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„Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes”

Aus der Mai 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Als Christus Jesus seine Bergpredigt hielt, sagte er: „Sorget nicht für euer Leben (euern materiellen Begriff vom Leben), was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet, ... Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? ... Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürft. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.”

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und die Verfasserin unsres Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, hat in Übereinstimmung mit diesem großen Gedanken folgende Worte in „Miscellaneous Writings“ niedergeschrieben (S. 307): „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese geben dir deinen täglichen Bedarf. Frage nie wegen des morgenden Tages; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist; und wenn du wartest und niemals zweifelst, wirst du zu jeder Zeit alles haben, was du brauchst.”

Die obigen Worte des Meisters und die der Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung genügen vollständig, um uns den Weg zu einer richtigen Lösung des Problems der menschlichen Versorgung zu zeigen. In der ganzen Welt haben schon Tausende den inneren Wert dieser wundervollen Worte erkannt, halten fest daran und sind dadurch über alle Maßen gesegnet worden. Diese Leute erkennen täglich mehr, daß obiger Ausspruch Christi Jesu, wie überhaupt alle seine Worte, in ihrer geistigen, durch die Christliche Wissenschaft erlangten Bedeutung verstanden, in Zeiten scheinbarer Verwirrung und Not von hohem praktischen Wert sind.

Wir dürfen nie vergessen, daß wir seine Worte getreulich halten müssen, wofern wir wahre Nachfolger des großen Lehrers und Wegweisers sein wollen. Denn hat er nicht erklärt, daß unsre Liebe zu ihm und zu seiner Mission nach unserm Gehorsam gegen seine Gebote zu bemessen sei? Er nannte den Preis der Geistigkeit, als er uns einschärfte, nicht für unser Leben (unsern materiellen Begriff vom Leben) und was damit verbunden ist, zu sorgen, wie Essen, Trinken und Kleidung. Es ist dies eine wissenschaftliche Forderung, der wir gerecht werden müssen, wenn wir uns als konsequente und treue Christen beweisen wollen. Anfangs mag es schwierig erscheinen, diesem Befehl nachzukommen; aber es ist nicht schwer, wenn man die Sachlage richtig erfaßt, nämlich so, wie der Meister sie erfaßt haben wollte. Er hatte das Volk gelehrt, daß das Leben mehr denn die Speise und der Leib mehr denn die Kleidung ist; daß es der Geist ist, der da lebendig macht und daß das Fleisch nichts nütze ist. Er sagte: „Die Worte, die Ich rede, die sind Geist und sind Leben.” Der einzige Zweck der irdischen Laufbahn Jesu war der, die Aufmerksamkeit der Menschen von der Materie auf das göttliche Gemüt, vom Weltlichen aufs Geistige zu lenken. Er bemühte sich unaufhörlich, den Menschen klar zu machen, daß, weil Gott allmächtiger und allgegenwärtiger Geist ist, sie Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten müßten. Er erklärte ihnen, daß Gottes Weltall, das geistige Weltall, der Ausdruck oder die Kundwerdung Gottes ist, d. h. die Schöpfung des göttlichen Geistes, des göttlichen Gemüts, und daß das sogenannte materielle Weltall tatsächlich nur eine Lüge über das Wirkliche sein kann.

