Vor mehr als sechs Jahren hörte ich zuerst von der Christian Science und möchte nun nicht mehr länger zögern, öffentlich Dank zu sagen für die vielen Wohltaten, die ich in diesen verflossenen Jahren erfahren durfte. Einem mir damals unbekannten Drange folgend, begab ich mich nach England, mit dem Vorsatz, die englische Sprache zu erlernen. Zu der Lehre der Kirche, welcher ich angehörte, hatte ich kein Vertrauen mehr, denn ich wußte aus Erfahrung, daß meine Gebete doch keine Erhörung fanden.
In England wohnte im selben Hause mit mir eine junge Dame, die ich um ihr bestimmtes, freundlich-ruhiges Wesen beneidete. Oft wunderte ich mich im Stillen, was sie wohl so ruhig machte. Ich sah sie oft in einem kleinen Buch lesen, und eines Tages, als sie es auf dem Tisch liegen gelassen hatte, nahm ich es auf (es war „Unity of Good“ von Mary Baker Eddy), nur um zu sehen, was es wäre. Ich besah es aber nicht nur, sondern las eifrig Satz nach Satz. Die Folge war, daß ich mich sehr für die Christian Science zu interessieren begann und bald in die nächste Stadt ging, um dort das Christian Science Lesezimmer zu besuchen. Ich wurde sehr freundlich empfangen und man verwies mich an einen Scientisten, der in dem gleichen Orte wohnte, wie ich. Mit seiner Hilfe und durch das Lesen des Textbuches „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mary Baker Eddy wurde mir trotz der Schwierigkeiten, die mir die englische Sprache machte, klar, daß Gott den Menschen nicht zum Leiden erschaffen hat. Es überkam mich ein Frieden, der „höher ist denn alle Vernunft”. Bald merkte ich, daß, wenn ich diesen Frieden immer besitzen wollte, ich auch mein Denken danach einrichten müßte. Es ist mein ehrliches Bestreben, durch mein tägliches Leben zu bezeugen, daß ich den aufrichtigen Wunsch habe, ein immer besseres Verständnis von der Christian Science zu erlangen.
Wollte ich von allen Segnungen erzählen, die mir die Christian Science gebracht hat, so würde der Raum dazu mangeln. Nur eins möchte ich doch hier anführen. Eines abends wurde ich plötzlich von heftigem Fieber befallen, das sich von Minute zu Minute steigerte. Ich telephonierte an eine liebe ausübende Vertreterin um Beistand, der mir auch bereitwilligst gewährt wurde; meine Angehörigen waren recht besorgt, da nach menschlichem Begriff mein Zustand recht gefährlich war. Aus meine dringende Bitte hin ließ man mich allein. Eine Viertelstunde mochte vergangen sein, als ich ruhig wurde und einschlief. Den nächsten Morgen erwachte ich ohne das geringste Zeichen von Fieber, und alle im Hause wohnenden waren nicht wenig erstaunt. Ich aber dankte Gott für Seine Macht und für das Vertrauen, welche ich durch die Hilfe meiner lieben Freundin erhielt. Von ganzem Herzen danke ich Gott, daß Er uns durch unsre liebe, verehrte Führerin, Mrs. Eddy, aufs neue den Weg zum Leben offenbart hat.
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