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Beständigkeit

Aus der März 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Lexikograph Webster definiert das Wort „Beständigkeit” wie folgt: „Feststehen; folglich auf Gott und Seine Werke angewandt; Unwandelbarkeit; unveränderliches Fortbestehen; ein dauernder Zustand.” Jeder, der das Dasein Gottes zugibt und das Weltall als von Ihm erschaffen anerkennt, wird sich über die Anwendung dieser Definition auf den Menschen wundern, der demnach als ein Teil der „Werke” Gottes in einem Zustand der „Unwandelbarkeit”, des „unveränderlichen Fortbestehens” wäre. Doch wo ist der Mensch der sich nie verändert? Mit Ausnahme der Christian Science bestimmen alle christlichen Glaubenslehren den Menschen als Seele oder Geist in einem materiellen Körper wohnend oder mit demselben verbunden. Schon ein klein wenig Nachdenken genügt, um zu zeigen, daß die oben angegebene Definition von Beständigkeit gar nicht auf einen solchen Menschen paßt. Wir wollen einmal näher untersuchen, ob der Mensch, wie er sich den Sinnen darstellt, wirklich das hohe Ideal eines „Werkes” Gottes ist.

Nach dem allgemein herrschenden Glauben hinsichtlich der Existenz des Menschen, wird dieser materiell empfangen und geboren, durchläuft eine Periode des Wachtums, erreicht einen Höhepunkt, verweilt eine Zeitlang auf demselben, nimmt an Kräften ab und endet schließlich in dem Zustand, den wir Tod nennen. Dies ist sogar noch das Ideal des sterblichen Glaubens, welches gar mancher nicht erreicht, da der Glaube an den Tod jeden Augenblick nach der Geburt dazwischen treten und die Vollendung dieser als normal angesehenen Dauer der menschlichen Existenz verhindern kann.

Von dem Augenblick der Empfängnis an bis zum letzten Atemzug ist nichts an diesem Sterblichen, was man beständig nennen könnte. Sein ganzes Dasein hängt vielmehr voll und ganz von einem immerwährenden Wechsel ab. Tatsächlich kann er nur auf der Basis von Veränderlichkeit empfangen worden sein. Der Embryo ist von der Empfängnis bis zur Geburt vielen Veränderungen unterworfen, und der Entwicklungstheorie Darwins zufolge beweist der sterbliche Mensch gerade während dieser Zeit seine Verwandschaft zu den niederen Graden tierischen Lebens, insofern er in dieser Periode die verschiedenen Existenzphasen durchmacht, die denen der Tiere, mit welchen er verwandt sein soll, ähnlich sind. Diese Veränderungen des Embryos drücken die Annahme aus, daß der Mensch während des ersten Teils seines materiellen Lebens eine ähnliche Entwicklung durchmache, wie das Menschengeschlecht sie seit unzähligen Jahrtausenden durchgemacht habe, von den einfachsten Lebensformen an bis zu den höchsten, wie wir sie heute sehen; daß diese Veränderung immer weiter gehe, der materielle Mensch also in hundertausend Jahren nicht derselbe sein werde wie der, den wir heute kennen.

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