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Ideen und Symbole

Aus der Februar 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Schüler der Christlichen Wissenschaft die geistige Bedeutung von Schriftstellen betonen, so denken Außenstehende zuweilen, es werde der wörtliche Sinn dieser Stellen in Abrede gestellt oder unbeachtet gelassen. Dies würde jedoch Mrs. Eddys Anweisung zur richtigen Auslegung der Bibel widerstreiten. Auf Seite 319 von Wissenschaft und Gesundheit sagt sie: „Die göttliche Wissenschaft, die in der Ursprache der Bibel gelehrt wurde, kam durch Inspiration, und es bedarf der Inspiration, um sie zu verstehen.” Da nun über diesen Punkt kein Zweifel herrscht, so ziemt es sich für einen jeden, seine Schuhe auszuziehen, ehe er seine Meinung über irgendeine Schriftstelle äußert. Auf Seite 320 unsres Lehrbuchs lesen wir: „Die hervorragendsten Theologen Europas und Amerikas stimmen darin überein, daß die Heilige Schrift eine geistige wie eine buchstäbliche Bedeutung hat”, und diesen Worten folgt die Erklärung: „Die einzige Auslegung der Heiligen Schrift, die von Wichtigkeit ist, ist die geistige.” Wir dürfen jedoch nie die Tatsache aus den Augen verlieren, daß in der Wissenschaft das unendliche Gemüt durch seine „unendliche Offenbarwerdung” dargestellt wird (S. 468).

Im zehnten Kapitel der ersten Epistel an die Korinther legt Paulus eine Erfahrung seiner Vorfahren in der Wüste bildlich aus, wenn er sagt: „Sie tranken aber von dem geistigen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus.” Damit ist aber durchaus nicht die buchstäbliche Nichtigkeit der im zweiten Buch Mose aufgezeichneten historischen Begebenheit bei dem Felsen in der Wüste in Abrede gestellt. Das Neue Testament weist oft auf den Auszug der Kinder Israel hin. Es ist nicht zu verkennen, daß Paulus hier den buchstäblichen Sinn dem geistigen Sinn unterordnete und den äußeren Ausdruck des Felsen als ein Sinnbild für die geistige Idee gebrauchte. Der buchstäbliche Fels folgte den Israeliten nicht auf ihrem Zug; aber der wirkliche Fels, die Christus-Idee war stets bei ihnen, obschon sie dies sehr oft vergaßen. Auch heute noch vergißt man es sehr oft.

Ein weiteres Beispiel von der sinnbildlichen Darstellung der Wahrheit finden wir in der Epistel an die Galater, wo uns ganz unvermittelt gesagt wird, die Geschichte von den beiden Söhnen Abrahams hätte „einen bildlichen Sinn” (Zürcher Bibel). Man könnte dies als eine Erklärung ansehen, daß Ismael und Isaak keine geschichtlichen Personen gewesen seien. Eine solche Auffassung lag jedoch dem Apostel sehr fern. Er erkannte vielmehr die Notwendigkeit, aus jedem Umstand eine geistige Lehre zu ziehen. Damit dies in wirksamer Weise geschehe, mußte das Zeugnis der materiellen Sinne den geistigen Tatsachen weichen, denn die äußeren Umstände waren für ihn nur Sinnbilder von dem, was „unsichtbar” und „ewig” ist. Der materielle Sinn will allerdings die geistige Wirklichkeit durchaus nicht anerkennen, und er leugnet deshalb die Heilungen, die in der Christlichen Wissenschaft vollbracht werden. Der materialistischen Logik gemäß müßte man jedoch auch die großen Taten des Meisters leugnen, wie z.B. die Speisung der Fünftausend, das Stillen des Sturms, das Heilen von „allerlei Seuche und allerlei Krankheit”, sowie seinen eignen glorreichen Sieg über Tod und Grab.

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