Egal wie mein Tag verlief, ob gut oder schlecht, es war normal, dass ich viel zu viel aß. Das begann als Teenager, als ich so etwa 14 war. Ich hatte viele persönliche und familiäre Streitigkeiten und Essen war der einzige Weg, den ich kannte, um mit Einsamkeit, Verlassensein, Schuldgefühlen und Furcht klarzukommen.
Als ich aufwuchs, fühlte ich mich sehr allein. Ich hatte nicht einmal eine Beziehung zu Gott, zu dem ich mich als einer Quelle des Trostes hätte wenden können. Ich war dazu gekommen zu glauben, dass Gott Seine Kinder strafte und schlechte Dinge veranlasste. Darum ist wohl auch klar, warum ich mich nicht an Gott wandte, als ich Ihn am meisten gebraucht hätte.
Später fing ich mit Diäten an. Ich pendelte ständig zwischen Abnehmen und wieder Zunehmen hin und her. Als ich nicht länger Diät halten konnte und der emotionale Schmerz sehr stark wurde, stürzte ich mich in Fressorgien, griff missbräuchlich zu Abführemitteln und betrieb zwanghafte Gymnastik, um mein Gewicht zu kontrollieren. Aber der eigentliche Grund war, dass ich Nahrung als Mittel benutzte, um mich noch mehr zu verletzen, weil ich mich so sehr schämte und mich nicht leiden konnte. Als ich um die dreißig war, hatte ich die Kontrolle über meine Ernährung völlig verloren. Der Wendepunkt trat ein, als mein Verlobter mich eines Tages zu Hause besuchte und alles, was ich denken konnte, der Gedanke war:, Er kommt meiner Fresslust in die Quere.' Ich erkannte, dass ich etwas ändern musste.
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