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Die Christliche Wissenschaft: Eine Religion der Liebe

(Schluß.)

Aus der Juni 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich werde wohl niemand zu nahe treten, wenn ich behaupte, daß die Menschen im Durchschnitt einen sehr unbestimmten Begriff von Gott haben. Viele denken sich Ihn als eine Person. So sieht man z.B. bei den alten Meistern Gott öfters als einen Mann abgebildet mit langem Bart und patriarchalischen Zügen. Wie viele Menschen gibt es doch, die, wenn sie die Augen schließen und andachtsvoll zu Gott beten, im Geiste eine Person oder eine menschliche Gestalt sehen! Wie viele stellen sich Gott als einen zornigen und rächenden Herrscher vor, der denen, die Ihm mißfallen, Krankheit und Unglück sendet! Wie viele glauben, Gott wohne in einem weitentfernten Lande, Himmel genannt, wo Er nach orientalischer Art einen glänzenden Hofstaat unterhalte und wo nur diejenigen hinkommen könnten, die durch das Tor des Todes gegangen seien! Haben nicht viele einen solch unbestimmten und nebelhaften Begriff von Gott, daß es ihnen unmöglich ist, eine Erklärung über Ihn abzugeben, die sie selbst befriedigt, geschweige denn andre? Ist es angesichts der vielen unterschiedlichen Begriffe von Gott nicht begreiflich, daß die Menschen krank und unharmonisch sind? Ist es zu verwundern, daß es so viele Religionssysteme gibt, von denen jedes einen andern Weg zu Gott weist?

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott Prinzip ist und keine Person. Die Bibel offenbart uns Gott als den Unendlichen, Allmächtigen, Allwissenden, Allgegenwärtigen, den Schöpfer des Weltalls und alles dessen, was darinnen ist. Deshalb erklärt die Christliche Wissenschaft, daß Gott Gemüt, der alleinige Ursprung, das schaffende und regierende Prinzip des Weltalls ist; ferner, daß Er durchaus gut, daß Er Liebe ist, wie die Bibel erklärt; daß, weil Er unendlich ist, Er unendliche Güte und unendliche Liebe sein muß. Können wir die Bedeutung des Wortes „unendlich” fassen, sei es in bezug auf Zeit, Raum oder Eigenschaften ? Es bedeutet ohne Anfang und ohne Ende. Es heißt so viel wie unbegrenzt, ohne Schranken.

Wir denken, wir könnten uns annähernd einen Begriff von der Unendlichkeit machen, wenn wir uns in die Betrachtung des Sonnensystems vertiefen. Der entfernteste Planet braucht beinahe hundertsechsundfünfzig Jahre zu seinem Kreislauf um die Sonne. Halleys Komet, der vierzig englische Meilen in der Sekunde zurücklegt, beschreibt seine Bahn einmal in etwa sechsundsiebzig Jahren. Der Verstand steht einem still, wenn man versucht sich vorzustellen, welch ungeheuren Raum die Himmelskörper zu ihrer Bewegung nötig haben. Und doch ist das nur erst der Anfang. Die Astronomen sagen, daß sie vermittels photographischer Aufnahmen in der Milchstraße hundertundvierzig Millionen Sonnen gezählt hätten, von denen wohl jede ihr eignes Planetensystem habe. Diese für den sterblichen Begriff so erstaunlichen Zahlen geben uns annähernd eine Idee, wie unfaßbar die Unendlichkeit ist. Die Bibel erklärt, daß alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Dies ist der Punkt, von dem die Christlichen Wissenschafter ausgehen, um zu beweisen, daß das Gute stets gegenwärtig ist und daß es Macht hat, das Übel zu vernichten; daß der Mensch, wenn er von Gott, dem Guten, als Prinzip regiert wird, gesund und glücklich ist. Das Gemüt, das unendliche Gute, die unendliche Liebe, kann nicht der Urheber des Übels sein. Die unendliche Liebe sendet kein Unglück, kein Leiden.

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