Aber halten Sie diese Wasserabenteuer nicht für Faulenzerei! Mrs. Hyatt hat einen Arbeitstisch für ihre Christian Science Praxis und ein Handy an Bord. Und obwohl sie den Fischkutter schon seit einigen Jahren haben, hatten sie noch nicht viele Gelegenheiten, ausgedehnte Fahrten damit zu unternehmen.
Für Mrs. Hyatt ist es nichts Neues, einen ihr angeborenen geistigen Abenteuerdrang auszuleben. Er ist auch verantwortlich dafür, dass sie als Teenager ein eigenes Tanzstudio betrieb und nach dem Studium eine Laufbahn als Volksschullehrerin einschlug. Aber vor 25 Jahren begab sie sich auf ihr, wie sie es nennt, größtes Abenteuer und fand ihre wahre Berufung: zuerst wurde sie Christian Science Praktikerin und fünf Jahre später Christian Science Lehrerin. Sie sagt: »Unterrichten war immer meine Berufung. Aber als ich Christian Science Lehrerin wurde, hatte ich mein Fachgebiet gefunden — das beste aller Fächer!«
Der jährliche Kurs, den Mrs. Hyatt als Mitglied des Christian Science Unterrichtsrates hält, ist ein zwölftägiger Intensivkurs, der in die Grundlagen der göttlichen Metaphysik eintaucht und sie erklärt. Diese Grundsätze entdeckte Mary Baker Eddy im Jahr 1866 und veröffentlichte sie später in ihrem wegweisenden Werk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Für Mrs. Hyatt ist es das wahre Abenteuer, zu heilen und die Ideen aus Wissenschaft und Gesundheit zu teilen, die ihr eigenes Leben zu einer geistigen Reise machten. Und dies Abenteuer hat keine Grenzen, kein Ende.
Patricia Hyatt sagt, schon als Kind liebte sie Christian Science aus ganzem Herzen. Ihr weicher Südstaatenakzent verrät ihre Herkunft: Sie wuchs in Whitefield auf, einer kleinen Stadt in North Carolina, als Mitglied der einzigen christlich wissenschaftlichen Familie in dieser Stadt. Später, als junge Frau und Mutter, so erzählt sie, entbrannte ihr Interesse für Spiritualität. Und ungefähr zu der Zeit fingen andere an, sie anzurufen und um gebetvolle Hilfe bei einer Heilung zu bitten. Schon bald darauf mietete sie sich ein Büro und begann ihre Lebensaufgabe als Christian Science Praktikerin.
Seit dieser Zeit hielt sie überall in Europa und in den Vereinigten Staaten Vorträge und Workshops über Christian Science, während sie gleichzeitig ihre rege Praxis weiterführte. Ab 1997 wirkte sie drei Jahre lang als Zweite Leserin der Mutterkirche in Boston an der Durchführung der Gottesdienste mit. Jetzt ist sie wieder zu Hause in South Carolina, heilt und lehrt und stellt als freie Mitarbeiterin den Christian Science Zeitschriften ihr Fachwissen zur Verfügung.
Konflikte entstehen, wenn wir einen begrenzten oder halbherzigen Blick auf Gott und Seinen Ausdruck haben.
Mrs. Hyatt, wenn es etwas gibt, was für alle Menschen der verschiedenen Kulturen, Glaubensrichtungen, Abstammungen und Erziehungsrichtungen zutrifft, dann das, dass wir alle Beziehungen haben. Das Bedürfnis nach diesen Bindungen — schon allein die Tatsache, dass es sie gibt — vereint uns als Menschen. Aber Beziehungen, ob nun die unbedeutende tägliche Begegnung am Getränkeautomaten in der Firma oder die tiefgehende engagierte lebenslange Freundschaft oder Ehe, können auch mit mehr als den üblichen Herausforderungen verbunden sein. Welche geistigen Richtlinien gibt es, um die Klippen in Beziehungen zu umfahren?
Der Schlüssel liegt darin, die Vollkommenheit jedes Menschen zu verstehen. Es ist großartig zu erkennen, dass jeder Einzelne als Kind Gottes jede Eigenschaft, jedes Talent, jede Fähigkeit Gottes widerspiegelt. Man könnte glauben, das mache uns alle gleich, aber so ist es nicht. Jeder von uns drückt die unendliche Vielfalt Gottes aus, aber jeder auf seine individuelle Weise.
