Der Prediger Salomo erklärt, in den Worten: „Fürchte Gott und halte seine Gebote” liege „die Hauptsumme aller Lehre”. Er wußte wohl aus eigner Erfahrung, wie vergänglich und eitel alle irdischen Dinge sind; daher seine Ermahnung: „Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehedenn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht.” In seinen weiteren Worten: „Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird”, betont er die Notwendigkeit einer frühzeitigen Unterweisung in der Wahrheit, damit die Kinder das Gesetz Gottes liebgewinnen und in späteren Jahren den Segen des Gehorsams gegen dieses Gesetz ernten mögen.
Diejenigen, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft bekannt sind (einer Religion, die von allen ihren Anhängern ein fleißiges Forschen in der Bibel und in dem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift fordert), werden es ganz natürlich finden, daß innerhalb dieser Bewegung der frühzeitigen religiösen Unterweisung der Kinder die größte Aufmerksamkeit geschenkt wird, und daß die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, eingedenk der wichtigen Folgen guter Einflüsse in ihrer eignen Jugend, Regeln zur religiösen Unterweisung der Kinder aufgestellt hat. In bezug auf den hohen Wert solcher Einflüsse schreibt sie: „Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich die Wahrheiten der Gesundheit und Heiligkeit lehren.” Diesen Gedanken wiederholt sie mit folgenden Worten: „Kindern sollte die Wahrheits-Heilung, die Christliche Wissenschaft, als eine der ersten Lektionen gelehrt werden, und sie sollten davon abgehalten werden, über Krankheitstheorien oder -gedanken zu sprechen oder sie zu hegen” (Wissenschaft und Gesundheit, SS. 236, 237). Kinder, die in dieser Weise erzogen worden sind, stehen so im Einklang mit der Wahrheit, daß sie gerade so leicht Krankheitsannahmen abweisen und loswerden können, wie die Versuchung zum Ungehorsam und die darauffolgenden Leiden.
Die Unterweisung in der Sonntagsschule soll die Unterweisung zu Hause ergänzen. Sie ist daher nicht weniger wichtig. In dem Handbuch der Mutterkirche heißt es in einem Statut (Artikel XX, Abschnitt 2): „Die Kinder in der Sonntagsschule sollen in der Heiligen Schrift unterwiesen werden, und der Unterricht soll ihrem Verständnis angepaßt sein — ihrer Fähigkeit, die einfachere Bedeutung des göttlichen Prinzips, die sie gelehrt werden, zu erfassen.” Daß Mrs. Eddy von der Wichtigkeit dieses Teils der christlich-wissenschaftlichen Arbeit erfüllt war, geht aus der treuen Fürsorge hervor, die sie auch in dieser Hinsicht bewies, indem sie im Artikel XX, Abschnitt 3, die Gegenstände für die Lektionen sorgfältig entwarf, und indem sie im folgenden Brief, der auf ihren Wunsch geschrieben und im „Sentinel“ vom 3. März 1906 veröffentlicht wurde, uns noch mehr „Milch für die Kindlein” darreichte: „Als unsre Führerin uns das Statut über ‚Gegenstände für die Lektionen‘ in den Sonntagsschulen gab, war es nicht ihre Absicht, den Unterricht auf das Auswendiglernen des Buchstabens der vorgeschriebenen Lektions-Abschnitte zu beschränken. Vielmehr war gemeint, daß man die Kinder die Bedeutung der zehn Gebote, des Gebets des Herrn und dessen geistiger Auslegung, sowie der Seligpreisungen lehren solle. Diese geistigen Grundlehren sollten durch praktische Veranschaulichung und durch tägliche Beispiele der Liebe, des Gehorsams und des Guten so dargelegt werden, daß die Kinder diese Grundlehren ihrer geistigen Bedeutung nach erfassen und verstehen können, und dadurch Interesse für sie gewinnen.”
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