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Stress — wie gehen Sie damit um?

Fünf Personen geben Antwort

Aus der April 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Niemand befindet sich ausserhalb von Gottes reichweite

Unsere Lokalzeitung bringt die Situation im Irak in mein Wohnzimmer. Während ich schreibe, sehe ich auf einem Farbfoto, das ein Viertel des Titelblatts einnimmt, die Reaktion eines beunruhigten Marinesoldaten auf die Nachricht einer ernsthaften Verwundung eines seiner Kompaniekameraden. Es berührt mich sehr. Fast täglich bringt die Zeitung Artikel über Männer und Frauen aus meinem Staat, die im Irak dienen.

So bewegt ich auch bin, wenn ich diese Nachrichten lese, kann ich nur versuchen mir vorzustellen, wie stressig es für die Soldaten und ihre Familien sein muss, die mit den Nachrichten über Verletzungen, Todesfälle, und – ganz aktuell – mit den Plänen für Verlängerung des Militärdienstes leben müssen. Ich hatte die Gelegenheit, einen ehemaligen Militärangehörigen zu fragen, wie er mit Furcht und Stress in gefährlichen Situationen umgegangen war. Er sagte, dass – egal was passierte – ihm folgender Vers beim Gebet half, ruhig zu werden und zu bleiben, so dass er seine Arbeit tun konnte: »Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!« (Ps. 46:11).

Ich wurde von dem Gedanken an einen nicht-konfessionsgebundenen Gott getröstet – dem göttlichen Hirten des Universums, der uns alle führt und tröstet.

Als ich über die vielen Militäreinrichtungen hier in North Carolina nachdachte, über die Soldaten und die Marines, die zum Einsatz berufen werden, wusste ich, dass es zwingend notwendig war, mich weg von »schweren« Gedanken und hin zu der geistigen Höhe zu wenden, wie sie von der so machtvollen Botschaft der Bibel angeboten wird. Ich wusste, dass Gott, der Unendliche, dem Schlachtfeld nicht fern ist. Gott, der Unendliche, füllt vollständig jeden Raum aus, also braucht Er sich nicht auf die Suche nach dem Soldaten in Not zu begeben. Er ist dort bei ihm oder ihr. Auch muss der Soldat nicht herausfinden, wo Gott ist. Er ist, sie ist, bei Gott. Für mich beinhaltet Unendlichkeit Gottes Intelligenz, Weisheit und Stärke, die immer zur Verfügung stehen. Ich wurde von dem Gedanken an einen nicht-konfessionsgebundenen Gott getröstet – dem göttlichen Hirten des Universums, der uns alle führt und tröstet, egal wobei, egal wen oder wo.

In diesem Sinne werde ich weiter beten.


Geistig erfrischt

Was ich am meisten an Los Angeles liebe, ist die dynamische, reichhaltige und verschiedenartige Kultur, die nahen Strände und Berge und das ganzjährig milde Wetter. Doch die überfüllten Highways sind beängstigend. Und viele Leute fühlen sich auch von der Bedrohung durch Erdbeben, der Großstadtkriminalität und den Wucherpreisen auf dem Wohnungsmarkt unter Druck gesetzt. Die meisten finden, dass das Positive das Negative überwiegt, doch sind sich alle über den Stress der negativen Faktoren einig.

Über die Jahre habe ich gelernt, mit Stress durch das Vertrauen auf Gottes heilende Liebe umzugehen. Besorgnis fängt an zu schmelzen, sobald ich mich daran erinnere, dass die machtvolle Liebe Gottes gegenwärtig ist, um mir und jedem zu helfen. Ich schätze besonders Jesu Worte: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« (Mt 11:28) — »Kommt her zu mir, alle, die sich abmühen und schwerbeladen und überlastet sind, ich werde veranlassen, dass ihr euch ausruht — ich werde eure Seelen erleichtern und entlasten und erfrischen.« (frei übersetzt nach der Amplified Bible, Matth. 11:28)

Wenn ich mich irgendeinem Druck ausgesetzt fühle, helfen mir Jesu Worte zu fühlen, dass Gott genau hier bei mir ist und uns alle regiert. Er hat unendliche Lösungen, sogar für komplexe menschliche Nöte.