Konflikte entstehen, wenn wir einen begrenzten oder halbherzigen Blick auf Gott und Seinen Ausdruck haben. Ich erkläre es Ihnen an einem Beispiel: Als ich klein war, gab es in Kinderzeitschriften zwei Bilder, von denen das eine vollständig war, während das andere Lücken hatte. Man suchte die Lücken, sah sich das Original an und malte die Lücken aus, bis das zweite Bild richtig und vollständig war, genauso wie das Original.
Aber in Wirklichkeit ist ein Gotteskind immer vollkommen — es ist nichts falsch an diesem individuellen Kind Gottes.
Manchmal meinen wir, jemand hätte eine schlechte Eigenschaft — einen ihm anhaftenden Fehler, der beseitigt werden muss. Aber in Wirklichkeit ist ein Gotteskind immer vollkommen — es ist nichts falsch an diesem individuellen Kind Gottes. Also anstatt das zu sehen, was jemand falsch macht oder was er Falsches sagt, versuche ich zu erkennen, dass dies ein falsches Bild ist. Es ist ein lückenhaftes Bild dieser Person, denn Gott hat diesen Menschen nicht als unvollständigen Ausdruck des göttlichen Wesens geschaffen. Wo es also so aussieht, als seien Menschen unsensibel oder voller Hass oder so was Ähnliches, nehme ich nur eine Lücke wahr, in der ich die versunkene Tatsache, oder das, was man die geistige Wirklichkeit nennen könnte, noch nicht sehe. Das bedeutet: Statt unsensibel sind sie fürsorglich. Statt hasserfüllt zu sein, sind sie liebevoll. Und so fülle ich in meiner eigenen Sicht von diesen Menschen die Lücke aus. Und dann sehe ich sie heil und vollkommen — so wie Gott sie erschaffen hat.
Wir versuchen nicht, den Menschen zu verändern; wir schließen nur die Verbindung zwischen dem Menschen und der geistigen Tatsache über ihn.
Und das verändert oft die Situation — die Menschen sind empfänglich für diese bessere, richtige Sichtweise, die wir auf sie haben.
Das ist richtig. Tatsächlich ist diese Empfänglichkeit absolut natürlich, denn die richtige Sichtweise ist die einzige, die von Anfang an wahr ist. Wir versuchen nicht, den Menschen zu verändern; wir schließen nur die Verbindung zwischen dem Menschen und der geistigen Tatsache über ihn. Und das ist machtvoll.
In seiner Widerspiegelung Gottes ist man immer vollständig, und deshalb kann sich auch jeder zufrieden fühlen, der nicht in einer Familie lebt.
Und wenn Sie Ihren Blickwinkel verändern, fühlen Sie keinen Zwiespalt mehr, auch wenn der Mensch selbst noch gar nicht reagiert.
Die Heilung von Beziehungen zeigt sich meistens auf drei verschiedene Arten. Es gibt diese wundervollen Momente, bei denen eine völlige Heilung der Situation eintritt, wenn wir den Anderen mit dem Blick auf die geistige Wahrheit sehen.
Oder die Heilung ist nicht so weitreichend, aber die Situation selbst verändert sich auf irgendeine Weise. Vielleicht verlässt der Andere unseren gemeinsamen Arbeitsplatz. Vielleicht erhält einer von uns eine andere Stellung in der Firma und eine Zusammenarbeit ist nicht mehr nötig. Aber was immer sich auch ändert, Gottes Gesetz der Harmonie bereinigt die menschliche Situation.
Und die dritte Möglichkeit, eine Beziehungsschwierigkeit zu lösen, ist, wenn die andere Person so weitermacht wie bisher, aber es uns nicht mehr stört. Wir sehen es nur als Illusion, als ein falsches Bild, also reagieren wir nicht mehr darauf.
Es ist so, wie wenn wir die Straße entlangfahren und eine Fata Morgana sehen. Sie sieht aus wie eine Wasserpfütze. Aber wir wissen, sie ist nicht wirklich da. Deshalb treten wir nicht auf die Bremse. Wir sehen sie und erkennen sie als Illusion und reagieren nicht darauf.
Deshalb ist es möglich, jemandem gegenüberzustehen, der uns anschreit, und uns trotzdem nicht verletzt zu fühlen, nicht darauf zu reagieren.
