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Im November des Jahres 1905 mußte ich mich einer doppelten Operation...

Aus der September 1914-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im November des Jahres 1905 mußte ich mich einer doppelten Operation unterziehen wegen Blinddarmentzündung und einer Nierenerkrankung. Beide Leiden hatten mir viel Qual verursacht, und es schien als könnte nur durch eine Operation dem Zustande einigermaßen abgeholfen werden. Die Besserung war jedoch nur vorübergehender Art, denn nach etwas über einem Jahr war mein Zustand so schlecht wie vor der Operation, ja in mancher Beziehung noch schlechter.

Ich litt an Gemütsdepression, an Nervosität sowie an einem äußerst starken übelkeitsgefühl, das mich viel mehr plagte wie Schmerzen, Nach mehreren Untersuchungen wurde ein abnormer Zustand der andern Niere festgestellt, zugleich war aber nach ärztlicher Anschauung eine abermalige Vornahme der Operation unmöglich. Mein Arzt, meine Eltern und Freunde waren alle um mich besorgt und taten, was Liebe nur erdenken kann, um meine Lage erträglicher zu machen, doch trotz ihrer Bemühungen konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, das Leben sei des Lebens nicht wert, wozu sich der Wunsch gesellte, es möge mir der Tod beschieden sein. Der Arzt sagte, wirkliche Gesundheit würde ich nie mehr kennen, und ich würde Zeit meines Lebens kränklich bleiben.

Als eine Freundin von mir (keine Christliche Wissenschafterin) den Ausspruch des Arztes vernahm, bat sie meine Mutter, mir doch christlich-wissenschaftlichen Beistand erteilen zu lassen, denn, meinte sie, sie sei ganz sicher, mir würde dadurch geholfen werden. Wir wußten nichts über die Christliche Wissenschaft, doch die Schwägerin meiner Freundin lieh uns einige Schriften, darunter das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Meine Mutter las einiges darin, und meinte, die Schriften könnten mir jedenfalls nichts schaden, und um wenigstens sagen zu können, wir hätten nichts unversucht gelassen, fragte sie mich, ob ich mir nicht Beistand erteilen lassen wolle. Hiermit erklärte ich mich einverstanden, obgleich ich nicht an einen Erfolg glaubte, wo ärztliche Kunst versagt hatte. Ich besuchte eine Mittwochabend-Versammlung in Erster Kirche Christi, der Scientisten, in London. Am folgenden Mittwoch ging ich wieder hin und wurde nach dem Gottesdienst einer ausübenden Vertreterin vorgestellt. Noch im Laufe der Woche (gegen Ende Januar 1909) wurde mir Beistand zuteil, und in drei Wochen war ich ganz hergestellt.

Die mir beistehende Vertreterin verlangte von mir, ich solle täglich in Wissenschaft und Gesundheit lesen. Dies empfand ich als etwas sehr Lästiges, da ich nicht das geringste Interesse für die Sache hatte; aber ich gehorchte, weil ich mir sagte, daß ich das Meinige beitragen müßte, wo andre ihr möglichstes für mich taten. Am vierten Tage nach Beginn des Beistandes war mir so viel wohler zumute, daß ich nun immerfort über die Christliche Wissenschaft lesen wollte. An diesem Abend ging ich ohne jeden Furchtgedanken zu Bett, auch unterließ ich es, Tür und Fenster fest zu verschließen, wie ich das seit langer Zeit gewohnt war. Es sind jetzt fünf Jahre seit meiner Heilung vergangen, die fünf glücklichsten Jahre meines Lebens, und es haben sich keine Anzeichen der früheren Übel bemerkbar gemacht.

Zur Zeit, als ich von der Christlichen Wissenschaft hörte, trug ich Augengläser und hatte gerade vor, sie gegen andre zu vertauschen. Seit ich aber diese Lehre studiere, denke ich gar nicht mehr an Augengläser und habe für dieselben keine Verwendung. Ich weiß, daß das von Gott verliehene Sehvermögen vollkommen ist. Ich bin auch von Blutarmut geheilt worden, gegen welche ich viele Mittel vergeblich versucht hatte, und einmaliger Beistand brachte mir Befreiung von einem Katarrh, an dem ich mehrere Jahre lang gelitten hatte. Es war jahrelang mein größter Wunsch gewesen, Krankenpflegerin in einem Hospital zu sein; jetzt aber weiß ich, daß ich einen besseren Weg gefunden habe, den Leidenden zu helfen, wennschon den Ärzten und Schwestern unser Dank gebührt für ihre Bemühungen, die das Beste darstellen, was sie vermögen.

Ich bin für die Christliche Wissenschaft dankbarer als ich in Worten auszudrücken vermag, und obwohl die physische Heilung wahrlich ein großer Segen ist, bin ich für die bessere Erkenntnis von Gott und das klarere Verständnis von der Bibel, das mir die Christliche Wissenschaft gebracht hat, nicht minder dankbar — für jenes Verständnis der Wahrheit, von dem uns unsre geliebte Führerin sagt, es sei „Gottes Heilmittel gegen Irrtum jeder Art” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 143). Die Hilfe, die ich durch diese Lehre erhalten habe, hat mich nun befähigt, die Arbeit zu verrichten, der ich am meisten zuneigte, nämlich die Krankenpflege. Zu dieser Arbeit war ich vor meiner Heilung durch die Christliche Wissenschaft gänzlich unfähig. Meine Dankbarkeit kann ich nur dadurch zum Ausdruck bringen, daß ich mich bestrebe, andern zu helfen, wie mir geholfen wurde.

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