Besorgnis fängt an zu schmelzen, sobald ich mich daran erinnere, dass die machtvolle Liebe Gottes gegenwärtig ist, um mir und jedem zu helfen.

Neue Aufgaben müssen nicht mehr Stress bedeuten

Nach einem langen Tag des Schreibens, der sich bis tief in die Nacht zog, fühlte ich mich gestresst. Der Zeitpunkt eines öffentlichen Vortrags war bald erreicht und ich hatte keinen großen Fortschritt gemacht. Meine Frau spürte, dass ich mich überlastet fühlte. Dann fragte sie: »Ist es das, was du wirklich tun willst?« Das war mein Weckruf! Ohne Zögern antwortete ich: »Natürlich ist es das. Ich liebe diese Arbeit!« Und ich meinte es auch so.

Wenn wir uns an unsere einzige Quelle wenden, können wir von Furcht frei sein, wenn wir neue Aufgaben angenommen haben.

Als ich über die Frage meiner Frau nachdachte, dämmerte es mir, dass die Arbeit, die Gott gibt, selbst wenn sie manchmal herausfordernd ist, weder für uns noch andere eine Last sein sollte. Ich erkannte die wirkliche Wahrheit in einem Lieblings-Bibel-Vers: »Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu« (Spr 10:22). Also kann etwas Neues, das ich tue, das gut ist und das Gott verherrlicht, einfach nicht anderen Bereichen unseres Lebens schaden.

Unsere beruflichen Aktivitäten, die für aktives Leben nötige Erholungszeit, unsere Freizeit mit Familie und Freunden — all das kann den einen unendlichen Gott zum Ausdruck bringen, dessen Liebe grenzenlos ist. Er ist das göttliche Gemüt und die Quelle der Ideen, die wir brauchen — wie auch der Energie, um sie auszuführen.

Anstatt wild zu schreiben verbrachte ich die Hälfte des nächsten Tages damit, in der Nähe von Les Invalides — der Sammlung historischer Denkmäler in Paris — mit meinen kleinen Kindern Rollerskates zu fahren. Als ich zur Arbeit zurückkehrte, kamen sanft die Ideen und meine Ansprache wurde fertiggestellt.

Und ich habe die Botschaft verstanden. Wenn wir uns an unsere einzige Quelle wenden, können wir mehr und mehr von der Furcht frei sein, die sich manchmal einschleicht, wenn wir neue Aufgaben oder einen Arbeitswechsel angenommen haben. Und wir können uns an dem Frieden erfreuen, der mit dieser Freiheit einhergeht.


Paris, Frankreich

Ich schaue nie auf meine Armbanduhr

Als Amerikanerin, die damit aufwuchs, dass Hektik, Müdigkeit und Bourn-out unvermeidlich zum Alltag gehören, hätte ich nie geglaubt, dass ich in dem weiten offenen Raum Afrikas ähnlichem Druck ausgesetzt werden könnte, wo doch sogar die Sonne sich scheinbar langsamer bewegt.

Ich lebe nun seit 29 Jahren in Afrika und habe in dieser Zeit 15 afrikanische Länder besucht, um dort Ansprachen und Workshops zu halten. Die Menschen in Afrika, die ich jeden Tag sehe, haben mit Arbeitslosigkeit, Armut und Bürgerkrieg zu kämpfen; überall sehe ich hungernde Menschen an Straßenecken; in Hotels in Kinshasa und Nairobi haben mich Explosionen und Schusswechsel während Putschversuchen geweckt.