Weil wir gerade beim Thema Beziehungen sind: Es gibt viele alleinlebende Menschen in der Welt, die sich nach Miteinander sehnen. Aber verheiratet zu sein oder eine Familie zu haben, kann auch Herausforderungen ganz eigener Art mit sich bringen.
Es ist sehr hilfreich, sich daran zu erinnern, dass man in seiner Widerspiegelung Gottes immer vollständig ist, und deshalb kann sich auch jeder zufrieden fühlen, der nicht in einer Familie lebt. Aber meiner Meinung nach können Familien großartige Arbeitskreise für geistiges Wachstum sein. Diese Beziehungen sind nichts, was uns unterdrücken oder geistiges Wachstum verhindern würde, sondern sie bieten uns täglich — ja sogar stündlich — Möglichkeiten, zu beweisen, dass wir das, was wir beim Beten und Studieren erkennen, auch noch unter schwierigen Umständen erkennen.
Diese Beziehungen lassen uns nicht in einen trüben Abglanz metaphysischer Meinungen abdriften, die wir gar nicht demonstriert haben. Es ist sehr nützlich, zu beweisen, dass wir geistiges Gleichgewicht ausdrücken können.
Andererseits denke ich, gibt es für Menschen ohne Familie oder Ehepartner andere Formen von Beziehungen — etwa mit Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen, die vielfältige Möglichkeiten bieten, geistig zu wachsen.
So ist es. Es gibt so viele Gelegenheiten, die uns zu Wachstum ermutigen. Der Arbeitsplatz ist ein guter Ort. Die Kirche ein anderer. Wir sollten nicht ernüchtert sein, wenn wir dort auch mal schwierige Situationen erleben. Zum Glück können Sie in jeder Kirche vielfältige Möglichkeiten für geistiges Wachstum finden.
Mrs. Hyatt, das klingt als würden Sie sagen, dass fast jede Situation uns dazu anregen kann, einen klareren Blick auf die geistige Wirklichkeit und die universellen, göttlichen Gesetze zu entwickeln, die auf dieser Wirklichkeit basieren. In der Tat war das Leben Jesu ein überwältigendes Beispiel dafür, was das Verständnis dieser Wirklichkeit — und eine beständige Anwendung dieser Gesetze — vollbringen kann. Aber wie wirken diese Gesetze?
Denken Sie an eine Skala mit horizontalen Linien von links nach rechts, von ganz unten bis ganz nach oben. Diese Linien stellen die Stufen des geistigen Verständnisses dar oder die Stufen des Bewusstseins. Auf den unteren Stufen dieses Bewusstseins könnten Sie noch sagen: »Auf dieser Ebene gibt es die Materie wirklich« oder: »Auf dieser Ebene gibt es Krankheit wirklich.« Denn so sehen wir das Leben von einem materiellen Standpunkt aus.
Aber dann steigen Sie einige Stufen höher, bis Sie zu dem Bewusstsein gelangen, in dem das, was weiter unten als Wahrheit oder ein materielles Gesetz erschien, auf dieser höheren Stufe überhaupt nicht mehr möglich ist.
Die Kirche ist ein guter Ort, uns zu Wachstum zu ermutigen. Wir sollten nicht ernüchtert sein, wenn wir dort auch mal schwierige Situationen erleben.
Also gut, nehmen wir mal das Gesetz der Anziehungskraft. Wie könnte dieses materielle Gesetz auf einer höheren Stufe des geistigen Bewusstseins nicht mehr möglich sein?
Wenn Sie Ihr geistiges Verständnis weiterentwickeln, verstehen Sie, dass es ein göttliches Gesetz gibt — die Adhäsion und Kohäsion Gottes, das göttliche Gesetz des Seins, das jede Idee, jedes Teil der göttlichen Schöpfung, in der für sie richtigen Nische hält. Diese Ideen würden nicht durch einen Zug nach unten an ihrem Platz gehalten werden, der Objekte auf einem materiellen Planet hält.
So könnte ich ein geistiges Gesetz auf praktische Weise einsetzen: Sagen wir mal, ich bekäme einen Fall, der auf Ansteckung zurückzuführen ist. Dieses Ansteckungsgesetz scheint die Dinge auf der materiellen Ebene des Bewusstseins zu regieren. Aber wenn Ihre Gedanken ein höheres Verständnis erreichen, erkennen Sie, dass Gott das einzig wahre Bewusstsein ist, dass Gott der einzige Gesetzgeber ist — und dass Gott vollkommen gut ist.
