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Weisheit und Erkenntnis

Aus der Februar 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Licht der Christlichen Wissenschaft betrachtet, sind Weisheit und Erkenntnis große Worte. Zwar mag jemand einwenden, diese Begriffe seien auch für solche, die nichts von der Christlichen Wissenschaft wissen, sehr bedeutungsvoll; aber es ändert dies nichts an der Tatsache, daß die Erkenntnis Gottes und Seines Gesetzes, wie die Christliche Wissenschaft sie lehrt, es einem jeden möglich macht, die menschlichen Probleme in einer Weise auszuarbeiten, die nicht nur die direkt Beteiligten segnet, sondern auch die ganze Menschheit. In den Sprüchen Salomos heißt es von der Weisheit: „Sie ist edler denn Perlen; und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu gleichen.” Ferner lesen wir, der Herr habe „die Erde durch Weisheit gegründet und durch seinen Rat die Himmel bereitet.” Aus diesen Worten geht klar hervor, daß der Mensch nichts tun kann, was wahren Wert hat, es sei denn, er spiegelt die Eigenschaften des göttlichen Gemüts wieder. Daher werden wir im weiteren ermahnt, nach Weisheit zu trachten, wie Menschen nach Gold und Silber graben. Sind wir dieser Ermahnung stets eingedenk? Was nun praktische Ergebnisse anlangt, so werden uns in den Sprüchen Gesundheit und Wohlstand in Aussicht gestellt — ja „langes Leben”, so daß wir uns der „vollen Scheunen”, der rechtmäßig erworbenen Dinge erfreuen können. Wer die göttliche Wahrheit erfaßt und im Gehorsam gegen das Gesetz Gottes seine Freude findet, vermag die Machtlosigkeit der knechtenden und zum Tode führenden Vorstellungen des tierischen Magnetismus zu beweisen.

Mrs. Eddys Entdeckung der Wissenschaft des Seins stellt uns vor die Tatsache, daß das Gesetz Gottes von jeher wirksam gewesen ist, daß es aber verstanden werden muß, wenn seine Segnungen die Menschheit erreichen sollen. Das Gesetz, welches die Kranken heilte, die Blinden sehend machte und die Toten erweckte, war vor den Tagen Abrahams nicht weniger wirksam als zur Zeit Christi Jesu; aber es gab niemand, der es so gründlich verstand wie der Meister. Die Lichtstrahlen, die da und dort in den Jahrhunderten sichtbar wurden, verkündeten das Aufdämmern der geistigen Erkenntnis, die die ewige Harmonie offenbaren und demonstrieren sollte.

Auf Seite 506 von Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Verständnis ist eine Eigenschaft Gottes.” Dieser Ausspruch erklärt die sogenannten Wunder Jesu. Er erhebt sie weit über den Aberglauben, ja selbst über den blinden Glauben an Gott. Ehrfurchtsvoll sei es gesagt, daß des Meisters Verständnis von den, Wesen Gottes ihn befähigte, über Sünde, Krankheit und Tod zu triumphieren und allen, die die von ihm geoffenbarte Wahrheit annehmen, den Weg zur völligen Erlösung zu bahnen. Im Evangelium Lukas (Kapitel 14, 45) lesen wir, daß Jesus den Jüngern das Verständnis „öffnete”, und aus der Apostelgeschichte ersehen wir, von welch hoher Bedeutung dies für sie war. Vorher hatten sie nur an ihn und seine Werke geglaubt; als ihnen aber das geistige Verständnis zuteil wurde, waren sie imstande, die Kranken zu heilen und die Toten zu erwecken, wie ihr Meister ihnen befohlen hatte.

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