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Die wahre Grundlage der Gesundheit

Aus der März 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Heiltätigkeit der Christian Science erstreckt sich nun bald über ein halbes Jahrhundert, und durch die praktische Anwendung dieser Lehre ist in tausenden von Fällen nachweislich Heilung erzielt worden. Befremdend wirkt daher die von Kritikern aufgeworfene Frage, ob die Christian Science nicht eine Gefahr für den Gesundheitszustand im Gemeinwesen bedeute. Es wird gegen die Christian Science die Einwendung erhoben, sie habe Mißachtung der materiellen Gesetze zur Folge, weil sie absolutes, hingebendes Vertauen auf den göttlichen Geist, Gott, fordere und infolgedessen weder auf gesundheitliche Vorschriften und Quarantäne Rücksicht nehme, noch auf Diätetik, körperliche Übung und sonstige hygienische Maßnahmen Gewicht lege.

Die Christian Science erblickt ihr vornehmstes Ziel in der moralischen Besserung des einzelnen und betrachtet Wiederherstellung der Gesundheit als ein Ergebnis dieser Besserung. Daß eine derartige Wirksamkeit der Gesamtheit nicht förderlich ist, wird wohl niemand behaupten wollen. Jedem Menschen steht — wenigstens hierzulande — das Recht zu, das ihm am besten zusagende Religions- und Heilsystem zu wählen, vorausgesetzt, daß er dadurch den Nächsten in seiner Freiheit und in seinen Rechten nicht beeinträchtigt. Der Umstand, daß sich die Menschen im allgemeinen der von der Christian Science vertretenen Anschauung nicht anschließen, braucht nicht zu befremden, denn sie gehen ja an so mancher wichtigen und wertvollen Entdeckung achtlos vorüber. Andrerseits ist es den Anhängern der Christian Science gerade recht, wenn diese Lehre nach ihren Werken beurteilt und ihre Annahme beim Publikum von denselben abhängig gemacht wird. Die Christian Scientisten haben bewiesen, daß ein wissenschaftlich-mentales Verfahren gesundheitsfördernder ist als Arzneigebrauch, und daß solch ein mentales Verfahren dauernde Gesundheit schafft (siehe „Science and Health“, S. 79).

Die Christian Science hat allerdings eine hohe Norm. Sie fordert eine beständige Hingabe an die ideal-geistige Seite des Lebens und steht in genauer Übereinstimmung mit der Lehre der Bibel: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben”, was soviel bedeutet wie: Du sollst kein andres Leben, keine andre Substanz oder Intelligenz anerkennen, als den göttlichen Geist (Mind), und sollst nur diesem Geiste dienen. In dieser Beziehung aber stellt sie keine höheren Anforderungen, als das ursprüngliche Christentum, wie wir dasselbe aus der Bibel kennen. So erklärt Jesus z. B.: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.” Wer glaubt aber Vollkommenheit mit einem Male erreichen zu können? Wir wissen, daß ein jeder allmählich bis zur Fülle geistigen Menschentums emporschreiten muß. Wenn der Schüler der Christian Science auch die Notwendigkeit unbedingter und vertrauensvoller Hingabe an Gott, Geist, zwecks Befriedigung aller menschlichen Bedürfnisse erkennt, so sieht er sich doch bisweilen genötigt, mit dem Meister zu sprechen: „Laßt es jetzt also sein”. Er weiß aber auch, daß auf den letzten Stufen geistigen Wachstums alle materiellen Verrichtungen und Bräuche aus seinem Leben schwinden werden. Die Christian Science findet uns in einem mehr oder weniger unvollkommenen Zustand und trägt demselben Rechnung. Sie weist nicht nur auf das geistige Ideal hin, sondern auch auf die vernünftige und kluge Verfügung über die gegenwärtigen materiellen Daseinsbedingungen.

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