Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das neue Gebot

Aus der Februar 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist nicht zu verwundern, daß der Lieblingsjünger Jesu drei Jahre lang, nachdem er alles verlassen und sein Amt als Menschenfischer angetreten hatte, des Meisters innigster Freund und Vertrauter gewesen war — daß dieser Jünger uns in seinem Evangelium und in seinen Episteln mehr als die andern Jünger von der unendlichen Liebe und Güte erzählen konnte, deren Zeuge er gewesen war und die er an sich erfahren hatte. Er, dem es vergönnt gewesen war, bei dem letzten Mahl an des Meisters Brust zu liegen, er, der erklärt hatte: „Gott ist Liebe”, er, der wußte, mit welch tiefer und allumfassender Liebe Jesu Jünger gesegnet worden waren (man denke an Jesu Worte: „Gleichwie mich mein Vater liebet, also liebe Ich euch auch”)— er war es, der uns das folgende neue Gebot des Meisters gab, welches dessen Abschiedsworte an seine Nachfolger bildete, ehe er zur höchsten Demonstration seiner Liebe schritt: „Daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebet habe, auf daß auch ihr einander lieb habet.” Johannes bewies sein klares Erfassen dieses Gebotes, wenn er in seinen Episteln immer wieder die Nachfolger dessen, der uns bis an das Ende geliebt hat, mit den folgenden Worten ermahnte: „Kindlein, liebet einander”. Offenbar hielt er dies für den wesentlichsten Bestandteil, die Grundlage des Gehorsams gegen die Gebote des Meisters.

Die praktische Bedeutung dieses neuen Gebotes für die Christian Scientisten wird von Mrs. Eddy in einer ihrer Botschaften klar dargelegt. Sie gibt uns da eine Norm, die wir stets von Augen haben müssen und deren Anforderungen wir jederzeit zu genügen bestrebt sein sollen. Sie sagt: „Das neue Gebot Christi Jesu zeigt, worin wahrhaft geistige Gesinnung und ihr wohltuender Einfluß auf den Kranken und Sünder besteht. Niemand kann die Menschheit heilen oder bekehren, wenn nicht Liebe und Menschenfreundlichkeit die Triebfeder sind. Die Übereinstimmung zwischen dem Gesetz und dem Evangelium, zwischen dem alten und dem neuen Gebot bestätigt die Tatsache, daß Gott und Liebe eins sind. Die geistig Gesinnten sind von Güte, Wahrheit und Liebe erfüllt. Das Leben Christi Jesu, seine Worte und Taten, demonstrieren Liebe. Wir haben keinen Beweis dafür, daß wir Christian Scientisten sind, außer wir sind von diesem Geist beseelt und besitzen seine Macht zu heilen und zu erretten” („Messages to The Mother Church“, S. 82).

Dies ist also das Ziel, dem wir zustreben sollen. Wir müssen einander mit der Liebe des Meisters lieben — mit jener geduldigen, sanften und verzeihenden Liebe, die das Übel nur kennt, um es zu zerstören — mit jenem gewinnenden Zartgefühl, welches die Sünder zur Reue und Bekehrung führte und zugleich die Sünde rügte. Wir müssen durch tägliche, ja stündliche Ausübung der Wahrheit, die er lehrte und veranschaulichte, den Beweis liefern, daß diese christusähnliche Liebe in unsern Herzen wohnt. Diese Liebe können wir nur dann durch das Heilen der Kranken kundtun, wenn unser Denken mit der Wahrheit, zu der wir uns bekennen, im Einklang steht. Solange wir uns einer Mißhelligkeit zwischen uns und unserm Bruder bewußt sind, solange ein gegenseitiges Gefühl des Grolls, des Mißtrauens oder des Neides besteht, hat es keinen Zweck, unsre Gabe auf dem Altar darzubringen, in der Erwartung, sie werde angenommen. Alles, was dem Guten unähnlich ist, muß ausgetrieben werden, ehe wir der Segnungen Gottes für das unternommene Werk würdig sind, mögen unsre Bemühungen an und für sich auch noch so lobenswert sein.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Februar 1912

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.