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Gesetz und Gehorsam

Aus der März 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als die Verfasserin dieses Artikels vor einiger Zeit mit den Schülern einer Sonntagsschule über die Gebote sprach, warf sie die Frage auf, welchen praktischen Wert Gottes Gesetz überhaupt habe, wenn es nicht befolgt wird. Es ist ganz selbstverständlich, daß Gottes Gesetze hier in diesem Leben in Kraft treten müssen und daß das Bestreben, jedem gerechten Gesetz zu gehorchen, zu größerer Freiheit führt und nicht zu Beschränkung, wie so viele zu glauben geneigt sind. Göttliches Gesetz ist gleichbedeutend mit göttlichem Schutz. Es beschirmt das Leben und alles, was das Leben wert macht; wenn es aber nicht befolgt wird, so kommen wir um den göttlichen Schutz und erleiden statt dessen Strafe, die dann so viele als von Gott gesandt auffassen. Das Nichtbeachten der göttlichen Gesetze führt also mit gleicher Folgerichtigkeit zu Strafe, wie die Beobachtung dieser Gesetze zu Segen und Schutz führt. Ohne Gehorsam kann uns also Gottes Schutz und Segen überhaupt nicht zuteil werden. Der Psalmist sagt: „Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übles begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.” Unkenntnis des Gesetzes sowohl wie Ungehorsam schließt uns von dem Schutz des Gesetzes aus, den dieser allein uns gewähren kann und den wir alle so sehr wünschen und so nötig brauchen.

In „Science and Health“ (S. 183) lesen wir: „Gehorsam gegen die Wahrheit verleiht uns Macht und Stärke.” Richtig verstanden ist Gehorsam eine geistige Eigenschaft, die uns jede Last erleichtert, indem sie uns jede Pflicht leicht macht. Selbst auf der materiellen Bewußtseinsebene tut ein williger Gehorsam Wunder und drückt sich im Körper durch Gewandheit, Geschmeidigkeit und Grazie aus, während die Angewohnheiten des Eigensinns und des Eigenwillens nicht nur die äußerlichen Bewegungen beeinflussen, sondern ohne jeden Zweifel auch auf alle körperlichen Funktionen nachteilig wirken, wo diese Funktionen doch unter der Herrschaft höherer Gesetze stehen und dieselben reflektieren sollten. Schon dieses einzigen Grundes wegen sollte man Kinder von frühester Jugend an lehren, wie ungeheuer wichtig es ist, stets dem Guten zu gehorchen; man sollte ihnen zeigen, daß solcher Gehorsam es ihnen ermöglicht, die fleischliche Gesinnung und deren ungerechten Verordnungen, einschließlich der Gesetze der Krankheit, des Elends und des Todes zu widerstehen, und sich von ihnen frei zu machen, da solche Gesetze nicht von Gott sind. Unsre verehrte Führerin sagt: „Die ganze Kindererziehung sollte darauf ausgehen, die Kinder an Gehorsam gegen moralische und geistige Gesetze zu gewöhnen, mittels derer das Kind dem Glauben an sogenannte physische Gesetze furchtlos ins Auge sehen und ihn bemeistern kann, denn der Glaube an physiche Gesetze erzeugt Krankheiten” („Science and Health“, S. 62).

Die Menschen wundern sich oft darüber, daß ihr Körper nicht auf ihre Behauptung der in der Christian Science gelehrten Wahrheiten reagiert. Es kommt dies doch nur daher, daß ihr Geist nicht auf willigen Gehorsam geschult ist, denn eben dieser Gehorsam ist es, der dem ernststrebenden — einerlei, in welcher Richtung er strebt — zu den höchsten Resultaten führt. Man bezweifelt auch oft, daß es nötig sei, bei dem Heilungswerk zu argumentieren, wo es doch so augenscheinlich ist, daß der sterbliche Sinn beständig gegen jeden Punkt, der Gehorsam erheischt, Einwendungen macht, und daß er nur zu oft auf der Seite des Unrechts kämpft, wo er sich dem Recht bereitwillig unterwerfen sollte. Die Argumente der Wahrheit sind daher die wirksamsten Waffen gegen den widerstrebenden, blinden, menschlichen Sinn.

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