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Der feurige Busch

Aus der Februar 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die wunderbaren Erfahrungen des Moses zwischen seiner Auffindung als Kindlein im Schilf des Nils, bis zu seinem achzigsten Jahr, da, wie uns berichtet wird, Gott aus dem brennenden Busch zu ihm redete, werden in der Heiligen Schrift nur gestreift. Moses war ein äußerst bescheidener Mann, und dies ist wahrscheinlich der Grund, weshalb er als Verfasser des zweiten Buches Mose — als solcher wird er wenigstens angesehen — nur über die wichtigsten Ereignisse aus seinem Leben berichtet.

In der Apostelgeschichte jedoch macht Stephanus einige interessante biographische Angaben über Moses, die sich offenbar durch mündliche Überlieferung erhalten hatten. Aus dieser Quelle erfahren wir, daß die Laufbahn des Moses in drei Abschnitte von etwa je vierzig Jahren zerfällt. Der erste erstreckt sich über die Zeit von seiner Geburt an bis zu seiner Flucht aus Ägypten; der zweite von seinem Aufenthalt im Lande Midian bis zu seiner Rückkehr zu den Israeliten, um sie aus Ägypten zu führen; und der dritte umfaßt die Wanderungen in der Wüste und beschließt sein Erdendasein mit seinem für den materiellen Sinn geheimnisvollen Verschwinden vom Berge Pisgah.

Als Kind entrann Moses einem ähnlichen Schicksal, wie es später zu Herodes Zeiten dem Kinde Jesus zugedacht wurde. Unter der Gönnerschaft der Tochter des Pharao am ägyptischen Hofe genoß er eine sorgfältige Erziehung und wurde in allen Künsten und Wissenschaften des Orients unterwiesen. Auch steht fest, daß er der hebräischen Sprache mächtig war und die alten Überlieferungen über Gottes Verheißungen an das israelitische Volk kannte. Obwohl Moses die großen Vorteile, die ihm das Glück bescheert hatte, zu schätzen wußte, so war er doch weit mehr auf das Wohl seiner hebräischen Brüder bedacht, als auf sein eignes Fortkommen. Ohne Zweifel widmete er der Lösung ihrer Probleme viel Zeit und Überlegung, auch muß er oftmals über die Mißhandlung der Kinder Israels in Empörung geraten sein. Als er einstmals einen ägyptischen Frohnvogt einen Israeliten züchtigen sah, ließ er sich vom Zorn überwältigen und erschlug den Ägypter. Die Tat wurde ruchbar, und Moses erkannte, daß er einen Fehler begangen hatte. Anstatt der göttlichen Gerechtigkeit die Lösung dieser Fragen zu überlassen, hatte er durch eine eigenmächtige Rechtsentscheidung wenigstens bis auf weiteres die Gelegenheit verscherzt, dem seinen Stammgenossen zugefügten Unrecht abzuhelfen.

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