In den letzten Jahrzehnten wurde immer mehr Gewicht darauf gelegt, dass eine gute Ernährung und Bewegung ausschlaggebend für die Gesundheit des Menschen seien. Aber bestimmte Lebensmittel scheinen mal „in“ zu sein und mal nicht. Modediäten helfen den Menschen, Gewicht zu verlieren, gelten aber nicht immer als gesund. Die Bedürfnisse des Einzelnen können so unterschiedlich sein, dass es nicht immer leicht ist, zu definieren, was eine gute Diät oder die richtige Bewegung ausmacht.
Für mich war bei diesen Dingen am hilfreichsten, dass unsere Gedanken über unseren Körper und über unsere Gesundheit in der Tat mehr Einfluss haben als alles andere. Das ist noch kein allgemein anerkanntes Wissen, aber ich habe es wieder und wieder in meinem Leben bewiesen und weiß, dass dies auch viele andere Menschen getan haben.
Während das Leben so aussieht und sich so anfühlt, als sei es materiell, zeigt meine Erfahrung, dass dieser Schein trügt. Leben ist in Wirklichkeit geistig. Leben ist Gott, das göttliche Bewusstsein oder Gemüt. Eine größere Anerkennung der geistigen Natur des Lebens führt uns zu besserer Gesundheit. Und diese Gesundheit ist dauerhaft und nicht den Launen der neuesten Theorien oder Diäten unterworfen.
Weil Gott Geist ist, ist Seine Schöpfung geistig. Er könnte nichts schaffen, das Ihm unähnlich ist. Es ist also sinnlos, den Menschen, den Er geschaffen hat — ob Mann, Frau oder Kind – durch materielle Hilfsmittel verbessern oder in Ordnung bringen zu wollen.
Es steht sicher eine gute Absicht hinter dem Blick der Gesellschaft auf Bewegung und richtige Ernährung. Aber mir scheint es wichtig, daran zu erinnern, dass der Blick auf das Leben als körperlich und materiell keine langfristigen Antworten auf Fragen der Gesundheit bietet. Ein materieller Blick auf den Körper weist unausweichlich auf fortschreitendes Alter, körperlichen Verfall und letztendlich den Tod hin.
Vor ein paar Jahren hatte ich ein Erlebnis, das dies verdeutlicht. Eines Abends nach dem Essen bekam ich starke Schmerzen in der Brust und bald krümmte ich mich vor Schmerzen am Boden. Das Einzige, was mir sofort zur Verfügung stand, war das, von dem ich festgestellt hatte, dass es in ernsten Momenten wie diesem am hilfreichsten war — Gebet! Als ich mich an Gott wandte, stellte ich fest, dass ich mich eher entmutigt als körperlich unwohl fühlte.
Die Ursache des Schmerzes lag in meinem Gefühl der Trennung von Gott, dem göttlichen Geist. Es war bedrückend, ja furchterregend, mich einem materiellen Körper und materiellen Bedingungen ausgeliefert zu fühlen. Wenn meine Fähigkeit, Leben zu erleben, von einem Körper abhängig war, der von materiellen Gesetzen regiert wurde, dann könnte ich nichts tun, dann war ich verloren. Begrenzung, Schmerz, Krankheit und Tod wären unausweichlich.
Ich glaube, an diesen Punkt kam der Psalmist in der Bibel, als er zu Gott schrie: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet ...“ Aber der Psalm ist hier nicht zu Ende. Er geht weiter: „... so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ (Psalm 73) Es ist Gott, der lebt, und Er drückt Sich Leben — durch — Seine Schöpfung ewiglich aus. Das sind Sie und ich und alle anderen Menschen.
Dieser Gedanke machte mir Mut. Und als ich das Telefon erreichte, um einen Freund anzurufen, damit er mir helfen sollte zu beten, vermittelte er mir genau diese Botschaft. Leben und Wohlergehen finden wir in Gott. Das Bewusstsein der Gedanken, die von Gott zu uns kommen, bringt nicht nur dem Körper die Zuwendung, die er braucht, sondern es hilft uns dabei, uns wahrhaftig geliebt und versorgt zu fühlen. Es umgibt uns mit Sicherheit und hält uns auf Kurs mit Gottes Gutem und unserem inspirierten Sinn.
Als Ergebnis meiner Gebete und der meines Freundes verstand ich besser, dass es diese Erkenntnis war, die ich mir wünschte und die ich brauchte. Und es war das, was mein Körper wirklich brauchte. Zwei Stunden, nachdem die Schmerzen aufgetreten waren, verschwanden sie vollständig. Interessanterweise traten sie einige Monate später noch einmal etwas schwächer auf, als mich etwas sehr belastete. Aber ich habe wieder gebetet und seitdem bin ich davon frei. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Ich war von dem unaufhaltsamen guten Zweck Gottes noch überzeugter.
Mary Baker Eddy bezieht sich in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit auf Gott als Gemüt und erklärt: „Das unsterbliche Gemüt nährt den Körper mit überirdischer Frische und Schönheit, indem es ihn mit schönen Gedankenbildern versorgt und das Elend der Sinne zerstört, das jeder Tag dem Grabe näher bringt.“ (S. 248) Es ist nur eine menschliche Vorstellung, die zu dem Gefühl von Schmerz und Verlorenheit führt. Die Inspiration durch Gott ersetzt das Gefühl durch die Überzeugung der unaufhaltsamen Natur des Guten im Leben. Dies nährt und erhält uns auf wunderbare Weise.
Paulus ermutigte uns, „den Leib zu verlassen“ und „daheim zu sein bei dem Herrn.“ (2. Korinther 5) Dies kann das Ergebnis eines stärkenden Waldlaufs sein oder davon kommen, weniger Zeit mit Essen zu verbringen. Aber letztendlich brauchen wir die Inspiration, die unseren Horizont zum Geist hin erweitert und zu einem geistigen Sinn des Lebens führt. Wenn unsere Überzeugung von der Gegenwart des Geistes und der Liebe wächst, sehen wir deutlicher, dass jeder von uns zu einem guten Zweck bestimmt ist, den uns Gott nicht nur für heute, sondern für alle Ewigkeit verliehen hat.
