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„Solang er zu finden ist”

Aus der November 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im 55. Kapitel des Propheten Jesaja lesen wir: „Suchet den Herrn, solang er zu finden ist; ruft ihn an, solang er nahe ist.” Denjenigen, der durch die inspirierten Lehren unsres Textbuches „Science and Health“ anfängt, die große Wahrheit von Gottes Allgegenwart zu verstehen, mögen diese Worte etwas überraschen und es mag ihm scheinen, als ob sie gerade dem Punkte widersprächen, den Mrs. Eddy als außerordentlich wichtig für die Wissenschaft bezeichnet hat. Mit andern Worten: Wenn Gott überall ist, kann er dann dem suchenden Herzen je ferne oder verborgen sein? Kann der göttliche Geist (Mind) je weit entfernt sein?

Im Lichte der scientifischen Wahrheit müssen wir diese Frage mit nein beantworten. Die Vorstellungen der Sterblichen gehören jedoch nicht ins Reich der Wahrheit. Unsrer Erfahrung gemäß haben wir Gott oft gesucht, ohne Ihn zu finden; die einzige Antwort war das Echo eines verzweifelten Hilferufs. Andrerseits erinnern wir uns an Fälle, wo wir in wunderbarer Weise aus scheinbar großer Not errettet wurden, so daß unser Herz heute noch von Dankbarkeit erfüllt ist. Es wurde eine ernste Krankheit in einer kurzen Stunde geheilt, oder ein heftiger Schmerz augenblicklich überwunden, oder ein schwieriges Lebensproblem im Lichte geistiger Erleuchtung sofort gelöst. Offenbar war Gott zu finden, als wir Ihn bei solchen Gelegenheiten suchten.

Zu welcher Zeit war dies nun? Antwort: In dem Augenblick, da die Not oder die Schwierigkeit erschien! Wir suchten die stets bereitstehende Hilfe der Wahrheit, ehe der Irrtum sich riesig vor unsern Blicken auftürmte; ehe wir über seine mögliche Entwicklung, seine Folgen, seine frühere Erscheinungsform nachdachten; ehe wir in Erwägung zogen, was wohl andre Leute über uns denken mögen; ehe wir unsre Fähigkeit, die scheinbare Schwierigkeit zu überwinden, abwogen. Jeder Augenblick der Verzögerung macht das Problem schwieriger, denn der Leidende wird auf dem Strome des materiellen Sinnes weiter und weiter von der heilenden Gegenwart der göttlichen Wahrheit und Liebe fortgetrieben. Wendet er sich dann mit einem von falschen Vorstellungen erfüllten Bewußtsein der Wahrheit zu, so ist es kein Wunder, daß ihm Gott unerreichbar erscheint. Seinem Bewußtsein gemäß ist er weit von Gott entfernt. Er befindet sich in einer Gegend, wo Furcht und Enttäuschung die Atmosphäre trüben und wo der Irrtum sehr hartnäckig, greifbar und wirklich erscheint.

Der Psalmist erklärt, Gott sei „eine sehr nahe Hilfe in der Not” [nach der Englischen Bibel]. Man achte darauf, daß die Hilfe nicht erst für die nächste Stunde oder für den folgenden Tag verheißen wurde. Wer das Anwenden der Lehren der Christian Science hinausschiebt, muß später aus dem Denken die scheinbare Wirklichkeit ausscheiden, welche er dem „unverneinten und großgezogenen” Übel im Laufe der Zeit beigemessen hat („Science and Health“, S. 448). Es bleibt ihm kein andrer Ausweg übrig, als zum geistigen Verständnis des Ewigen und stets Gegenwärtigen zurückzukehren.

Wenn wir uns die erste Erfahrung dieser Art zur Lehre dienen lassen, so werden wir weitere unnötige Kämpfe vermeiden. Wir werden uns weigern, auch nur auf einen Augenblick unser Problem von dem Standpunkte der unerleuchteten menschlichen Vernunft aus, des materiellen Sinns, oder des Sinns für das Nichtige zu betrachten. Wir werden uns sofort von dem Zeugnis der materiellen Sinne abwenden und unsre Gedanken auf das göttliche Prinzip richten, welches das Weltall samt dem Menschen regiert. Hier, „unter dem Schirm des Höchsten”, ist die göttliche Macht zu finden, welche die Befestigungen des Übels zerstört. Wenn wir mit dieser Macht ausgerüstet sind, wird uns ein sofortiger Sieg und eine sichere Erlösung vom Übel zuteil werden.

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