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„Wenn du betest”

Aus der November 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn der Anfänger im Studium der Christian Science im Zweifel ist über den wahren Zweck und die richtige Form des Gebetes, so ist das nur begreiflich. Er hat eingesehen, daß seinem Gebet bisher vieles angehaftet hat, was widersinnig und unrichtig ist; daß es unnötig ist, Gott zu bitten etwas zu tun, was Er von wegen Seiner Unveränderlichkeit ohnedies tun würde. Da er aber die bessere Art des Gebetes noch nicht gelernt hat, ist er sich nicht im Klaren und weiß nicht, was er in der Sache tun soll. Wenn er sich mit dem vertraut macht, was Mrs. Eddy über das Gebet gelehrt hat, wird ihm das Gefühl des Friedens und der Erleuchtung zuteil werden, welches in dem mehr befriedigenden und mehr fruchtbaren religiösen Leben, in das er eingetreten ist, den „ersten Tag” bildet.

Die Wirksamkeit unsres Gebetes steht in direktem Verhältnis zu unserm Verständnis von dem Wesen Gottes. Es setzt vor allem ein kindliches und unerschütterliches Vertrauen in die Gutheit und Mildtätigkeit des Allvaters voraus. Es mag in sehr verschiedener Weise zum Ausdruck kommen, je nach der Veranlagung und den Bedürfnissen des Betenden, oder die äußere Form mag demselben ganz und gar fehlen. Jedoch muß das Herz dessen, der wahrhaft betet, für alle Menschen in Liebe schlagen. Wenn der Rythmus anhaltend und regelmäßig ist, so wird das Anklopfen genügen und die Tür wird sich öffnen.

In der Christian Science lernen wir, daß das Gebet mehr ein Verhalten als eine Tätigkeit ist. Wir erkennen es als die ruhige Erkenntnis der Unverletzlichkeit des Gesetzes der Liebe. Gott erscheint uns nicht mehr als ein Herrscher, der das göttliche Gesetz zeitweise beiseitesetzt, um das außergewöhnlich ernste Gebet eines Christen zu erhören, sondern wir erkennen Gott als das ewige Prinzip des Seins, mit dessen ewig richtigen Tätigkeiten wir in Harmonie treten können, um durch die geistige Erleuchtung, durch das Erscheinen des Christus, der Wahrheit, von allen Leiden befreit zu werden. Mrs. Eddy veranschaulicht dies, indem sie auf die Haltung des Schülers gegenüber einer mathematischen Regel hinweist, deren Erfassen und Anwenden ihm, wie er wohl weiß, völlige Herrschaft über sein Problem gibt, möge dasselbe auch noch so kompliziert erscheinen. Falls er die Lösung nicht gleich erreicht, so weiß er warum, und sein Glaube an die Richtigkeit und Zulänglichkeit der Regel bleibt unerschüttert. Wenn wir das Gebet als ein auf Gott gerichtetes Denken und Streben erfassen, so erscheint es uns einfach und vernunftgemäß. Wir erkennen, daß es nicht nur möglich sondern auch nötig ist „ohne Unterlaß” zu beten, und fangen dann damit an. Wir sehen ferner ein, daß, wenn wir unserm Gebet Ausdruck geben, dieser Ausdruck aufrichtig sein muß; daß wir Gott gegenüber genau das sagen müssen, was wir meinen, und genau das meinen müssen, was wir sagen, weil Heuchelei und Vorwand beim Beten die reinste Gotteslästerung ist.

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