
Editorials
Der Glaube an ein göttliches Wesen, eine göttliche Intelligenz oder Macht ist weit verbreitet. Nicht so weit verbreitet ist aber das praktische heilende und erlösende Wirken, das mit dem reinen Verständnis Christi Jesu begann.
Kürzlich sah ich im Metropolitan Museum of Art in New York eine Sonderausstellung der Gemälde des im siebzehnten Jahrhundert wirkenden italienischen Malers Caravaggio. Durch die besondere Verwendung von Licht und Schatten und die Betonung des realistischen, menschlichen Details bewies der Künstler, daß er sowohl Schönheit als auch Technik zu schätzen und zu gebrauchen wußte.
Wenn es nichts mehr zu lernen gäbe, wären Sie und ich nicht glücklich über die Christliche Wissenschaft Christian Science (kr’istjən s’aiəns) . Wenn wir sie wirklich so erschöpfend erfassen könnten, daß wir alles wüßten, was es über sie zu wissen gibt, dann hätten wir ihr Ende erreicht — und unser eigenes! Hätten wir „alles gelernt“, dann bliebe uns nichts zu tun übrig; wir könnten uns nicht weiterbilden oder verbessern.
Es ist nur natürlich, daß Studenten das Gefühl haben, sie hätten als einzelne der Menschheit Hoffnung und Fortschritt zu bieten. Aber wo kann ein leidenschaftlicher und intelligenter Denker die Antworten finden, die sein Sehnen befriedigen? Es gibt an vielen Universitäten und Hochschulen christlich-wissenschaftliche Vereinigungen, die den Studenten in dieser Beziehung helfen; sie zeigen ihnen die befriedigende Wissenschaft des Seins, die Frieden und Fortschritt bringt.
Es ist verhältnismäßig einfach, technische Fortschritte und Verbesserungen der äußeren Lebensbedingungen bei der Entwicklung der Zivilisation zu verfolgen. Doch ein wichtigerer Teil des Fortschritts läßt sich nicht so leicht ermessen, indem man nur Menge und Raffiniertheit der „Dinge“ um uns herum beobachtet.
Auf die sechziger Jahre zurückblickend, haben manche einen besonderen Geist festgestellt. Trotz der Unruhen hatte man oft überraschenderweise das Gefühl, daß die Menschen am Wohlergehen anderer interessiert waren, daß sie an das Potential der Menschheit glaubten und Freude und Freiheit herrschten.
Mitleid und Erbarmen können zwei völlig verschiedene Dinge sein. Ob wir in Mitleid verharren, das nur die Verzweiflung mitempfindet, oder ob wir von Erbarmen bewegt sind, bestimmt zu einem großen Teil, wieweit wir jemandem, der in Not ist, und auch unserer Welt helfen können.
Jeder verdient, geheilt zu werden. Gerade darum geht es in der Christlichen Wissenschaft — um Erlösung und Heil, um die geistige Freude der reinen Güte, die zu der Harmonie führt, die wir Himmel nennen.
Ein Mann, der gerade mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft Christian Science (kr’istjən s’aiəns) begonnen hatte, versuchte, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ zu begreifen — diese sechs inhaltsschweren Sätze aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Die Erklärung beginnt mit den Worten: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie.
Ehe die Welt war, bestand der Christus. Und wenn die Welt vergangen ist, wird der Christus immer noch sein.