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Gesundheit ist fortdauernd

Aus der August 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Arzneikunde hat sehr viel darüber zu sagen, wie man gesund bleiben könne, ohne jedoch das Wort Gesundheit zu erklären. Sie sieht Gesundheit für einen Zustand der Materie an, welcher sich plötzlich und unerwartet ändern könne. Da der menschliche Sinn die scientifische Erklärung von Gesundheit nicht kennt, so hat er in Bezug auf die Einflüsse, denen die Gesundheit angeblich ausgesetzt ist, allerhand falsche Theorien ausgestellt.

Nicht nur sind diese Theorien heute zahlreicher als je zuvor, sondern sie werden den Menschen auch noch aufgedrängt, und es wird behauptet, die Kenntnis und das Befolgen derselben sei zur Erhaltung der Gesundheit unbedingt notwendig. Eine gewisse Klasse von Ärzten ist gegenüber dem Geist des Fortschritts unsrer Zeit so sehr für ihre Zukunft besorgt, daß sie den gesetzgebenden Körper des Landes gegenwärtig um Hilfe anruft. Die Gesundheit der Nation soll ganz und gar von der Materie abhängig gemacht werden. Zum Glück für die Menschheit werden jedoch immer mehr Stimmen laut, die in gerechter Entrüstung gegen die Annahme solcher Gesetze protestieren, und die Wirkung dieser Proteste ist bereits sehr bemerkbar. Das unausbleibliche Resultat wird wiederum beweisen, daß der menschliche Sinn sich nicht die göttliche Obergewalt anmaßen kann. Er wird niemals das Problem der Gesundheit für die Menschheit lösen, bis er erkannt hat, worin Gesundheit besteht und bis er dieselbe zu demonstrieren vermag. Diese Demonstration kann erst dann stattfinden, wenn Christus, die Wahrheit, Zutritt zum menschlichen Bewußtsein gewonnen und den Weg zum Reich Gottes auf Erden gezeigt hat.

Seit Jahrhunderten hat die Weisheit dieser Welt Gesundheit und Glückseligkeit in der Materie gesucht. Was war das Resultat? Ein wahrer Turm zu Babel wurde auf dem Triebsand der menschlichen Vernunft erbaut. Von dessen Spitze aus ist nichts von dem verheißenen Land zu sehen. Durch die Christian Science ist die heilende Christus-Idee wiederum in der Welt erschienen, und der Menschheit wird der Weg aus der Finsternis der Materialität in das Licht geistiger Existenz gezeigt, wo Gesundheit, Heiligkeit, Reinheit, Stärke und Glückseligkeit zu finden sind. Die Wissenschaft des wahren Seins verwirft die Materie und enthüllt und demonstriert die Tatsache, daß Gesundheit und Glückseligkeit geistig sind. Wegen dieser Demonstration wenden sich unzählige Tausende von dem Gott der Medizin ab und kehren sich dem lebendigen Gott zu, „der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen.” Ihre geläuterten und erleuchteten Gedanken wenden sich um Schutz an die allmächtige Liebe, und die Erhörung ihrer Gebete offenbart sich in besseren sittlichen und körperlichen Zuständen. Die Bereitwilligkeit der göttlichen Macht, das falsche Denken, welches dem Kranksein sowohl wie der Sünde zugrunde liegt, zu berichtigen, ist so gründlich erprobt worden, daß die allgemeine Verbreitung der Wahrheit gesichert ist. Der kritische Zeitpunkt ist vorüber und die ganze Menschheit wird nun eingeladen, auf den geistigen Kampfplatz zu treten, wo Ursache und Wirkung als geistig und nicht als materiell erkannt werden.

Der fortschrittliche Arzt muß zugeben, daß die Wirkung der materiellen Mittel sehr ungewiß und unbefriedigend ist. Er sollte daher der erste sein, der für eine höhere Art des Heilens eintritt. Der Denker des zwanzigsten Jahrhunderts macht geistwärts Fortschritte. Er hat die Ankerketten der materiellen Sinne gekappt und segelt direkt in den Hafen der Seele. Es ist ihm klar geworden, daß ein ehrliches und gewissenhaftes Streben, sich ganz und gar auf die Macht des göttlichen Geistes (Mind) zu verlassen, ihn zu dem unfehlbaren Mittel gegen alle Leiden führen wird. „Die Keimtheorie” hat er als eine Theorie des sterblichen Sinnes erkannt. Er sieht ein, daß ihr keine Intelligenz, kein Prinzip, kein Gesetz zugrunde liegt. Weit mehr Aufmerksamkeit schenkt er den mentalen Keimen des Hasses, des Neides und der Sinnlichkeit, und er bemüht sich ernstlich, sein Bewußtsein von denselben zu reinigen.

