Man hört zuweilen in christlich-wissenschaftlichen Kreisen die Bemerkung, dieser oder jener Christliche Wissenschafter mache zu viel aus dem tierischen Magnetismus. Wenn nun damit gesagt sein soll, daß sich manche Christliche Wissenschafter vor dem tierischen Magnetismus fürchten (von dem Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit, Seite 103, sagt, er sei „die falsche Annahme, daß Gemüt in der Materie ist, und daß es beides ist, böse und gut”), und daß er für sie eine Wesenheit geworden sei, dann ist obige Bemerkung richtig — die Betreffenden machen zu viel aus dem tierischen Magnetismus. Ist aber gemeint, daß diese Personen den besonderen Vorstellungen des Irrtums oder des sterblichen Gemüts ihre Aufmerksamkeit schenken, indem sie deren Ansprüche auf Wirklichkeit und Macht verneinen, dann haben es die Kritiker sehr nötig, ernstlich über diese Sache nachzudenken und den Aufsatz unsrer Führerin, „Ways, that are vain“ (Wege, die eitel sind) auf Seite 210 des neuen Buches von Mrs. Eddy, „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, auf merksam zu lesen.
Mrs. Eddy sagt allerdings: „Das Böse ist keine Macht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 192); wie jedoch aus dem Zusammenhang klar hervorgeht, meint sie damit nicht, daß man gegenüber den bösen Vorstellungen, die den Sterblichen zur Erfahrung werden, die Augen schließen solle. Sie wußte sehr wohl, daß sich die Sterblichkeit in der menschlichen Erfahrung als weit wirklicher, mächtiger und dauernder darstellt, als das Gute — nicht nur, weil das sterbliche Gemüt glaubt ein Schöpfer zu sein, sondern auch, weil dieses Gemüt oft das Übel für gut und notwendig hält, ja für „das in der Entwicklung begriffene Gute”, wie es zuweilen definiert wird, um es zu rechtfertigen.
Daß Gott gut ist, daß Er alles ist, daß das Übel kein wirkliches Dasein und keine Macht hat — diese Wahrheiten sind gewiß von grundlegender Bedeutung für die Christlichen Wissenschafter. Es genügt aber nicht, ihnen einfach beizustimmen oder sie bloß oberflächlich zu behaupten. Wir müssen alle menschlichen Vorstellungen und Erfahrungen nach diesem unveränderlichen Maßstab bemessen, und falls sie demselben nicht entsprechen, sie mit dem „Malzeichen des Tiers” brandmarken, ebenso wie der Kassengehilfe in einer Bank das falsche Geld oder das Goldstück, welches nicht das volle Gewicht hat, bezeichnet und von dem echten Geld trennt. Es genügt nicht, wenn er im allgemeinen erklärt, es gebe in Wirklichkeit nur eine Sorte Geld, nämlich das echte. Vielmehr ist es seine Pflicht, die Fälschung als solche zu bezeichnen, die Welt darüber zu unterrichten, die Lüge aufzudecken.
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