Editorials
Als Jesus gefragt wurde, ob er Christus sei, „der da kommen soll,” antwortete er: „Gehet hin und saget Johannes wieder, was ihr sehet und höret: die Blinden sehen, und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, und die Tauben hören, die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium geprediget,” Nur durch diese selben „großen Werke” kann die Kirche heute ihren göttlichen Ursprung beweisen. Das Ritual und die Feierlichkeit genügen nicht, die Kranken müssen geheilt und die Sünder bekehrt werden, welch andern Beweis gibt es dafür, daß die Religion Christi Jesu gepredigt wird? Daß diese Phänomene des Christentums als Beweis der Jüngerschaft geschätzt werden, ersieht man an der Aufmerksamkeit, die gelegentlichen Heilungen geschenkt wird, welche durch den Dienst frommer Geistlicher bewirkt wurden und dann und wann in den Tagesblättern berichtet werden.
In Beantwortung einer Einladung, die Mrs. Eddy von der Zeitung „New York American“ erhielt, hat sie einen kurzen aber erschöpfenden Artikel über einen Gegenstand, der das menschliche Denken seit Jahrhunderten beschäftigt, beigesteuert.
Wenn die fundamentale, geistige Bedeutung aller Dinge im allgemeinen besser erkannt wäre, so würde das unermeßliche Schulzimmer der Natur mit eifrigen, anerkennenden Schülern angefüllt sein, die in allem, im niedrigsten, wie im erhabensten, im einfachsten, wie im schwierigsten, Lektionen sehen würden, die auf jeder Stufe menschlicher Entwicklung angewandt werden können. Wenn der geistige Sinn die Darstellung durch Symbole in der Natur entfaltet, werden wir wahrlich „Predigten in Steinen” und „Bücher in fließenden Bächlein” lesen.
Religiöse Schriften enthalten kaum eine Aufforderung, die mehr begeistert, oder ein herrlicheres Ideal der Reinheit und des Vorrechtes vom christlichen Leben gibt, als im dritten Kapitel des Briefes Paulus’ an die Kolosser, das mit den befehlenden und inhaltreichen Worten beginnt: „Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. ” Die Beschreibung, welche er von dem Charakter und Wesen gibt, die notwendiger Weise mit der noch unvollkommenen Annahme unserer Auferstehung mit Christo verknüpft sind, ergreift und demütigt jedes sehnsüchtige Herz.
In der ersten Zeit der christlichen Kirche herrschte nicht die Gewohnheit, einen besonderen Tag des Jahres zur Gedächtnisfeier der Auferstehung unseres Meisters zu bestimmen, und die heilige Schrift berichtet keine Osterfeier als christlichen Feiertag, auch finden wir keinen Bericht davon in den Schriften der apostolischen Väter; in der Tat, die Idee „der Heilighaltung besonderer Zeiten und Orte war den ersten christlichen Gemütern ganz fremd, sie waren zu sehr von den Begebenheiten selber in Anspruch genommen um an äußerliche Ceremonien zu denken. ” Chrysostomus gemäß lautet es: „Die ganze Zeit ist ein Feiertag für die Christen, wegen der Herrlichkeit der guten Dinge, die uns gegeben sind.
Erste Kirche Christi, des Scientisten, Concord, N. H.
In einer Erörterung der gegenwärtigen Zustände des religiösen Denkens und Lebens sagte der Redakteur einer leitenden konfessionellen Wochenschrift kürzlich: „Der allgemeine Beobachter würde.
Die Welt kann ihre Schuld gegen diejenigen nicht überschätzen, die auf irgend welchem Gebiete der Forschung „bis ans Ende” beharren. Ihre „Fußspuren im Sande des Zeitalters” zeigen denen, die nach ihnen kommen, daß die mannigfaltigen Ideen des Geistes eine erbliche Lebenskraft haben, die alle begeistert, die mit deren Entfaltung im menschlichen Bewußtsein vertraut sind.
Folgender Artikel ist aus der „Boston Transcript“ übersetzt: — „Jetzt sagt ein Pariser Arzt, daß es ganz verkehrt ist, das Trinkwasser kochen zu lassen, wie es die städtischen Ärzte verschreiben, wenn Gefahr vor epidemischem Fieber vorhanden ist. Es heißt, daß Herr Professor Charrin der Fakultät in Frankreich, der als gelehrte Autorität anerkannt wird die allgemeine Theorie verwirft, daß die Gefahr vor Krankheit dadurch verhindert werde, daß Fieberkeime durch Kochen vernichtet werden, Herr Professor Charrins Lehre ist, daß in gekochtem Wasser nicht nur die tödliche Mikrobe vernichtet ist, sondern auch die Mikrobe, welche es mehr verdient, ein Freund des Menschen genannt zu werden, als der Hund oder das Pferd, Die heilsame Mikrobe ist die, welche zu der Verdauung der Cellulose und eiweißhaltiger Stoffe beiträgt.
Die Weihnachtsnummer von The Boston Globe enthielt ein sehr interessantes Symposium der Antworten auf die Frage: „Sind die Begebenheiten des Jahres 1904 derartig gewesen, um zu der Hoffnung zu ermutigen, daß die Welt sich der Herrschaft allgemeinen Friedens nähert und zur Verheißung eines Wachstums im Geiste des Friedensfürsten fürs neue Jahr?” Fünfzehn hervorragende Persönlichkeiten sandten ihre Anschauungen zu diesem Symposium ein, und die Mehrzahl derselben stimmt darin überein, daß wesentlicher Fortschritt zum allgemeinen Frieden gemacht ist. Der Beitrag unserer Führerin erschien folgendermaßen: — Wie Streit geschlichtet werden kann.