Editorials
Wenn die Welt Christian Science richtiger schätzen lernt und ausfindet, daß dieselbe das apostolische Christentum ist, wird sie anerkennen, wie schon die Christian Scientisten dies erkannt haben, daß die Heilung der Krankheit nur beiläufig ist zu dieser gegenwärtigen Kenntnis Gottes, die „selig machen kann immerdar,” ebenso wie zu Jesu Zeit. Dann wird der vorherrschende falsche Begriff von Christian Science ein Ende haben, der dieselbe einfach als ein Mittel oder eine Methode zur Heilung der Krankheit ohne den Gebrauch von Medizin oder anderen materiellen Mitteln ansieht.
Wir haben das wunderbare Wachstum unserer Sache gesehen; unsere Kirchen haben sehr an Zahl und Mitgliedschaft zugenommen. Opposition und Vorurteil haben vielfach der Anerkennung und Gerechtigkeit Platz gemacht; die Kranken sind geheilt, die Trauernden getröstet und die Sünder bekehrt worden.
Folgender Auszug ist der Schlußparagraph aus einer Predigt, die ein bekannter Geistlicher in einer Stadt im Westen hielt und die in einem Lokalblatt veröffentlicht wurde:— „Hieraus schließen wir, daß Wunder möglich, ja wahrscheinlich sind, und finden überwältigenden Beweis, daß der Wille Christi als Vermittler den Lauf des Naturgesetzes hemmte und Werke vollbrachte, die man solchem Naturgesetz unmöglich zuschreiben konnte. Diese Werke waren zur Beglaubigung seiner Mission in der Welt, und obwohl sie damals im materiellen Reich vollbracht wurden, wiederholen sie sich heute in dem geistigen.
Von den Kanzeln in den christlichen Kirchen ist in den letzten Jahren viel über die Notwendigkeit „einer Wiedererweckung des Glaubens” gepredigt worden und viele Vermutungen über die Art und Weise und Zeit dieses „Kommens” sind aufgestellt worden, doch die Erklärung der Hoffnung und Erwartung über die Zeit und Weise sind gänzlich unbestimmt gewesen. Einem sorgfältigen Beobachter muß es jedoch offenbar sein, daß die erwartete und gehoffte Wiedererweckung einen festeren Glauben an die Wirkung des Gebetes enthalten oder davon geleitet werden muß.
Laut des „Chicago Record-Herald“ heißt es, daß die Zahl der Christian Scientisten daselbst sich während des Jahres 1903 um voll zwanzig Prozent vermehrt hat und wir glauben, daß dies das Wachstum im Lande im allgemeinen ziemlich genau abschätzt. Sicherlich hat sich zu keiner Zeit eine größere Tätigkeit im Fortschritt der Sache gezeigt, oder ein Zeitpunkt, in dem die Welt größeres Interesse an den Tag gelegt.
Ein bemerkenswerter Umstand im Fortschritt der Christian Science Bewegung ist der, daß nur sehr wenige ihrer Mitglieder die unterscheidenden Lehren der Christian Science angenommen haben, weil ein Verwandter oder Freund Mitglied dieser Gemeinschaft ist. Nur verhältnismäßig wenige sind Christian Scientisten geworden, die nicht erst einen Sinn von Opposition und Vorurteil überwinden mußten, wodurch sie fast unfähig gewesen waren, ein gerechtes Urteil abzugeben über die Tatsachen, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatten.
Ein religiöser Glaube hat nur Wert, insofern er die Menschheit befähigt, die Bedürfnisse zu befriedigen, ob in moralischer, physischer oder geistiger Hinsicht. Da die Christian Scientisten wissen, daß „Religion sowohl praktische Anwendung als Predigen erfordert, stimmen sie gern mit den Äußerungen eines Zeitgenossen in „The Homiletic Review“ überein.
Von Zeit zu Zeit haben die Kritiker etwas an unserer Religion auszusetzen und besonders erheben sie Einwände gegen unsern Stand als Christen. Glücklicherweise ist die Zahl dieser Kritiker im Abnehmen und ihre Worte werden auch weniger beachtet als früher.
Man weiß geschichtlich nichts über Jesu Verfahrungsart zur Verhütung der Krankheit in seinem Heilungsamt, und an und für sich wäre ein solches Verzeichnis unmöglich; aber wir können leicht einsehen, daß die göttliche Erkenntnis, die allerlei Krankheiten heilte, zur Verhütung derselben ebenso zuverlässig war. Im Heilen von Krankheit und Sünde handelte der Meister durchaus nicht dem Gesetz zuwider; im Gegenteil, er leistete demselben Gehorsam.
Selbst wer nur hin und wieder einen Blick in die Zeugnisse der Heilungen, welche alle Monat in „The Christian Science Journal,“ „The Christian Science Sentinel“ und „Der Christian Science Herold” veröffentlicht werden, wirft, wird sich des Eindruckes nicht erwehren können, daß Mrs. Eddy mit ihren, allen Christian Scientisten so vertrauten Worten: „Die göttliche Liebe hat von jeher jedes menschliche Bedürfnis befriedigt, und wird dies immer tun” (Science and Health, S.