Nehmen wir einmal an, Sie stehen in einem Kaufhaus und schauen in einen dreiteiligen Spiegel, während Sie ein Kleid anprobieren. Alle diese verschiedenen Widerspiegelungen von Ihnen wären eigentlich nur eine Widerspiegelung, nur aus verschiedenen Blickwinkeln. Wenn Sie sich umdrehen würden, würden sie sich alle in vollkommenem Einklang miteinander umdrehen. Aber sie würden einander auf keinerlei Weise beeinflussen. Jede Widerspiegelung wäre nur von Ihnen als einzigem Original beeinflusst. Und das bewahrt die Harmonie der Widerspiegelungen untereinander.
Gott ist der einzige Einfluss auf alle Seine unendlichen Widerspiegelungen. Und jede einzelne — im Einklang miteinander stehende — Widerspiegelung wird nur von Gott beeinflusst. Dies ist ein geistiges Gesetz, das jedem so genannten materiellen Gesetz alle Macht abspricht — und so absolut jede Möglichkeit der Ansteckung auslöscht. Denn wir, die wir Widerspiegelungen desselben Gottes sind, können uns nicht gegenseitig zum Schlechten beeinflussen, ja, nicht mal zum Guten. Gott ist der einzige Einfluss.
Christian Science erklärt, dass Materie unwirklich ist. Um dieses Konzept praktisch anzuwenden, braucht man viel tiefen Glauben und ein reiches Verständnis davon, wer Gott ist. Haben Sie dieses Konzept über die Wirklichkeit angewendet, besonders in ihrer Praxis?
Sehen Sie, Materie ist sehr wirklich für alle, die daran glauben. Und das liegt daran, dass Erfahrung subjektiv ist. Wir erfahren Dinge auf die Art und Weise, wie wir sie erkennen. Auf einer materiellen Ebene des Bewusstseins scheint Materie also sehr wirklich zu sein. Aber sie verliert ihre Wirklichkeit, wenn der Praktiker den Fall in das Licht der geistigen Wirklichkeit erhebt, in der verstanden wird, dass alles Gott ist und Gott Geist ist. Ich glaube, es handelt sich darum, in der Argumentation folgerichtig zu bleiben. Entweder ist Gott alles — oder Er ist es nicht. Entweder ist alles geistig — oder nicht. Und wenn alles geistig ist, dann ist es wahr, dass wir nicht von materiellen Gesetzen und Bedingungen regiert werden. Das bedeutet, dass der menschliche Körper unmöglich materiell sein kann. Er ist eine Projektion des Denkens.
Es gibt ein göttliches Gesetz — die Adhäsion und Kohäsion Gottes — das jede Idee, jedes Teil der göttlichen Schöpfung, in der für sie richtigen Nische hält.
Das kann sogar eine schwierige Idee sein, wenn ihr Leben gerade ruhig verläuft. Aber wie ist es bei einem Fall von Krankheit oder bei einer Verletzung, wenn Schmerz oder Leiden sehr, sehr wirklich zu sein scheinen? Oder wenn jemand mit einem Gesundheitsproblem kämpft, das einfach nicht besser wird, obwohl diese Person für Heilung gebetet hat, was würden Sie Hoffnungsvolles oder Fürsorgliches anbieten?
Ich denke wir müssen wieder dahin zurückgehen, was wirklich bei einer Heilung passiert. Der menschliche Körper ist eine Projektion des Denkens. Was wir also bei Heilung tun, ist in die emporsteigenden Fußstapfen Jesu zu treten, um von einer Stufe der Unwissenheit aus immer höher zu steigen, bis wir letzten Endes die geistige Wirklichkeit erkennen, so wie Gott sie tatsächlich geschaffen hat.
Gott ist der einzige Einfluss auf alle Seine unendlichen Widerspiegelungen.
Wenn Sie um Heilung für etwas beten, was schon lange besteht, ist es, als ob Sie einen Baum mit einer Axt fällen. Er wird nicht gleich umfallen. Sogar nach vielen, vielen Schlägen kann er noch stehen. Aber letztendlich wird dieser Baum umfallen. Also, wenn jemand zu mir kommt und sagt: »Ich bin so entmutigt, ich bete seit Jahren, um diesen Zustand zu beenden«, fühle ich mich als Praktiker überhaupt nicht entmutigt. Denn ich denke, wenn dieser Mensch tatsächlich seit Jahren wegen dieses Zustands betet und all diese Jahre geistigen Fortschritt gemacht hat, ist es an der Zeit, dass dieser Baum fällt. Und wenn das passiert, hat dieser Mensch einen riesigen Schritt hin zum Verständnis der geistigen Wirklichkeit gemacht, denn er hat den Glauben abgelegt, eine Natur oder ein Leben zu haben, das von Gott getrennt ist. Das ist ganz gewaltig!
