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Erkenntnis im Gegensatz zum Glauben

Aus der Juni 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ganze Lehre der Christlichen Wissenschaft zielt auf genaue Erkenntnis hin, zum Unterschiede von unvollständigem Begreifen oder bloßem Glauben in bezug auf irgendeine Frage. Jeder einigermaßen gebildete Mensch hat den Wunsch, seine Kenntnisse zu erweitern, und sollte daher eine hierzu dienliche logische Denkform willkommen heißen, besonders hinsichtlich der wichtigsten aller Fragen: der Wahrheit über Gott und den Menschen. Christus Jesus, der größte Lehrer und Beweisführer der Wahrheit, den die Welt je gekannt hat, sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ erkennen.” Gotteserkenntnis umfaßt die Erkenntnis des Ursprungs, der Ursache, des Urgrunds alles dessen, was wirklich besteht. Eine Kenntnis des Menschen im Lichte der Christlichen Wissenschaft bedeutet ein Bekanntsein mit dem Menschen, der, wie im ersten Kapitel des ersten Buchs Mose berichtet wird, im Ebenbilde Gottes geschaffen wurde, nicht aber ein Bekanntsein mit dem Staub-Menschen oder Adam-Geschlecht, das allgemein als gottgeschaffen angesehen wird.

Unsre Arbeit als Schüler der Christlichen Wissenschaft besteht in der Erlangung eines klaren, genauen Verständnisses von dem Grundwesen der christlich-wissenschaftlichen Lehre, zu dem Zweck, daß die irrigen Anschauungen in der Religion und Philosophie uns nichts anhaben mögen. Dies erreichen wir durch Festhalten an der Erkenntnis der Wahrheit des Seins. Da die Erkenntnis der Wahrheit der blinden Annahme überlegen ist, so ist es klar, daß Erkenntnis allmählich die Herrschaft über blinde Annahme erlangen und dieselbe schließlich vernichten muß. Nicht Behauptungen, sondern das Erbringen von Beweisen sollte unser stetes Ziel sein; und wenn wir ehrlich bestrebt sind, alles zu überwinden, was an den verschiedenartigen Aufgaben, vor die wir uns im Leben gestellt sehen, mit dieser Anschauung nicht im Einklang steht, dann werden wir „zu seiner Zeit ... auch ernten ohne Aufhören.”

Menschliche Willenskraft gehört nicht zur Christlichen Wissenschaft; doch bedeutet dies nicht, daß wir es bei einer untätigen Anerkennung ihrer Lehren bewenden lassen und keinen festen, entschlossenen Versuch machen sollen, das zu beweisen, was sich unserm höchsten Fassungsvermögen als wahr und wirklich darstellt. Wenn Christus Jesus sagte: „Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet, denn viele werden, das sage ich euch, darnach trachten, wie sie hineinkommen, und werden’s nicht tun können”, so bedeutet das offenbar, daß er die Notwendigkeit eines nächtigen menschlichen Kampfes zur Erlangung eines klaren, bestimmten Bewußtseins von der Wirklichkeit der von ihm gelehrten Wahrheit erkannt hatte. Wenn Suchen allein genügte, wären nicht so viele seiner Jünger von ihm abgefallen. Wir sollten also bei unserm Streben nach Wahrheit mit nichts Geringerem zufrieden sein als mit echten, einen stetigen Fortschritt bekundenden Demonstrationen.

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