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Von Wünschen und erfüllten Wünschen

Aus der Januar 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was erwarten Sie für das Jahr 2006? Nur das Beste? Oder sind Ihre Erwartungen für die Zukunft von Angst und Unsicherheit gesteuert? Wurde Ihnen eine schlechte Zukunft vorhergesagt — sei es von Ihrem Arbeitgeber durch eine Kündigung, von einem Arzt durch eine ungünstige Diagnose oder vielleicht durch das Horoskop, das Sie in einer Zeitschrift gelesen haben? Wünschen Sie sich einen (neuen) Arbeitsplatz, einen Lebenspartner, ein Kind oder einfach mehr Gelassenheit und Ruhe in Ihrem Alltag?

Egal, welches Thema Sie beschäftigt, Sie können sich noch heute dazu entschließen, sich (trotz allem) eine bessere, eine neue und eine gute Zukunft zu wünschen. Wünschen bringt nicht viel, sagen Sie vielleicht. Wünschen ist etwas für Kinder, die nochan den Weihnachtsmann glauben — aber nichts für einen aufgeklärten, modernen und erwachsenen Menschen?

Sich etwas wünschen heißt für mich, offen sein für das Gute.

Ich sehe das anders: Sich etwas wünschen heißt für mich, offen sein für das Gute. Natürlich kommt es dabei auch auf die Qualität, auf das Motiv des Wunsches an. Das tiefe Sehnen nach einem besseren Leben, nach Erfolg, nach Gesundheit, nach einem Arbeitsplatz, an dem man seine Eigenschaften einsetzen kann, hat nichts mit sturem Eigenwillen zu tun. Ein Wunsch im Sinne von starrem Willen, von »unbedingt etwas haben wollen«, also im Sinne einer Forderung, ist nicht das, was ich als Wunsch bezeichne. Und eigensinniges Fordern ist auch nicht das, was unser Bewusstsein öffnet für das Gute, das immer da ist und nur »darauf wartet«, entdeckt zu werden.

Das Gute, das immer da ist: hier komme ich, neben der Qualität und dem Motiv des Wunsches, zu einem weiteren wesentlichen Teil des »sich-etwasWünschens«: Wünsche ich mir etwas in dem Bewusstsein, dass mir etwas fehlt, dass ich mich in einer Situation des Mangels befinde? Und dass ich mir deshalb dieses Fehlende (was auch immer es sein mag) wünschen muss, um dann — nach der Erfüllung des Wunsches — glüklicher zu sein, besser versorgt, gesünder oder beliebter zu sein? Natürlich ist solch ein Ausgangspunkt verständlich, aber wenn das so ist, dann gehe ich von der falschen Basis aus. Es ist die Basis — die Sichtweise eines Menschen, der, wie man sprichwörtlich sagt, »den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht«. Es ist die Suche nach etwas, von dem man eigentlich gar nicht glaubt, dass es (für einen) da ist. Dieser Bewusstseinszustand ist beschränkend, begrenzend, ja, geradezu »blind« und erschwert so das »Finden«. Im Grunde stehen wir der Erfüllung eines Wunsches dadurch selbst im Weg.

Das tiefe Sehnen nach einem besseren Leben, nach Erfolg, nach Gesundheit, hat nichts mit sturem Eigenwillen zu tun.

Diese Grundeinstellung des Mangels führt bei manchen Menschen dahin, sich gar nichts mehr zu wünschen — das heißt, sie erwarten — das Gute gar nicht erst. Schade eigentlich, denn das was sie sich wünschen, muss nicht erst entstehen, sondern es kann entdeckt werden. Dieser Begriff »entdeckt-werden« besagt zum einen, dass etwas nur »versteck«, also unentdeckt, aber vorhanden ist, und zum anderen, dass der Entdecker etwas tun muss, um es zu finden, er muss aktiv sein. Und mit aktiv sein meine ich nicht in erster Linie, hunderte von Bewerbungen zu schreiben, um einen Arbeitsplatz zu erhalten, oder jeden Abend auszugehen, um einen Partner zu finden oder Ahnliches. Nein, denn der erste Schritt, aktiv zu sein, beginnt im Denken. Die danach folgenden Handlungen resultieren vielmehr aus einem vorangegangenen Denkprozess.

