser), Glückseligkeit, Frei heit, strahlendes Wesen, Glücklichkeit
• Gemüt: Intelligenz, Aufmerksamkeit, Genauigkeit, Weisheit, Wissen, Einsicht, Vision
• Prinzip: Korrektheit, Perfektion, Präzision, Genauigkeit, Fairness
• Leben: Gesundheit, Vitalität, Kraft, Mut, Stärke
• Liebe: Freundlichkeit, Behutsamkeit, Liebe, Vergebung, Großzügigkeit, Zärtlichkeit
• Wahrheit: Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen, Echtheit, Integrität
• Geist: Spaß, Begeisterung, Zufriedenheit, Freude
Jeden Sonntagmorgen begrüßt die Sonntagsschule der Mutterkirche in Boston die Leute in ihrer Umgebung mit liebevollen Botschaften, die in Kreide auf die Backsteine vorm Eingang geschrieben werden — Botschaften wie »Willkommen zur Sonntagsschule!« Und: »Hier kannst du mehr über Gott und dich lernen.« Sonntagsschulvorsteherin Laurie Scott sagt: »Wir wollen, dass alle Leute in der Nachbarschaft wissen, was die Sonntagsschule zu bieten hat und dass ihre Kinder hier willkommen sind.«
Stimmen aus der Sonntagsschule
Ich unterrichte eine Oberstufenklasse und ich beginne den Unterricht jede Woche immer mit zwei Fragen. Erstens: »Wo brennt's diese Woche?« Die Antwort darauf kann sein, wer am Abend zuvor das Basketballspiel verloren hat, oder auch: »Mein Freund ist in Schwierigkeiten und ich bin deswegen im Stress.« Die zweite Frage ist: »Wer hatte diese Woche Heilungen?« In einigen Fällen sind die Heilungen noch im Gange, aber in anderen Fällen werden sie sofort auf dem großen Schreibblock an der Wand als »abgeschlossen« festgehalten. Eins meiner Ziele ist, dass die jungen Leute beim Wiedergeben des Gedankengangs, der zu einer Heilung geführt hat, merken, wie viel sie bereits über ihre Beziehung zu Gott wissen.
Im Gespräch über persönliche Probleme mit Freundschaften und Mitbewohnern oder bei Prüfungen oder Studienfragen finden wir konkrete Antworten in der wöchentlichen Bibellektion, und das regt sie an, selbst dort weiterzusuchen. Ich achte darauf, dass uns jede gute Idee letztendlich zu Wissenschaft und Gesundheit und zur Bibel zurückführt und dort bestätigt wird.
Palo Alto, Kalifornien, USA Sonntagsschullehrerin
Ich als Sonntagsschulvorsteher unserer Kirche und unsere Lehrer hoffen, dass die Schüler lernen, zu beten, Gott zu lieben und ein christliches Leben zu führen. Als ich anfing zu unterrichten, merkte ich, wie leicht und schnell die Kinder lernen. Ich verstehe, warum Mary Baker Eddy sagt: »Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich die Wahrheiten der Gesundheit und Heiligkeit lehren. Kinder sind leichter zu lenken als Erwachsene und lernen bereitwilliger, die einfachen Wahrheiten zu lieben, die sie glücklich und gut machen werden« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 236).
Sao Caetano Do Sul, Brasilien
Sonntagsschulvorsteher
Unsere Kirche denkt darüber nach, wie sie Mrs. Eddys Vorkehrung für Mutterkirchenmitgliedschaft für Kinder ab 12 Jahren besser schätzen kann. Es gibt vieles, was dafür spricht, besonders da Teenager so offensichtlich einen Halt brauchen, um dem Gruppendruck zu widerstehen, dem sie ausgesetzt sind. Wir müssen die Kinder noch früher darauf vorbereiten, damit sie schon mit der Idee groß werden, dass sie ab 12 Jahren eine offizielle Stimme in Kirchenangelegenheiten haben. Jesus stellte den Rabbinern im Tempel Fragen, als er 12 war, und Mrs. Eddy selbst suchte als 12-Jährige aktiv bei ihrem Pfarrer Antworten auf ihre Fragen. Die Stimmen und die Beteiligung junger Leute sind sehr wichtig.
London, England
Sonntagsschulvorsteherin
Die meisten Leute beten. Und viele lesen auch die Bibel. Das Tolle an der Christian Science Sonntagsschule ist, dass sie den Zusammenhang zwischen Gebet und der Bibel herstellt und zeigt, wie junge Menschen die Gesetze Gottes heute praktisch anwenden können. Meine Frau und ich haben in der Sonntagsschule unterrichtet und unsere vier Kinder haben die Sonntagsschule besucht, und das war für uns alle eine segensreiche Erfahrung. Wir haben gelernt, uns wegen Heilung auf Gott zu verlassen und die Welt zum Besseren zu verändern.
Ipswich, Massachusetts, USA
Ehemaliger Sonntagsschullehrer
Ich habe oft Kinder in der Klasse, deren Familie woanders zur Kirche geht, aber ihre Freunde besuchen die Christian Science Sonntagsschule und laden sie ein mitzukommen. Der Unterricht ist für sie, die Schüler, damit sie mit dem täglichen Leben fertig werden und sich wohl fühlen und Fortschritte machen. Ich habe einen 18-Jährigen, der bald heiratet, und er hat schon deswegen eine Menge Fragen. Viele kommen aus sehr schwierigen Verhältnissen. Hier in der Großstadt in Mexiko ist es nicht leicht für sie in der Schule, und sie klagen viel über Ungerechtigkeiten. In der Sonntagsschule lernen sie, wie solche Situationen durch Gebet verbessert und geheilt werden können.
Mexiko-Stadt, Mexiko
Sonntagschullehrer
Was mich in den zweieinhalb Jahren, seit ich unterrichte, immer wieder in Erstaunen setzt, ist, dass trotz meiner besten Unterrichtsplanungen oftmals die ungeplanten Momente im Unterricht wirkungsvoller sind als die Stunden mit geplanten Aktivitäten.
Albuquerque, New Mexico, USA
Sonntagsschullehrerin
Die Sonntagsschule hilft den Kindern, Gott als ihren besten Freund und als Quelle alles Guten zu akzeptieren. Sie lernen, selbst zu beten und ihre Gebete bei ihren täglichen Erfahrungen praktisch umzusetzen. Ich glaube, es ist wichtig, dass der Lehrer ihnen zuhört und es ihnen ermöglicht, auf die eine oder andere Weise Gott zu finden. Dass der Lehrer zuhört und sie ein bisschen reden lässt und dann etwas aus der Bibellektion, aus der Bibel oder Wissenschaft und Gesundheit aussucht, was auf Dinge eingeht, die sie beschäftigen.
Fairfax, Virginia, USA
Sonntagsschullehrerin
