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Echte Heilungen

Aus der Juli 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir bedenken, daß Krankheit im Grunde ein irriger mentaler Zustand, eine bloße Annahme oder Vorstellung ist, dann erkennen wir auch, daß eine Krankheitsvorstellung durch eine Vorstellung von Gesundheit ersetzt werden kann und dadurch augenscheinlich eine Heilung zustaudekommt. Eine solche Heilung erweist sich jedoch nicht als echt; sie reicht nicht auf das Prinzip des Seins, auf die Quelle der Gesundheit zurück und ist daher nur vorübergehender Natur. In der Bibel findet sich die Erklärung dafür: „Sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, sprechend: Friede, Friede! so doch kein Friede ist.” Auch der Psalmist äußert sich hierüber, wenn er sagt: „Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bauen.”

Ein augenscheinlicher Erfolg, der sich im Gegensatz zu der Macht des göttlichen Gemüts auf menschlichen Willen stützt, ist bestenfalls nur ein Tausch von zwei Vorstellungen, die beide wandelbar sind, weil sie einer sicheren Grundlage entbehren. Die falsche Vorstellung von der Existenz eines von Gott getrennten Gemüts bildet die Grundlage der Krankheit. Wenn also eine falsche Vorstellung einfach gegen eine andre, wenn auch augenscheinlich bessere Vorstellung, die sich auf den „fleischlichen” Willen gründet, vertauscht wird, so handelt es sich dennoch nur um einen Irrtum, und die sogenannte Heilung kann nur als ein Tausch eines Irrtums gegen einen andern aufgefaßt werden. Wenn hingegen das Verständnis, daß es nur ein Gemüt, eine Macht gibt, die Grundlage des gebesserten Zustands bildet, dann ist derselbe echt und dauernd. In der Heiligen Schrift finden sich Hinweise auf „falsche Christi und falsche Propheten”, die „aufstehen” werden und „große Zeichen und Wunder tun, daß verführet werden in den Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwähleten”. Sogenannte Wunder und Offenbarungen durch menschliche Suggestion mögen bisweilen dem menschlichen Sinn wunderbar erscheinen, sind aber „lügenhaftige ... Zeichen”, durch die nichts bewiesen wird, als die Fähigkeit einer Lüge, das Wesen der Wahrheit zu simulieren.

Die Wahrheit ist demonstrierbar, und die Ergebnisse der Wirksamkeit geistiger Macht beweisen die Nichtigkeit der geistigen Ideen, auf die solche Ergebnisse zurückzuführen sind. Wohl mag ein irregeführter Schüler durch regelloses Schalten und Walten mit Zahlen zufällig die Antwort auf eine mathematische Aufgabe finden; wenn seine Folgerungen aber nicht auf richtiger Grundlage beruhen, so ist er das Opfer der Täuschung und verfällt wegen seines scheinbaren Erfolgs nur noch mehr dem Irrtum. Wird die Aufgabe hingegen auf richtiger Grundlage und der richtigen Regel gemäß ausgearbeitet, so ist eine richtige Lösung sicher. Durch Täuschung kommen bisweilen scheinbar gute Resultate zustande, doch bleibt die Tatsache bestehen, daß nur die Demonstration der Wahrheit rechtmäßig ist und ihre Wahrhaftigkeit bestätigt. Es wird wohl niemand bestreiten, daß die richtige Lösung einer Aufgabe als Beweis für die Richtigkeit eines Lehrsatzes anzusehen ist, wennschon durch eine irrige Beweisführung ein falscher Lehrsatz als richtig hingestellt werden mag.

Wir stimmen mit der biblischen Erklärung überein: „Nach dem Gesetz und Zeugnis! Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte nicht haben.” Wir müssen uns erst über das Gesetz der Wahrheit und Gerechtigkeit klar werden und sodann zu sicheren Ergebnissen als Beweis unsres Verständnisses vom Gesetz gelangen. Es gibt viele Arten der Krankenbehandlung, aber nur das Verfahren, das Gott die Ehre gibt und Ihm alle Macht zuschreibt, reicht an den vom Meister festgelegten Maßstab hinan. Jesus erklärte nicht nur: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen”, sondern handelte auch in Übereinstimmung mit seinen Worten: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.” Die Christliche Wissenschaft stützt sich bedingungslos auf die Voraussetzung, daß Gott Geist ist (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 117), woraus sich die alleinige und einzig wahre Macht des Geistes ergibt. Die durch die ausübenden Vertreter erzielten Resultate stehen im Verhältnis zu ihrem Verständnis von der Wahrheit und ihrem Vertrauen auf dieselbe.

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