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Von Gott berufen

Aus der Februar 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als die Samariter Christus Jesus die Aufnahme verweigerten, „darum daß er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem”, bewiesen Jakobus und Johannes, daß sie ein sehr geringes Verständnis für die Erdenmission Jesu hatten, indem sie sagten: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat.” Die Antwort, die sie erhielten, rügte nicht nur ihren Glauben an menschliche Rache, sondern sie legte auch die Christus-Mission mit einer Kürze und Klarheit dar, die keinen Zweifel übrig ließ, daß das, was Jesus sie lehrte und täglich vor ihren Augen demonstrierte, göttlichen Ursprungs war. Gewiß hals diese Antwort den beiden Jüngern, sich auf die Stellung vorzubereiten, die sie in der späteren Religions-geschichte einnehmen sollten.

Jesus sagte zu ihnen: „Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht kommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.” Derselbe Christus-Geist spricht aus den liebevollen Worten, die in der Stunde seiner schwersten Prüfung von seinen Lippen fielen: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!” Jesus war der Überzeugung, daß seine Ausgabe, der Menschen Seelen zu erhalten, das Heilen der Kranken in sich schloß. Dies bewies er durch die Tat; und er nahm sich nicht nur der Kranken an, sondern auch der Sünder, der Mühseligen und Beladenen, der Bekümmerten und in Verzweiflung Versunkenen. Sodann machte er es seinen Nachfolgern zur Pflicht, als Beweis ihrer Jüngerschaft seinem Beispiel zu folgen. Wie können denn die erklärten Nachfolger des großen Lehrers ihren Anspruch auf Jüngerschaft überhaupt rechtfertigen, wenn sie es nicht durch die Werke tun, von denen Jesus sagte, sie müßten von denen vollbracht werden, die an ihn glauben!

Als Mrs. Eddy in unserm Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheitmit Schlüssel zur Heiligen Schrift, der Welt die Entdeckung des stets freistehenden Zugangs zum Prinzip gab, welches dem christlichen Heilen zugrundeliegt — eine Offenbarung, die ihr nach jahrelangem unerschütterlichem Gottvertrauen und unaufhörlichem Streben, Gottes Willen zu erkennen, zuteil wurde —, stieß sie für immer die törichte Behauptung um, daß die Heilungswerke des Meisters und seiner direkten Nachfolger besondere Fügungen Gottes gewesen seien, und daß daher spätere Geschlechter nicht in gleicher Weise heilen könnten. Seit beinahe vierzig Jahren haben die Christlichen Wissenschafter in stets wachsender Zahl sich und andern bewiesen, daß, was der Mensch nicht vermag, Gott stets möglich ist, und daß die Fesseln, mit denen Sünde, Krankheit und Tod die Menschheit in der Gefangenschaft halten möchten, vor der Berührung, der Wahrheit, die die Menschen frei macht, abfallen, denn „keine Macht kann der göttlichen Liebe widerstehen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 224).

Wie wir im neunten Kapitel des Lukasevangeliums lesen, waren die Samariter regelrecht von Jesu Kommen benachrichtigt worden; aber das alte Rassenvorurteil veranlaßte sie, das unschätzbare Vorrecht, den Meister als Gast bei sich zu haben, ja „die Gabe Gottes”, die er ihnen bringen wollte, von sich zu weisen. Er, der gekommen war, der Menschen Leben zu erhalten, ließ es nicht zu, daß seine Jünger die Samariter bestraften, sondern er ermahnte sie, in ihrem Heilungswerk fortzufahren. Der gleiche Auftrag ergeht an jeden Christlichen Wissenschafter der Jetztzeit. Welcher Irrtum uns auch im Wege stehen möge, sei es ein Gefühl der Feindschaft gegen die Wahrheit, oder der Gleichgültigkeit gegen den Auftrag Jesu — wir wissen, daß „dem universalen Lösungsmittel der Liebe” der verhärtetste Zustand nicht widerstehen kann. Wir sind von Gott berufen „mit einem heiligen Ruf”. Unser Recht, „Kinder Gottes” genannt zu werden, sowie unsre Treue gegen die von unsrer verehrten Führerin gegründeten Sache beweisen wir am besten durch fortgesetzten Gehorsam gegen den Auftrag unsres Meisters: „Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die Ich tue”, bis selbst „der letzte Feind” überwunden ist.

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