Jesus gab uns obige Ermahnung, weil er wußte, daß die Mehrzahl der Leute, die ihn umgaben, sich hauptsächlich auf materielle oder weltliche Dinge verließen und geistige Dinge vernachlässigten. Es war ihm offenbar, daß diese materielle Abhängigkeit die Menschen weiter und weiter von der Wahrheit des Seins abbringen und sie tiefer und tiefer in den Irrtum und die Knechtschaft führen würde, weshalb er ein nie versagendes Mittel gegen diese Übel anbot. Nachdem er selbst den Unbestand und die Unzuverlässigkeit, ja den illusorischen Charakter der Materie erkannt und immer und immer wieder ihre Nichtigkeit bloßgelegt hatte, versuchte er seiner Umgebung klar zu machen, wie klug man handelt, wenn man die Materie und ihre angeblichen Gesetze überwindet, anstatt sich ihnen zu unterwerfen. Wohl sah der Meister ein, daß die Menschen nicht imstande waren, sich plötzlich umzuwandeln oder alle ihre alten Gewohnheiten und Bräuche aufzugeben; aber er wußte, daß sie einen Anfang in der rechten Richtung machen konnten, wenn sie nur wollten. Deshalb gebot er ihnen, ihre gedankliche Tätigkeit von einer materiellen auf eine geistige Basis zu erheben und sich wegen Kraft und Stärke auf daß göttliche Gemüt und nicht auf das fleischliche Gemüt zu verlassen. Gleichzeitig versprach er ihnen, daß alle notwendigen zeitlichen Dinge ihnen zufallen würden, wenn sie in dieser Weise erst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit trachteten.

Niemand wird leugnen, daß der Meister das Reich Gottes über alles stellte, und daß ihn dies befähigte, schnell und vollkommen seine eignen Bedürfnisse zu befriedigen und andern in gleicher Weise zu helfen. Wenn Jesus den Zinsgroschen dem Maul des Fisches entnehmen ließ, die Fünftausend speiste, den Sturm auf dem Meer stillte und Gesundheit für Krankheit und Leben für Tod gab, so bewiesen diese großen Taten doch nur, daß er die Dinge so sah, wie sie wirklich sind, und nicht wie sie dem menschlichen Sinn erscheinen. Diese Demonstrationen waren nicht bloß Belohnungen oder Segnungen für des Meisters Wachsamkeit und Treue im Trachten nach dem Reich Gottes, sondern sie waren auch die Zeichen, welche die Wahrheit alles dessen bewiesen, was er gelehrt hatte, nämlich, daß „Geist und seine Gebilde ... die einzigen Wirklichkeiten des Seins” sind (Wissenschaft und Gesundheit, S. 264). Im absoluten Sinne sah der Meister weder Not noch Mangel, denn er kannte die von seinem und unserm Vater vorgesehenen unbegrenzten und immergegenwärtigen Mittel. Deshalb wurde auch jeder unharmonische materielle Zustand, der dem Meister entgegentrat, erfolgreich beseitigt, und dies erfolgte, wie bereits bemerkt, durch sein exaktes oder wissenschaftliches Verständnis von der absoluten Wahrheit, indem er bewies, daß die Macht des geistigen Verständnisses dem materiellen Glauben entgegengesetzt ist. Durch ihre Lehren wie durch ihre Werke offenbart die Christliche Wissenschaft, daß es von höchster Wichtigkeit ist, die Aufmerksamkeit von der Materie und ihrer vermeintlichen Beschaffenheit abzulenken, und sie auf Geist, Gemüt, zu richten. Sie macht es klar, daß alle, die ehrlich und klüglich erst nach des Vaters Reich der Gerechtigkeit, der Liebe, der Barmherzigkeit, des Rechts, des Friedens und Wohlwollens trachten, keinen Mangel leiden, denn sie beweisen ihre Sohnschaft mit Gott, dem göttlichen Gemüt; und wenn sie Kinder sind, so sind sie auch Erben, „nämlich Gottes Erben und Miterben Christi”. Das Vater-Gemüt hat reichlich für Seine Ideen gesorgt, und selbst der Mensch, der sich ihm mit einer vorerst nur geringen Erkenntnis dieser Wahrheit nähert — im Geist und in der Wahrheit, wie der Meister sagt —, erkennt sofort diese Fürsorge und wird ihrer teilhaftig. Mrs. Eddy betont gewiß eine demonstrierbare geistige Wahrheit, wenn sie, wie bereits angeführt, sagt: „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese geben dir deinen täglichen Bedarf.”

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