Was für ein Denken ist es, das unser Bewusstsein öffnet für Ideen, Intuitionen und Lösungen? In dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift las ich: »Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zu Nutze machen und dadurch fähig sein mehr entgegenzunehmen.« Dankbarkeit — ein interessanter Aspekt — aber wozu dankbar sein? Natürlich, Dankbarkeit ist eine Eigenschaft, die unser Bewusstsein für das Gute öffnet. Wie sollen wir das Gute entdecken und erkennen, das sich noch nicht in unserem Leben gezeigt hat, wenn wir noch nicht einmal das Gute wahrnehmen, das wir bereits haben und immer nur auf das sehen, wovon wir glauben, dass es uns fehlt und deshalb unzufrieden und undankbar sind? Wenn wir aber dieses Gute wahrnehmen, das sich in unserem Leben bereits gezeigt hat, dafür dankbar sind und es nutzen, dann sind wir auch offen für den noch unentdeckten Segen.

In dem bereits genannten Buch steht im Vorwort: »Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.« Was sind diese Segnungen? Alles das, was Sie sich wünschen: Gesundheit, Versorgung, Sicherheit, auch Freunde, Arbeit und, wenn wir es wirklich brauchen(!), auch ein neues Auto, eine Wohnung, ein Haus. Der »erhaltende Unendliche« — wer ist das? Egal, welchen Namen Sie ihm geben, ob Gott, das Gute, die Liebe, das Leben, das Universum, der Urgrund — der erhaltende Unendliche verändert sich dadurch nicht. »Der erhaltende Unendliche« — dieser name verdeutlicht für mich so klar die unendliche Allmacht, die unendliche Liebe, das unendliche Leben, das seine Schöpfung (also auch den Menschen, also auch Sie) durch unendliche Möglichkeiten aus einem unendlichen »Topf« mit all dem versorgt, was gerade gebraucht wird.

Dankbarkeit ist eine Eigenschaft, die unser Bewusstsein für das Gute öffnet.

Was hält uns davon ab, diese unendlichen Segnungen wahr- und entgegenzunehmen? Das Wort » wahrnehmen« sagt für mich auch aus, dass ich etwas als »wahr annehmen« muss, um es dann »wahrzunehmen«. Wie soll ich das Gute wahrnehmen, wenn ich eine ungerechte Welt des Mangels akzeptiert habe und das Gute gar nicht mehr erwarte, das Gute gar nicht mehr als wahr, als erlebbar ansehe? Genau betrachtet ist es eine falsche oder mangelhafte Vorstellung über unseren Ursprung und dadurch eine begrenzende Vorstellung über den Menschen. Also spornen uns unsere Wünsche im Grunde dazu an, über unseren wahren Ursprung nachzudenken, diesen zu erforschen und so zu einer neuen und besseren Vorstellung über uns selbst und unsere Möglichkeiten zu gelangen.

Wir können die Entdecker von bisher noch unerforschten Kontinenten des Segens und des Guten sein.

Wir können also eine Menge dazu beitragen, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Wir können Entdecker sein, ohne ins Welt all zu fliegen oder uns in die Tiefen der Ozeane zu begeben. Wir können die Entdecker von bisher noch unerforschten Kontinenten des Segens und des Guten sein. Als »Reisegepäck« brauchen wir vor allem die Erwartung, dass es diese Kontinente tatsächlich gibt, die Bereitschaft, alte Gefilde, alte Denkmuster, zu verlassen, die Offenheit, Kurswechsel vorzunehmen und das Wissen, dass wir die Kraft und Richtungweisung für unsere »Reise« von dem »erhaltenden Unendlichen« bekommen.

Kurz bevor ich diese Zeilen schrieb, dachte ich, mir seien die Ideen für Artikel ausgegangen. Und ich bin kurzzeitig tatsächlich darauf hereingefallen. Dann prüfte ich meine Motive. Warum möchte ich Artikel schreiben? Die Antwort war einfach, klar und direkt: Weil ich den Wunsch habe, durch das, was ich schreibe, anderen Menschen zu helfen. Gut — das Motiv für meinen Wunsch, einen Artikel zu schreiben, war also in Ordnung. Nun prüfte ich mein Bewusstsein weiter. War ich von Mangel ausgegangen? Ja, denn ich hatte gedacht, dass mir nichts mehr einfallen würde. Also änderte ich die Basis meines Denkens. Mir wurde bewusst, dass Ideen in unendlicher Zahl »darauf warten«, zum Ausdruck gebracht zu werden. Von dieser Erkenntnis bis zur Umsetzung war es nicht weit. Ich wünsche mir, dass mein Wunsch in Erfüllung geht und Sie durch die Gedanken in diesem Artikel zur Erfüllung Ihres eigenen Wunsches geführt werden!

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