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Das ganze Evangelium

Aus der Mai 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter denen, die sich nicht die Mühe genommen haben, einen Einblick in das Wesen der Christlichen Wissenschaft zu tun, herrscht vielfach die Ansicht, daß diese Lehre ausschließlich ein Heilmittel für körperliche Leiden sei, eine Art Universalarznei, der man etwas Religion beigemischt habe, um sie schmackhafter zu machen. Eine solche falsche Auffassung von der Christlichen Wissenschaft ist darauf zurückzuführen, daß die Kirche das Heilungswerk Jesu und seiner Apostel seit Jahrhunderten nicht mehr als einen wichtigen Teil des Christentums aller Zeiten angesehen hat.

Ferner ist man durch diese Vernachlässigung zu dem Glauben gekommen, daß zwischen der Heilung von Krankheit und der Heilung von Sünde keine Verbindung bestehe. Kirchlich gesinnte Leute haben sich so sehr an diese Annahme gewöhnt, und sie glauben so fest, Jesu Werke seien nur für eine beschränkte Zeit bestimmt gewesen, daß sie es als eine unerhörte Anmaßung betrachten, wenn jemand im Namen Gottes und ohne Arzneimittel zu heilen sucht. Nun ist die Christliche Wissenschaft so erfolgreich gewesen, daß, wenn ihre Aufgabe einzig im Heilen von Krankheit bestände, ihre Entdeckerin und Gründerin schon deshalb den Dank der leidenden Menschheit verdient hätte. Aber zum Glück reicht ihre Wirksamkeit viel weiter. Seit fast einem halben Jahrhundert sind die Sünder sowohl wie die Kranken geheilt worden, wie zur Zeit Jesu und seiner Apostel. Wir dürfen die Tatsache nicht aus dem Auge verlieren, daß die körperlichen Heilungen nur die „mitfolgenden Zeichen” sind, und daß sie den Besitz jener höheren Gotteserkenntnis bekunden, nach der die Christen von jeher gestrebt haben.

Wenn der Christus in die menschliche Erfahrung kommt, so muß das die Vernichtung alles Bösen, alles Gott Unähnlichen zur Folge haben, und dazu gehören sowohl Krankheit wie Sünde. Matthäus neun lesen wir, wie der Meister auf die enge Beziehung zwischen Krankheit und Sünde hinweist. Als er zu dem Gichtbrüchigen sagte: „Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben”, und die Schriftgelehrten ihn deshalb der Gotteslästerung ziehen, erwiderte er ihnen: „Welches ist leichter: zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle?” Und zum Beweis, daß Vergebung der Sünden und körperliche Heilung nicht getrennt sind, sagte er zu dem Kranken: „Stehe auf, heb dein Bette auf und gehe heim.” Ist es ein Wunder, daß das Volk sich verwunderte und Gott pries, „der solche Macht den Menschen gegeben hat”?

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