Diese Erfahrungen bringen mich dazu, mich immer wieder zu fragen: »Hast du die Liebe Gottes heute gefühlt? Wie können wir alle Gottes Liebe und Schutz jeden Moment fühlen?« Und die Antwort heißt: »Durch Gebet — Gebet zu einem Gott, der höchst mächtig und immer gegenwärtig ist.«

Gerade vor ein paar Wochen fuhr mich ein nigerianischer Freund auf der Autobahn zwischen Aba und Port Harcourt, als wir in einen Stau gerieten.

Ich musste rechtzeitig am Flughafen sein, um den Flug nach Lagos und dann den Flug am folgenden frühen Morgen nach Accra, Ghana, zu bekommen, wo ich einen Vortragstermin hatte.

Mein erster Gedanke war: »Du kannst nicht in Panik geraten. Du wirst dir nur selbst wehtun, wenn du glaubst, dass du von Gott getrennt bist.« Als ich dann spezifischer betete, kam der Gedanke:

»Du brauchst nicht mehr Zeit, sondern ein besseres Verständnis, dass Gott unendliches Gemüt ist und dass Gemüt sich ständig selbst in Ordnung und ohne Störung ausdrückt. Gemüt unterstützt jede gute und richtige Aktivität vollständig – und diese ist eine davon.«

»Du brauchst nicht mehr Zeit, sondern ein besseres Verständnis, dass Gott unendliches Gemüt ist und sich fortwährend selbst in Ordnung und ohne Störung ausdrückt.«

Ich wandte mich an meinen Freund und sagte: »In Situationen wie dieser schaue ich nie auf meine Armbanduhr.« Und er sagte: »Ich auch nicht.« An diesem Tag gab es keinen Stau für unsere »richtige Aktivität«, und wir lächelten dankbar, während wir unseren Weg reibungslos durch die Schlangen der Autos und Kleinund Großtransporter bahnten, so dass wir am Flughafen sogar noch 15 Minuten Zeit hatten.


Ein Gott-benzogener Tag

Das Schlimmste am Stress ist, dass ich mich dadurch so auf mich selbst beziehe — auf Projekte, die ich abzuschließen habe, auf Entscheidungen, die ich zu treffen habe, auf Beziehungsprobleme, die ich zu lösen habe. Was mir dabei hilft, mich weniger gestresst zu fühlen, ist zu erkennen, dass nicht ich das Zentrum meines Universums bin — sondern Gott. Und weil Gott beides ist, »der Mittelpunkt und der Umkreis des Seins« (Wissenschaft und Gesundheit, S. 203-204), ist es für mich natürlich, ein Gottzentriertes Denken anstelle eines selbst-bezogenen Denkens zu haben. Ich bin nicht die treibende Kraft des Lebens. Gott ist es.

Manchmal widme ich mich ganze Tage lang der Überprüfung, wie ich das Pronomen »Ich« benutze, so dass ich gewiss bin, dass ich Gott als die große Ursache des Lebens ehre — nicht mich. Und statt mich zu fragen: »Wie kann ich persönlich das alles tun?«, finde ich es hilfreicher zu beten: »Vater aller, danke, dass Du alles erhältst, was Du geschaffen hast. Danke für meine vollkommene Beziehung zu Dir. Zeige mir, wie Du arbeitest, so dass ich an all dem Guten teilhaben kann, das Du tust. Danke, dass Du mein Leben in vollkommener Beziehung zu all Deinen Kindern einrichtest. Zeige mir, wie ich Dich lieben und ein Segen für andere sein kann.«

Was mir dabei hilft, mich weniger gestresst zu fühlen, ist zu erkennen, dass nicht ich das Zentrum meines Universums bin — sondern Gott.

So zu beten bringt mich ganz natürlich Gottes Perspektive von Seiner Schöpfung näher. Jeden Tag versuche ich für die ganze Menschheit zu beten, besonders im Zug auf dem Weg zu meinem Büro. Wenn ich dann dort ankomme, fühlt sich meine Arbeit wie eine sanfte, schwungvolle Bestätigung dafür an, dass sich Angelegenheiten auf Seine gute Art lösen.


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