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Das Gebet der Bestätigung

Aus der Juli 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Als die Kinder Judas mit einer Belagerung seitens der dreifachen Armee Ammon, Moab, und der vom Gebirge Seir bedrängt wurden, wandten sie sich direkt an Gott um Leitung. Ihr Gebet begann, wie so viele Gebete in der Bibel, mit der Bestätigung des Wesens und der Eigenschaften Gottes. Dann folgt ein Aufzählen vergangener Segnungen — die Bestätigung von dem, was Gott tut —, eine Darlegung der Not, in welcher sich die Kinder Judas befanden, und eine Erklärung ihrer völligen Hilflosigkeit. Ihr Gebet schloß mit dem Ausdruck des festen Vertrauens auf Gott. Dann stand die große Versammlung in ergreifender Stille, auf Gottes Antwort wartend. Bald wurde die göttliche Botschaft dem zuteil, der am empfänglichsten für sie war. „Der Geist Gottes” kam auf Jehasiel, und mit freudigem Auftun seines Mundes sprach er zu dem wartenden Volk: „So spricht der Herr zu euch: Ihr sollt euch nicht fürchten noch zagen vor diesem großen Haufen, denn ihr streitet nicht, sondern Gott.” Demütig und in dankbarer Anbetung fiel die ganze Versammlung auf die Knie, und die Leviten „machten sich auf, zu loben den Herrn, den Gott Israels”. Des Morgens frühe zogen sie dem Feinde entgegen, und vor dem Herrn schritten die Sänger, welche sangen: „Danket dem Herrn; denn seine Barmherzigkeit wäret ewiglich.” Und als der Lobgesang das feindliche Heer erreichte, wurde dieses mit Schrecken erfüllt. Sie sielen über einander her und als Juda „an die Warte” kam, war kein Feind da, der ihnen hätte entgegentreten können.

Diese interessante Begebenheit hat eine tiefe Bedeutung für denjenigen, der scheinbar von drei Mächten bedroht wird: Kummer, Krankheit und Sünde. Es gibt Zeiten in der Erfahrung eines jeden, da diese Übel sich scheinbar vereinigen, um ihn zu unterwerfen. Oft ist dies bei dem der Fall, der eben angefangen hat, die Christliche Wissenschaft zu studieren, und der ernstlich bemüht ist, diese Lehre anzuwenden. Wenn er weise ist, wird er so beten wie die Kinder Judas. Er wird seine Gedanken durch die Bestätigung oder Bekräftigung des Wesens Gottes befestigen; wird sein Vertrauen auf Befreiung durch die Erinnerung früher erlangter Siege stärken; er wird die scheinbare Trennung von seinem Vater durch das demütige Eingestehen seiner Hilflosigkeit überbrücken; er wird freudig, mutig und gewiß sein unerschütterliches Vertrauen auf die Macht der ewigen Wahrheit zum Ausdruck bringen. Wenn er so in stiller Geduld wartet, wird ihm die Antwort von der ewigen Liebe werden. Wohl ihm, wenn er imstande ist, sie dankbar anzunehmen, und diese Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Die Dunkelheit wird schnell weichen; doch ehe sie ganz vorüber ist, „des Morgens frühe”, wird er seine leichten und frohen Gedanken dem Feinde entgegensenden. Auch er wird finden, daß das Übel sich selbst vernichtet hat, daß kein Feind besteht, der zu überwinden ist.

Einem Menschen, der seit Jahren das Gebet des Flehens dargebracht hat, mag das Gebet der Bestätigung oder Bekräftigung nicht als Gebet erscheinen; und doch ist es die richtige Art des Betens. Der flehende Gedanke verneint und kann daher Gottes Antwort oft nicht verstehen. Als Jesus einstmals betete, kam „eine Stimme vom Himmel” und einige, die dabei standen, sagten: „Es donnert. Die andern sagten: Es redet ein Engel mit ihm.” Aber Johannes hörte und verstand die Antwort. Das herrliche Mustergebet, welches wir das Gebet des Herrn nennen, ist, wenn es richtig verstanden wird, durchweg ein Gebet der Bestätigung; und unser geliebter Meister sagte: „Darum sollt ihr also beten”.

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