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Des Menschen unbeschränktes Erbe

Aus der September 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kein Kapitel in dem Buch der Bücher ist reichhaltiger an belehrenden und eindrucksvollen Aussprüchen, und keines ist in höherem Maße der aufmerksamen Betrachtung wert als das siebente Kapitel des Johannes-Evangeliums. Form und Inhalt dieses Kapitels sind geradezu wunderbar. Dieses längste aufgezeichnete Gebet des Erlösers der Welt läßt uns einen tiefen Einblick tun in seine unendliche Liebe zu Gott, zu seinen Jüngern und zu der ganzen Menschheit. Es ist ein hochpoetischer Ausdruck geistiger Erkenntnis und kindlicher Frömmigkeit; es enthält das ganze Evangelium in kurzem Auszug; es bekundet des Meisters hohen Mut, seine vertrauensvolle Liebe, sein erhabenes Freiheitsgefühl und seine ungetrübte „Freudigkeit zu Gott.”

Ein solcher Glaube ist gewiß mustergültig; er ist für den wahren Christen etwas Normales; er ermöglicht ihm in jeder Lebenslage den Zutritt zur wahren Freude und zum wahren Frieden. Er sollte das Denken eines jeden Gläubigen durchdringen, ebenso wie das Vertrauen auf die Grundgesetze der Zahlen das Denken des Mathematikers durchdringt, so daß er diese Grundgesetze zur Lösung seiner Probleme rückhaltlos in Anwendung bringt. Der Meister zögerte nicht, zu seinem und unserm Gott zu sagen: „Alles, was ... dein ist, das ist mein”. Freudigen Herzens ergriff er die Segnungen des unendlichen Lebens, der unendlichen Wahrheit und der unendlichen Liebe. Er machte hohe Ansprüche, damit seine Freude vollkommen sei. Die Nichterleuchteten mögen diese seine Besitznahme von dem Weltall des Guten für eine kolossale Anmaßung halten; man muß aber bedenken, daß dies der Instinkt selbst des Diamanten und des Tautropfens ist in ihrer Beziehung zum Licht, und warum sollte es dann nicht auch der Instinkt des Menschen, des Ebenbildes Gottes sein in seiner Beziehung zur geistigen Wahrheit? Warum sollten wir uns nicht unsrer Freiheit und unsrer Rechte als Kinder Gottes freuen?

In dieser Darstellung der Möglichkeit eines gottgleichen Lebens findet man die höhere Bedeutung des Wortes „Wiederspiegelung”, wie Mrs. Eddy es angewandt hat, um die Beziehung des Menschen zu Gott zu bezeichnen — des Menschen Ausrüstung mit dem Reichtum der Gnade in Christus Jesus, wie Paulus sich ausdrückt. Der Verstand des aufgeweckten Knaben hat die Fähigkeit, jede Wahrheit des Einmaleins wie überhaupt aller Zweige der Mathematik widerzuspiegeln, und zwar deshalb, weil er es mit Universalien zu tun hat, die als Erbrecht der Intelligenz angehören. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das Prinzip in seiner Idee zum Ausdruck kommt. Diese metaphysische Wahrheit nimmt in jeder Erweiterung und in jedem Triumph des Glaubens Gestalt an, wie sie auch in dem wunderbaren Gebet Christi Jesu in erhabenster Weise sich äußert.

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