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Die zweiundvierzigste* Stufe

Aus der April 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dinge oder Aktivitäten, die wir lieben, hinter uns zu lassen, mag manchmal schwer erscheinen. Jeder, der einmal durch solch ein Übergangsstadium hindurch musste, kennt das.

In meinem Leben gab es viele Übergänge – zum Beispiel meinen Studienabschluss; aus meiner ersten (und zu der Zeit liebsten) Wohnung ausziehen zu müssen; nach sechs Wochen aus meinem ersten »richtigen« Job gefeuert zu werden; und viele mehr.

Ich litt nur dann, wenn ich versuchte, meinen Plan in das einzupassen, von dem ich dachte, dass Gott es für mich tun sollte.

Normalerweise war jedes Mal, wenn ich Aktivitäten oder Orte, die ich liebte, verlassen musste, mein erster Gedanke: »Es wird nie wieder etwas so Gutes wie ... (die Situation, die ich hinter mir lassen musste) geben.« Und die Kummerliste wurde länger.

Jedes Mal jedoch wandte ich mich schließlich dem Gebet zu. Manchmal ging es schnell und andere Male musste ich mir einen ordentlichen Tritt geben, denn mir war klar, dass damit ein persönliches Wachsen einhergehen würde und dass ich Dinge loslassen musste, die ich gern machte.

Wenn ich zurückblicke, stelle ich fest, dass das Leiden dann an dem Punkt aufhörte, wo ich schließlich die Situation losließ und Gott anvertraute. Ich litt nur dann, wenn ich weiter versuchte, meinen Plan in das einzupassen, von dem ich dachte, dass Gott es für mich tun sollte.

Jede der Stufen hat ihren Zweck erfüllt, indem sie alle halfen, unser Ziel zu erreichen, was auch immer es sein mag.

Ich glaube, es drang letztendlich richtig zu mir durch, als ich mit jemandem sprach, der mich um Hilfe gebeten hatte. Ich sprach darüber, dass Fortschritt das Gesetz Gottes sei und dass wir erwarten müssten, dass das Gute bestehen bleibt, und dass es wächst, wenn wir anfangen, unsere Beziehung zu Gott besser zu verstehen.

Die Person wurde plötzlich ärgerlich und sagte, dass sie nie den Kurs aufgeben würde, den sie gerade absolvierte. »Was?« dachte ich, »wo kam denn das her? Wir haben uns nicht einmal über dieses Thema unterhalten.« Aber sie musste damit gedanklich sehr gekämpft haben.

Jeder einzelne Job hat mich auf den darauf folgenden vorbereitet.

Plötzlich kam mir ein Beispiel: »Angenommen, wir steigen eine Treppe rauf und angenommen, wir hätten es bis zur 42. Stufe geschafft, müssten es aber noch bis zur 43. schaffen. Sind dadurch alle vorangegangenen Stufen schlecht? Nein. Heißt das, dass wir alle anderen Stufen vergessen müssen? Nein. Jede der Stufen hat ihren Zweck erfüllt, weil sie alle halfen, unser Ziel zu erreichen, was auch immer es sein mag. Wenn wir also jemals die Treppe überhaupt weiter hoch wollen, müssen wir die 42. Stufe verlassen. Ohne sie hinter uns zu lassen, kommen wir buchstäblich nicht weiter.«

Unser Fortschritt hängt von unserer Bereitschaft ab, Gottes Richtung zu folgen und ihr zu vertrauen. Ich mag folgendes Zitat von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: »Bedenke, dass die Menschheit früher oder später, entweder durch Leiden oder durch die Wissenschaft, davon überzeugt werden muss, dass es den Irrtum zu überwinden gilt.« (S. 240)

Ich habe nicht immer den leichteren Weg gewählt, das heißt, ich bin nicht immer Gottes Richtung gefolgt. Manchmal nahm ich den schmerzvolleren und dramatischeren Weg. Statt die Vergangenheit hinter mir zu lassen und mich zur nächsten Angelegenheit Gottes aufzumachen, hing ich stur den Dingen nach, die hinter mir lagen und litt so tagelang. Jedes Mal jedoch, wenn ich starr an etwas festhielt, aus dem ich herausgewachsen war und dann später auf Gottes Führung lauschte, wusste ich, dass ich in Frieden und mit der Gewissheit, dass alles gut ist und weitere Segnungen kommen würden, schließlich loslassen konnte.

Jede Stufe, die wir hinter uns lassen, bringt uns höher und wir gewinnen erhabenere Ausblicke auf Gottes Schöpfung.

Hieß das, dass das Gute, das ich hatte, verloren war und dass es aufhörte, gut zu sein? Nein. In Bezug auf Beschäftigung bereiteten mich die Fähigkeiten, die ich in einem Job entwickelt hatte, auf den nächsten Job vor. Jeder einzelne Job hat mich auf den darauf folgenden vorbereitet, auch wenn es keine offensichtliche Verbindung zwischen der Art des einen und der des anderen Jobs gegeben hatte. Bei Beziehungen ist es so, dass die Freundschaften, die ich auf dem College und danach geschlossen habe, immer noch bestehen, auch wenn man sich einmal lange Zeit nicht sieht, und wir haben uns alle weiterentwickelt.

Ich habe erkannt, dass das Einzige, was ich loszulassen hatte, ein Gedankenmuster war, das es zu überwinden galt. Es war für mich an der Zeit, loszulassen und zu vertrauen, dass Gott sich um jede andere Person oder Aktivität, die ich zu verlassen schien, so kümmerte wie um mich. Hätte ich in alten Gedankenmustern bleiben wollen? Ich dachte ja, aber nur deshalb, weil ich das Gute nicht kannte, das da auf mich wartete. Jede Stufe, die wir hinter uns lassen, bringt uns höher und wir gewinnen erhabenere Ausblicke auf Gottes Schöpfung. Und das ist ein guter Grund dafür, unsere alte bequeme Stufe – und sei es die 42. Stufe – hinter uns zu lassen.

* Die Zahl 42 kam mir einfach so, sie hat meines Erachtens nach keine biblische oder abergläubische Bedeutung, sie sollte nicht zu niedrig sein und damit zu simpel klingen.

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