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Geduld und Vertrauen

Aus der April 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Angst ist Mangel an Vertrauen und Glauben. Angst bedeutet, dass ich Gott nicht vertraue. Nicht vertraue, dass Gott unendliche und alles umfassende Intelligenz ist, dass Er während jeder Sekunde meines Lebens alles unter Kontrolle hat und mich niemals aus den Augen lässt.

Es scheint, dass viele der traurigen Geschehnisse auf der Welt, wie zum Beispiel Kriege, Ausbeutung, Naturkatastrophen, auf Angst zurückzuführen sind.

Es scheint, dass viele der traurigen Geschehnisse auf der Welt, wie zum Beispiel Kriege, Ausbeutung, Naturkatastrophen und vieles mehr, auf Angst zurückzuführen sind. Viele unserer negativen Verhaltensweisen im persönlichen Leben basieren auf Angst:

• Ist Wut nicht oftmals in Wirklichkeit Angst? Angst nicht gehört zu werden, verletzt zu werden, hilflos zu sein oder Angst, nicht zu genügen.

• Was ist mit Ungeduld und Impulsivität? Ist das nicht die Angst, dass Gott den richtigen Zeitpunkt nicht kennt und ich mich selbst um etwas kümmern muss?

• Oder Gier und Selbstsucht — die Angst, nicht ausreichend versorgt zu werden. Geiz und Knauserigkeit sind die andere Seite dieser Medaille.

• Sind übertriebener Ehrgeiz und Perfektionismus Furcht, nicht gut genug zu sein, besonders im Vergleich mit anderen?

• Neid, Missgunst, Eifersucht — steckt dahinter Angst, nicht genug zu bekommen, nicht das »Richtige« zu bekommen; Angst, dass andere mehr oder bessere Dinge erhalten?

• Sind Einsamkeit und Isolation nicht manchmal die Angst davor, jemanden in mein Leben zu lassen oder die Furcht vor Verletzung?

Es gibt viele weitere Beispiele, eines jedoch ist immer gleich: Angst ist Mangel an Vertrauen und Glauben. Mary Baker Eddy schreibt, dass Gott all unsere Bedürfnisse kennt und erfüllt: »Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr Ihn bittet.« (Wissenschaft und Gesundheit, Seite 1)

Oftmals steht uns jedoch besonders die Ungeduld im Weg — wir wünschen und sehnen uns etwas, vielleicht beten wir dafür oder arbeiten daran, aber es geschieht einfach nicht. Denn die Dinge geschehen in Gottes Zeit und auf Seine Art und Weise, nicht in unserer Zeit oder wie wir es für richtig halten. Geduld und Vertrauen sind die Antwort. Mir scheint es, als ob diese Eigenschaften geübt werden müssen — im Großen wie im Kleinen.

Das gilt für viele, wenn nicht gar für alle Lebensbereiche. Zum Beispiel im Berufsleben. Bei großen Dingen wie Beförderungen, einer neuen oder überhaupt einer Arbeitsstelle, einer Gehaltserhöhung. Oftmals sind es jedoch die kleinen Dinge, die uns herausfordern und unsere Geduld und unser Vertrauen auf eine Probe stellen. Vor einiger Zeit war ich im Gespräch mit einem potenziellen Kunden. In Hast und Eile schrieb ich ihm eine E-Mail, die nicht angemessen war. Zwei Wochen lang hörte ich nichts von ihm. Durch ein Gespräch mit einer Freundin, die in einem ähnlichen Bereich arbeitet, wurde mir mein Fehler klar. Ich betete mit einem Satz aus Wissenschaft und Gesundheit S. 571 »Erkenne dich selbst und Gott wird dir Weisheit und Gelegenheit für einen Sieg über das Böse geben.« Wenn wir einen Fehler machen, ihn erkennen und aufrichtig bereit sind, diesen Fehler wieder gutzumachen und vor allem ihn nicht zu wiederholen, wird es eine Gelegenheit, wie zum Beispiel eine zweite Chance geben. Nach diesem Gebet gab es nichts, was ich tun konnte, außer Geduld zu haben und zu vertrauen, dass sich die Situation auf richtige Art und Weise lösen würde. Und tatsächlich, einen Tag später erhielt ich eine sehr freundliche E-Mail und eine Einladung zu einem Gespräch.

Neid, Missgunst, Eifersucht — steckt dahinter Angst, nicht genug zu bekommen?

Auch im Privatleben gibt es genug Gelegenheit, Geduld und Vertrauen zu üben. Zum Beispiel die Suche nach dem richtigen Partner, der Wunsch nach Kindern, der Verlust eines geliebten Menschen, ein neuer Lebensabschnitt. Aber auch hier sind es oftmals die kleinen Dinge, die uns lernen lassen. Ich musste vor einiger Zeit eine Aussprache mit jemand suchen. In meiner Ungeduld und in dem Bedürfnis, die Situation sofort zu klären, hätte ich die Person gern angerufen und das Thema angesprochen. Eine Freundin riet mir jedoch zu warten, und zu vertrauen, dass sich eine Gelegenheit ergeben würde. Einige Tage später ging ich zu einem Vortrag. Ich war ein wenig spät, und der einzige freie Platz war neben jener Person. Nach dem Vortrag ergab sich eine ganz natürliche Gelegenheit, das Thema zu klären.

Beide Male empfand ich große Dankbarkeit – für die Lösung und für die Lernerfahrung. Wir lernen immer etwas durch solche Situationen, und beim nächsten Mal wird es einfacher.

Statt Ungeduld habe ich Geduld und Vertrauen, dass Gott den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Weg für etwas kennt.

Noch einmal zurück zum Thema Angst und der oben aufgeführten Auflistung. Wie wäre es zum Beispiel mit folgender alternativer Sicht:

• Statt der Angst, nicht gehört zu werden, habe ich das Vertrauen, dass Gott mich hört, mich schützt und ich in seinen Augen vollkommen bin.

• Statt Ungeduld habe ich Geduld und Vertrauen, dass Gott den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Weg für etwas kennt.

• Statt all der anderen negativen Eigenschaften habe ich das Wissen, dass Gott mich ausreichend mit allem versorgt, was ich brauche, und dass alle meine Bedürfnisse erfüllt werden.

Ich muss meinen Teil beitragen – aber das Ergebnis liegt in Gottes Hand und ich nehme es von Ihm vorbehaltlos entgegen.

Auf der anderen Seite darf ich nicht vergessen, dass ich »Fußarbeit« zu tun habe. Von Nichtstun verändert sich eine Situation nur selten zum Besseren. (Wobei ganz klar gesagt werden muss, dass Gebet weit entfernt ist von Nichtstun, es ist eine der höchsten Formen von Aktivität.) Ich muss meinen Teil beitragen – aber das Ergebnis liegt in Gottes Hand und ich nehme es von lhm vorbehaltlos entgegen. »All eure Sorge werft auf ihn; er sorgt für euch.« (1. Petrus 5:7)

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