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Freudigen Herzens will ich mitteilen, wie ich den Weg zur Christian Science...

Aus der November 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Freudigen Herzens will ich mitteilen, wie ich den Weg zur Christian Science gefunden, in der festen Zuversicht, daß so mancher noch im Dunkeln Wandelnde durch Gottes gnädigen Beistand und allgegenwärtige Liebe Trost und Erleuchtung finden wird. Seit meinem dreizehnten Jahre litt ich an Kopfschmerzen, und mit zunehmendem Alter verschlimmerte sich das Leiden, so daß ich bisweilen tagelang nichts tun konnte. Arzneien und Heilmittel aller Art halfen mir wohl das Übel auf kurze Zeit beseitigen, doch stellten sich heftige Anfälle oft zwei bis dreimal in der Woche ein. Später kam noch große Nervosität hinzu. Ich wurde mutlos und hatte keine Freude mehr am Leben. Ärger, Verdruß, Gereiztheit, kurz großes Übel schien mich zu verfolgen. Durch den Besuch eines Seebades wurde das Leiden auf kurze Zeit beseitigt, doch bald schlich sich der böse Feind wieder ein.

Hierzu kam noch, daß unsre einzige Tochter fast regelmäßig im Herbst oder Frühjahr an einer Lungenaffektion erkrankte. Monatelang wurden die ärztlichen Vorschriften pünktlichst befolgt, bis die Krankheit nach der wärmeren Jahreszeit hin sich hob. Obwohl ich Gott vertraute, fand ich doch keine innere Befriedigung, denn Kummer und Sorge um unser Kind trug ich täglich mit mir, weshalb wohl auch mein Kopfleiden so häufig auftrat. Anfang Dezember 1903 erkrankte unsre Tochter abermals; ihr Zustand wurde bedenklich, und der Arzt schlug einen längeren Aufenthalt an der Riviera vor. Nach reiflicher Erwägung entschloß ich mich hierzu und reiste mit dem kranken Kinde nach Italien. Der sonnige Süden tat dem Kinde sowie auch mir gut, denn ich war durch seine lange Krankheit selbst körperlich und seelisch krank geworden. Aber auch dort verfolgten mich ab und zu die Kopfschmerzen. Im Mai kehrten wir gestärkt nach Hause zurück. Anfang Januar 1910 trat das gefürchtete Übel bei meiner Tochter wieder auf; der Husten wurde von Tag zu Tag heftiger, und ich war wieder in großen Sorgen. Da, eines Abends, kommt eine liebe Freundin — eine Anhängerin der Christian Science — als rettender Engel und bringt mir einen Herold zum lesen, mit den Worten: „Deine Tochter kann gesund werden, lies nur einmal dieses Buch.” Ich las sofort ein Heilungszeugnis von einer Dame, deren Tochter von Lungenleiden geheilt worden war. Sogleich faßte ich festes Vertrauen, daß bei Gott kein Ding unmöglich ist, und las an dem Abend den Herold durch. Am übernächsten Tage holte ich mir noch zwei Hefte des Herold und las weiter. Dann stand mein Entschluß fest, und ich schrieb an eine Vertreterin der Christian Science mit der Bitte um Beistand für meine Tochter, die jetzt neunzehn Jahre alt ist. Die Hilfe wurde auch zugesagt, und meine Tochter wandte sich selbst schriftlich an die Vertreterin. Gott fügte es, daß wir nach Dresden reisen konnten; so lernte ich die Vertreterin persönlich kennen und nahm Rücksprache mit ihr. Die schlichte Weise des Gottesdienstes daselbst, das ernste, freimütige Gebet der Gemeinde zum Schöpfer und die dort gehörten Heilungszeugnisse wirkten so auf mein Gemüt, daß sich von diesem Tage an eine vollständige Umwandlung in mir vollzog.

Nachdem meine Tochter drei Wochen lang Beistand erhalten hatte, war sie von ihrem Leiden vollständig befreit. Daß ich aber zugleich von meinen Kopfschmerzen befreit wurde, wiewohl ich keinen Beistand erhielt, und mich so wohl fühle wie nie zuvor in meinem Leben, dafür danke ich unserm Herrgott von ganzem Herzen. Aber auch unsrer lieben Führerin, Mrs. Eddy, bin ich unendlich dankbar für ihre große Liebe und Hingabe an die leidende Menschheit. Obgleich ich verschiedene Anfechtungen zu bestehen hatte, wurde ich doch keinen Augenblick wankend. Durch das Verständnis der göttlichen Liebe und Allmacht konnte ich die Folgen eines Sturzes von einer Leiter rasch überwinden und war schon andern Tags völlig frei von Schmerzen. Auch im täglichen Leben finde ich viele Beweise der göttlichen Allmacht, Liebe und Führung; während meiner ganzen Tätigkeit richte ich meine Gedanken auf Gott, und alles, auch die schwerste Arbeit wird mir leicht. In unsrer Familie und auch unter unserm Personal herrscht jetzt wunderbare Harmonie, so daß es der Segnungen, die ich täglich vom Herrn empfange, kein Ende nimmt. Ich studiere fleißig in den deutschen Schriften und im Herold; die Bibelstellen der Lektions-Predigten sind mir zur täglichen geistigen Nahrung geworden. Möchten viele diesen Weg noch finden; dies ist mein sehnlichster Wunsch!

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