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Das Friedenstiften

Aus der August 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Glückselig die Friedenstifter” sagte Christus Jesus, „denn sie werden Söhne Gottes heißen.” (Elberfelder Urtext-Bibel.) Jahrhunderte vorher hatte König David gesungen: „Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben, und werden nicht straucheln.” Die Christian Science bietet der Welt ein Verständnis des Friedens und des Friedenstiftens, dessen Ergebnis befriedigend und vollständig ist. Schon zu Beginn der Betätigung dieses Verständnisses fühlt das ehrliche Herz bereits in hohem Maße Trost und Kraft. Zu allererst unterscheidet die Christian Science zwischen dem geistigen Frieden, der aus dem Sieg über das Übel in natürlicher Weise hervorgeht, und der falschen Vorstellung von Frieden, den der menschliche Wille sich bildet. Der sterbliche Sinn hegt falsche Ansichten über alles Bestehende, wenn er das Übel und die Materie für wirklich hält; er hegt falsche Ansichten über Leben, Liebe und Wahrheit, wenn er diese von Gott trennt und sie für zerstörbar erklärt; er hegt falsche Ansichten über Freude, wenn er annimmt, daß Freude dem Kummer preisgegeben sei, über Gesundheit, wenn er sagt, daß Gesundheit durch die Materie anstatt durch den göttlichen Geist (Mind) beherrscht werde, und über Frieden und Friedenstiften, wenn er diese für persönlich hält und denkt, sie seien persönlichen Fehlern, Launen oder Mißverständnissen unterworfen. Die Christian Science zeigt, daß der sterbliche Sinn die geistigen Tatsachen des Seins verfälscht hat. Sie offenbart, daß alles Leben, alle Liebe und Wahrheit Gott, Geist ist — das Prinzip aller erschaffenen Dinge, auf Grund dessen die gesamte Schöpfung besteht; daß Glück, Gesundheit und Friede das Resultat des Verständnisses von diesem göttlichen Geist (Mind) sind.

Es wird allgemein angenommen, Friede sei die Folge freundschaftlicher Beziehungen zwischen Personen. Die Christian Science kehrt diese Folgerung um, indem sie beweist, daß harmonische Ausgleiche zwischen einzelnen Personen stets dem Verständnis und der Betätigung von Gottes Gesetz gefolgt sind. Der sterbliche Sinn hält fälschlicherweise Wirkungen für Ursachen, sucht deshalb Personen zu versöhnen und will durch ein Abweichen von den Anforderungen des Prinzips einen falschen Frieden erkaufen. Bewirbt man sich des Friedens wegen mit furchterfülltem Herzen um persönliche Gunst, so steht in neun von zehn Fällen ein persönliches Zerwürfnis bevor. Anschauungen, welche an andre übergroße Anforderungen stellen oder sie nicht genügend würdigen, führen zu Mißhelligkeiten. Das Herz, wiederum, welches völlig in Anspruch genommen wird vom eignen Ich, ist selbstsüchtig, und Tadelsucht und Uneinigkeit dringen infolgedessen dort ein, wo Harmonie ersehnt wird. Kurz gesagt: Der Friede wird nur durch umwandelbaren Gehorsam gegen den höchsten Rechtsbegriff erreicht. Wenn dies auch den falschen und selbstsüchtigen Friedensbegriff stört, so führt es doch zu dem geistigen Gleichgewicht, welches durch nichts erschüttert werden kann und welches allein Frieden bedeutet. Dieses göttliche Streben, beständig recht zu denken und zu handeln, dieses Bemühen, überall die Frucht der Gerechtigkeit zu zeitigen, beseitigt den falschen Friedensbegriff und das Gefühl der Zufriedenheit mit demselben, wodurch die Wahrheit in Bezug auf den Begriff Frieden ans Licht kommt. Nur die durchaus richtigen Gedanken, welche an der Zerstörung aller bösen Werke emsig tätig sind, verdienen Friedenstifter und Kinder Gottes genannt zu werden.

Der Mensch, dem es gelingt, Gott zu gefallen, oder mit andern Worten, der sich in seinem Denken und in seinem Wandel so fest an das Gesetz Gottes hält, daß er das Übel überwindet, versteht etwas vom Friedenstiften. Er wird seine Mitmenschen zufriedenstellen, sobald dieselben erkennen, worauf er es abgesehen hat, und sobald sie in gewissem Maße die Beschaffenheit des Friedens würdigen, der richtiges Tun und Denken begleitet. Die Führerin der Christian Science Bewegung kann mit recht die größte Friedenstifterin der heutigen Welt genannt werden, denn sie hat den Menschen das gebracht, was ihre Sorgen vernichtet und ihre Schmerzen stillt. Dennoch aber hat sie in Bezug auf ihre Kenntnis von Gottes Gesetz auch nicht in einem einzigen Punkte nachgegeben, um bei den Sterblichen Gunst zu finden; auch hat sie die Sterblichen in der Darlegung ihrer Sterblichkeit nicht geschont. Ihre Betonung der Botschaft: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen”, hat ihr auch die Pflicht auferlegt, den verborgenen Lastern des zwanzigsten Jahrhunderts offen entgegenzutreten und ihre Stimme gegen sie zu erheben. Doch so sanft, so liebevoll hat sie das Gute in ihren Nebenmenschen ermutigt, und so innig war ihr Wunsch, ihnen zur Christusähnlichkeit zu verhelfen, daß gerade ihre Enthüllung selbstsüchtiger und sündhafter Sitten und Bräuche dem empfänglichen Herzen bei der ersten Berührung einen Schimmer des himmlischen Friedens gebracht hat. Wahres Friedenstiften greift das Übel an und zerstört es, damit das Gute Raum gewinne. Dadurch baut es auf und heilt. Auf diese Weise ist die Christian Science wahrlich ein Friedenstifter.

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