Indem er diese Arbeit tut, legt er eine sichere Grundlage zur Gesundheit, zur Glückseligkeit und zum wahren Frieden. Die Jungen wie die Alten ermahnt er: „Hütet euch vor den mentalen Keimen der Sünde jeglicher Art. Erhaltet eure Gedanken rein und kräftig, indem ihr nur an Dinge denkt, die zur Gottseligkeit und zum Frieden beitragen. Hütet euch vor Beschreibungen von Krankheiten und Sünden. Tut ihr dies, so werdet ihr dem Ziel vollkommener Gesundheit und Glückseligkeit immer näher kommen”. Wenn wir den Glauben an Krankheitskeime und die Furcht vor denselben aus unserm Bewußtsein entfernen, so gibt es keine Öffnung, durch welche Krankheit in den Körper eindringen kann, denn jede Störung, sei sie physisch, moralisch oder mental, entsteht im Denken und wirkt durch dasselbe. Deshalb muß man vor allem das Denken berichtigen, um den Grund der Störung beseitigen zu können. Wer sich mit den Folgen des falschen Denkens abgibt, ohne deren Ursache zu erkennen, hat den Weg nicht gefunden, der zum Verständnis mentaler, moralischer und physischer Gesundheit führt. Er hat nicht gelernt, das Böse mit Gutem zu überwinden.

Die fleischliche Gesinnung kann sich die Fähigkeit, die Gesundheit zu erhalten, nicht aneignen, „denn fleischlich gesinnet sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal es dem Gesetze Gottes nicht untertan ist”. Nur durch Christum, nur durch die Erkenntnis der Beziehung des Menschen zu Gott lernt man verstehen, was Gesundheit ist und wie man dem Verlust derselben vorbeugen kann. Die Erhaltung der Gesundheit ist ein Problem, das nur durch die Vergeistigung des Denkens und Handelns, nur durch das völlige Überwinden des Glaubens an die Keimtheorie oder an das vermeintliche Leben in der Materie gelöst werden kann. Man kann nicht ernstlich genug protestieren gegen die Verbreitung von Schriften, welche von Krankheiten handeln, denn dieselben erfüllen das Bewußtsein mit unheimlichen, beängstigenden Vorstellungen, die man wieder aus demselben entfernen muß, um sich vor den Verheerungen durch Furcht und Krankheit zu schützen.

Die Menschheit hat es vor allem nötig, mehr über Gesundheit als über Krankheit und Sünde nachzudenken. Wenn man Krankheit von dem Standpunkte aus studiert, daß sie wirklich und verhängnisvoll sei, so trägt das dazu bei, den Glauben an dieselbe zu stärken, und dieser Glaube bereitet denen, die das geistige Gesetz und seine Wirkung nicht kennen, nur noch größere Leiden. Die Welt sieht immer mehr ein, wie nötig es ist, das Evangelium des Guten zu verbreiten und dadurch die Kenntnis vom Übel, die Kenntnis alles dessen, was Gott nicht gleich ist, aus dem Bewußtsein zu verdrängen. Kann man auf Erden das Reich Christi, der Wahrheit, durch die Kenntnis von Sünden, Krankheit und Tod gründen? Sagt nicht der Apostel, Christus sei gekommen, „daß er die Werke des Teufels zerstöre” ?

Demjenigen, der die Ursache von Krankheit und das Mittel gegen dieselbe in der Materie sucht, gilt der Ruf: „Wache auf, der du schläfest, und stehe auf von den Toten”. Gesundheit ist nicht in der Materie zu finden. Selbstverleugnung oder das Verleugnen des materiellen, scheinbar unabhängig von Gott handelnden und wirkenden Ich beraubt die Krankheitvorstellungen ihrer scheinbaren Macht und führt uns zu der Erkenntnis, daß der christliche Glaube und das höhere geistige Verständnis die Mittel sind gegen jede Krankheit und Sünde. Gesundheit kann nur durch eine richtige Lebensweise verwirklicht werden, und eine richtige Lebensweise ist das Ergebnis des richtigen Verständnisses von Gott. Um gesund zu bleiben, muß man sich über die materiellen Sinne erheben und das Gute sowohl wie das Böse vom geistigen Standpunkte aus beurteilen.

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