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Die Unwirklichkeit des Bösen

Aus der Februar 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Pasadena (Cal.) Star


In einer unlängst veröffentlichten Predigt finden wir mehrere Stellen, die deutlich auf die Schwierigkeit hinweisen, welcher die Menschen in ihrem Bestreben begegnen, das Vorhandensein des Bösen oder der Sünde mit der Schöpfung eines durchaus guten Gottes zu vereinbaren. Diese Schwierigkeit hat von jeher bestanden, und das Bestreben, sie zu lösen, hat eine ungeheure Zahl Schriften über diesen Gegenstand zur Folge gehabt; ja man darf sagen, daß das Streben der Menschheit, dieses Problem zu lösen, für eine größere Anzahl Bücher verantwortlich ist als je über einen andern Gegenstand geschrieben wurde. Es gibt nur zwei Gesichtspunkte, die man hinsichtlich dieser Sache einnehmen kann, und zwar muß man sich für den einen oder den andern entscheiden, denn sie sind einander entgegengesetzt und unvereinbar. Entweder hat Gott das Böse und die Sünde geschaffen und erlaubt sie, oder Er hat sie nicht geschaffen, ist ihrer nicht gewahr und gestattet sie nicht. Im ersteren Fall wäre das Böse und die Sünde ewig und unvermeidlich, während im letzteren Fall dem Menschen die Möglichkeit einer endlichen Befreiung von ihnen dargeboten wird.

Es dürfte manche Leser des Pasadena Star interessieren, zu erfahren, welche Stellung die Christliche Wissenschaft bezüglich der Wirklichkeit des Bösen und der Sünde einnimmt. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott alles gemacht hat, was gemacht ist; daß alles, was Er gemacht hat, wirklich, wahr und ewig ist; daß Seine Schöpfung durchaus gut ist und nichts enthält, was mit Seinem Wesen oder Seinen Eigenschaften nicht in Einklang stünde. Ferner erklärt die Christliche Wissenschaft, daß sich das ganze Gebiet der scheinbaren Tätigkeit der Sünde im menschlichen Gemüt befindet, und daß eine sündhafte Handlung das Ergebnis eines sündhaften Gedankens ist; daß einer jeden Handlung ein Gedanke vorausgeht, und daß daher das Heilmittel für die Sünde in der Änderung der Denkweise liegt, die die Sünde erzeugt.

Der Christliche Wissenschafter ignoriert die Sünde nicht. Seine Verneinung derselben bedeutet, daß er sich weigert zu glauben, daß sie göttlichen Ursprung habe oder daß Gott irgendwie für sie verantwortlich sei. Seine Verneinung stützt sich demnach auf die positive Bekräftigung, daß die Sünde kein Teil des Wesens oder der Schöpfung Gottes sein kann. Er behauptet nicht, ein besserer Mensch zu sein als sein Nächster; er weiß nur, daß ihn die Christliche Wissenschaft zu einem besseren Menschen gemacht hat, als er früher war. Nie stellt er Vergleiche an zwischen sich und andern Personen, sondern er vergleicht bloß seine jetzigen Erfahrungen mit denen seines früheren Lebens.

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