Zu der Zeit, als ich gerade anfing, Fälle anzunehmen, rief mich eine Frau an, die seit 25 Jahren Asthma hatte und erzählte mir von all den vielen Praktikern, die für sie gebetet hatten. Als ich auflegte, fühlte ich mich völlig ratlos. Wenn alle diese Menschen für sie gebetet hatten und sie nicht geheilt war, was konnte ich für sie tun? Ich hatte nicht das Gefühl, ihr wirklich eine Behandlung zu geben, das heißt wissenschaftliches Gebet in Christian Science, das alle Bereiche eines Falles gezielt anspricht. Ich hatte das Gefühl, einfach über den Fall nachzudenken. Ich dachte daran, was für wunderbare geistige Metaphysiker alle diese anderen Praktiker waren. Und ich wusste, dass sie alle gewissenhaft für diese Frau gebetet hatten. Und ich dachte daran, auf welche Weise Gebet heilt.
Diese Gedanken durchzogen mich, bis mir deutlich wurde, dass es absolut unmöglich war, dass diese Frau nicht geheilt war, ja, es war sogar unmöglich für eine Widerspiegelung Gottes, jemals so ein Problem gehabt zu haben. Und sie war geheilt.
Am selben Tag?
Am selben Tag! Aber das hatte nicht mehr mit meinem Gebet zu tun als mit dem Gebet all der Anderen, die je für sie gebetet hatten, oder mit ihrem eigenen Gebet für sich selbst. Es sollte also niemand enttäuscht sein, wenn er wegen einer Sache über einen langen Zeitraum betet, denn das bedeutet nur, dass die Heilung nahe ist — manchmal näher, als wenn die Gebete gerade erst anfangen.
Entweder ist Gott alles — oder Er ist es nicht. Entweder ist alles geistig — oder nicht. Und wenn alles geistig ist, dann ist es wahr, dass wir nicht von materiellen Gesetzen und Bedingungen regiert werden.
Was glauben Sie führte an diesem Tag zur Heilung?
Ich gab den vorherigen Behandlungen einen Wert. In der Tat erwarten viele Menschen Heilung, aber sie erwarten sie nie an einem bestimmten Tag. Ich glaube, dass mein Gebet die Tür dazu geöffnet hat, die Vollkommenheit der Frau jetzt in diesem Augenblick anzuerkennen und nicht irgendwann in der Zukunft.
Das bedeutet, jedes Mal wenn ich für jemanden bete und meine Gedanken an der Idee festhalten, ihn heilen zu wollen, weiß ich, dass meine Gedanken nicht erhaben genug sind, um den Fall zu heilen. Wahrheitswissen beinhaltet, nur das zu wissen, was geistig wahr ist. Wohin wir gelangen müssen, um diese Heilung zu erreichen, ist, zu erkennen, dass diese Situation von Anfang an nicht möglich war! Wir werden nicht etwas los, das vorhanden ist! Das wäre eine sehr hoffnungslose und hilflose Art, an einen Fall heranzugehen. Unsere Aufgabe ist es, einen vollkommenen Gott und die vollkommene Widerspiegelung Gottes zu sehen und zu erkennen, dass das Problem keine Option ist. Jede Heilung, die jemals durch geistige Mittel und Wege stattgefunden hat, hat bewiesen, dass Substanz eigentlich nicht körperlich ist und dass wir eigentlich kein körperliches Problem haben. Da der Körper eine Projektion des Denkens ist, verändert sich der Körper, wenn sich das Denken verändert. Dies zu verstehen entfernt die Hilflosigkeit, die manche Menschen fühlen, wenn sie krank sind.
Und das ist in der Tat das Wesentliche an körperlicher Heilung. Wenn der Christus das Denken durch ein höheres Verständnis von Gott erneuert, erneuert das den menschlichen Körper. Das ist nicht der Zweck des Gebets, aber die Wirkung.