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Furcht ist unbegründet

Aus der November 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Arzt wies neulich in einem Brief an eine New Yorker Zeitung darauf hin, wie verschiedenartig und grundlos die Furcht sei, welche, wie er erklärt, die Sterblichen von Kindheit an beherrsche. Ferner sprach er — wohl aus eigner Erfahrung —über die üblen Folgen der Furcht, die sich als physische und geistige Störungen kundtun, und betonte sehr die Notwendigkeit des Sieges über die Furcht. Er gab jedoch nicht an, wie man die Furcht überwinden kann. Obgleich der Artikel die beste Absicht erkennen läßt, so wird doch wohl seine Wirkung darauf beschränkt sein, daß er die Leser auf die abnormen Zustände, die er beschreibt, aufmerksam macht.

Wenn man die Menschen bloß ermahnt sich nicht mehr zu fürchten, so ist das noch lange nicht hinreichend. Es genügt nicht einmal ihnen vorzuhalten, wie töricht die Furcht ist, oder ihnen deren üble Folgen zu erklären. Sie müssen überzeugt werden, daß keine Veranlassung zur Furcht vorhanden ist. Um dies tun zu können, muß man der Sache auf den Grund gehen und ein Gegenmittel bieten. Man wird aber nur dann Erfolg haben, wenn man von dem Standpunkte ausgeht, daß das Übel unwirklich ist. Die Menschen fürchten nicht, daß ihnen etwas Gutes passieren möchte; nein, sie erhoffen dies und bitten darum. Wenn sie erst klar erkannt haben, daß Gott, das Gute, die unendliche Liebe und die einzige Macht ist und daß deshalb das Übel weder Existenz noch Macht hat, so werden sie aufhören dasselbe zu fürchten und werden demselben nicht mehr zum Opfer fallen.

Der Apostel Paulus war sich über diesen Punkt klar geworden, als er an die Kirche in Rom schrieb: „Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!” Wir Christian Scientisten sind den Banden der Furcht vor dem Übel aller Art entronnen, denn wir wissen, auf wen wir unser Vertrauen setzen und sind überzeugt, daß Er uns beisteht. Mit andern Worten: Wir haben Zutritt zur „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes” erlangt. Ferner sind wir gewiß, daß, wenn wir den Lehren unsrer Führerin treu bleiben, wir „zuletzt so emporsteigen können und emporsteigen werden, daß wir uns in jeder Richtung die Oberherrschaft der Wahrheit über den Irrtum, des Lebens über den Tod, des Guten über das Böse zunutze machen, und dieses Wachstum wird weitergehen, bis wir die Fülle der göttlichen Idee erreicht haben und nicht mehr fürchten, daß wir krank sein oder sterben werden” („Science and Health“, S. 406).

Die Kritiker, welche sich über die Lehre von der Unwirklichkeit des Übels aufhalten, sehen nicht ein, daß sie in Wirklichkeit Gott mißachten, indem sie das Übel für wirklich erklären. Wenn man zugibt, daß Gott der Schöpfer des Übels ist, so folgt daraus, daß Er nicht einmal so gut ist, wie ein gerechter und achtbarer Mensch, denn ein solcher würde nicht wissentlich das Übel erschaffen oder wissentlich übel tun. Wenn Gott hingegen nicht der Schöpfer des Übels ist, und wenn das Übel dennoch existiert, so folgt daraus klar und deutlich, daß Gott nicht allmächtig ist. Ja mehr als das: Seine Macht wäre dann geringer, als die des Übels und dessen Schöpfer. Dies sind die Alternativen des Dilemmas. Wer an die Wirklichkeit des Übels glaubt, muß entweder zwischen diesen Alternativen wählen, oder seine unlogische Ansicht aufgeben und sich eine bessere bilden.

Die Furcht hat sehr abgenommen, seit Mrs. Eddy mit Überzeugungsmut erklärte, das Übel sei unwirklich, und dann den Grund der Hoffnung angab, der in ihr ist, nämlich, daß es außer Gott keine Macht und keinen Schöpfer gibt und daß Er unmöglich etwas erschaffen konnte, was Ihm gänzlich ungleich ist. Diese Erklärung bildet eine Basis, von welcher aus man die Allheit Gottes, des Guten, und die sich daraus ergebende Unwirklichkeit alles dessen, was Ihm ungleich ist, beweisen kann. Je mehr man die Wahrheit dieser Erklärung versteht, desto mehr wird die Furcht weichen.

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