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Voraussicht

Aus der Februar 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sechs Jahre sind vergangen, seit der Erste Leser am Pulte Der Mutter-Kirche folgende Worte Mary Baker Eddys aus Miscellaneous Writings (S. 135) verlas:

„Meine geliebten Schüler! Ihr werdet Euch wohl an meinem gewohnten Platz nach mir umsehen; Ihr dürft mich jedoch da nicht mehr erwarten.


„All unser Denken muß der absoluten Beweisung der Christlichen Wissenschaft gewidmet sein. Ihr könnt mich recht wohl aufgeben, da Ihr an meiner letzten durchgesehenen Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit Euren Lehrer und Führer habt.”

Der 3. Dezember 1910 bildete das Ende eines Zeitabschnitts in der Geschichte der Kirche Christi, der Scientisten, und somit der Welt, und zugleich den Anfang eines neuen. In diesem wie im vergangenen Zeitabschnitt bleibt das offenbarte Gesetz des göttlichen Gemüts den Christlichen Wissenschaftern ein „Lehrer und Führer,” wenn sie auch der persönlichen Leitung Mrs. Eddys entbehren. Jetzt, zu Anfang des siebenten Jahres seit die geliebte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft dem sterblichen Auge entrückt ist, erscheint es als ein passender Zeitpunkt, des in den letzten sechs Jahren Erreichten in Kürze zu gedenken, die gegenwärtigen Aufgaben ins Auge zu fassen und vorwärts zu blicken auf die großen Möglichkeiten der Zukunft, die sich dem ehrlichen Streben und selbstlosen Bemühen bieten.

Das Wirken des Bösen zur Vernichtung des Lebenswerks Mrs. Eddys äußerte sich zunächst in dem Versuch, ihr Testament umzustoßen und dadurch zu verhindern, daß ihr Vermögen zu den von ihr bestimmten Zwecken verwendet werde. Nach einem langen Rechtsstreit war dieses Hemmnis beseitigt, und somit sind beträchtliche Summen, die man mit den Worten unsrer Führerin wahrlich als „Liebeswährung” bezeichnen kann (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 14) für Kirchengebäude, für die Verteilung von Schriften, für Vorträge usw. gespendet worden, was zur weiteren und wirksameren Verbreitung der Religion der Christlichen Wissenschaft gedient hat.

Sicherlich nicht das geringste Werk dieser Jahre bildet die Errichtung des Denkmals für unsre Führerin, das heute nahezu vollendet ist. Der hierzu nötige Fonds, welcher freiwillige Spenden darstellt, ist, wie der Witwe Ölkrug, nie ausgegangen. Dieses Denkmal legt ein beredtes, der Welt verständliches Zeugnis ab von der Liebe und Gesinnungstreue gegen jene große Frau, die Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Wenn Mrs. Eddy ihre Entdeckung als ein sterbliches Werk hingestellt hätte, so würde das sterbliche Gemüt es mit Stolz und Freuden begrüßt haben; da ihr aber ihr geistiges Verständnis die Wahrheit der Worte Jesu offenbarte: „Ich kann nichts von mir selber tun,” und sie somit Gott die Ehre für ihre Entdeckung gab, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Errichtung eines Denkmals zum Andenken an ihr menschliches Lebenswerk zu verhindern. Die Christlichen Wissenschafter dürfen dankbar dafür sein, daß dieses Denkmal durch seine Gestalt und Inschrift inmitten des Glaubens der Welt an den Tod von Leben sprechen wird, und von Unsterblichkeit mitten unter den Sinnbildern der Finsternis und der durch die Sterblichkeit verursachten Verzweiflung. Das gesamte Arbeitsfeld wird hiermit ersucht, die folgenden Worte unsrer Führerin bezüglich dieser Sinnbilder aufmerksam zu lesen:

„In dem Maße wie sich unsre Anschauungen über die Gottheit vergeistigen, bringen wir sie durch schönere Dinge zum Ausdruck. Heute umgeben wir unsre Todesgedanken mit Blumen, die wir auf die Bahre legen, und auf unsern Friedhöfen mit Amarantenblüten, immergrünen Blättern, duftenden Winkeln, kühlen Grotten, freundlichen Brunnen und weißen Grabmälern. Die trübseligen grauen Steine der Begräbnisstätten sind in dem Maße zu Staub geworden, wie unsre Anschauung vom Leben sich vergeistigt hat; und an Stelle von ‚Fledermaus und Eule auf verfallenen Steinen treten Kränze von Immortellen und weiße Finger, die nach oben weisen.‘ In gleicher Weise gestalten unsre Ideen von der Gottheit unsre menschlichen Vorbilder. O Christlicher Wissenschafter, du Glied der Kirche der Neugeborenen, erwache zum Bewußtsein einer höheren, heiligeren Liebe; lege die volle Rüstung der Wahrheit an; sei fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal — auf daß du mit einem höheren Bewußtsein der Allmacht umgürtet an das Schmerzenslager treten und auf diesen Traum von Leben in der Materie blicken mögest; dann schaust du abermals die Kraft des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, durch die der Mensch zu Gottes Ebenbild und Gleichnis wiedereingesetzt wird, und hast ‚einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe‘” (The People’s Idea of God, S. 14).

Während dieser sechs Jahre ist alles aufgeboten worden, was boshafter Scharfsinn aufzubieten vermag, um die Satzungen unsres Kirchenhandbuchs und die von Mrs. Eddy festgelegten Präzedenzfälle zu verdrehen und wirkungslos zu machen; doch haben sie sich in allen Fällen als völlig gerechtfertigt erwiesen, und es wird somit die Prophezeiung unsrer Führerin erfüllt: „Trotz des frevelhaften Zahns der Zeit erwartet die Ewigkeit unser Kirchenhandbuch. Es wird, wie in der Vergangenheit, inmitten emsiger aggressiver Tätigkeit seine Stellung behaupten, wird bestehen, nachdem diese aufgehört hat” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 230).

Die sechs verflossenen Jahre sind für die Christlichen Wissenschafter hauptsächlich Jahre der Anordnung und Anpassung gewesen, eine Probezeit, in der es galt, die große Tatsache zu demonstrieren, daß die Kirche Christi, der Scientisten, ein Ausfluß des göttlichen Gemüts ist, und daß daher das göttliche Gemüt und nicht die menschliche Persönlichkeit auf ihren Werdegang bestimmend wirkt. Heute können wir uns alle darüber freuen, daß keine Anforderungen an sie gestellt worden sind, die ihre Leistungsfähigkeit überschritten hätten, daß sich keine Schwierigkeiten geboten haben, für die in den Satzungen unsres Handbuchs die Lösung nicht bereits vorhanden gewesen wäre. Während dieser sechs Jahre haben die Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt Gelegenheit gehabt, ihre lokalen Probleme auszuarbeiten, da und dort Kirchengebäude zu errichten und in ihrem eignen Bewußtsein die Grundlagen herzustellen für die weitere Ausgestaltung aller Abteilungen dieser großen Bewegung.

Die Mutter-Kirche erweitert die Mittel und Wege ihrer Nützlichkeit. Sie blickt vorwärts, um Vorkehrungen zu treffen für die herannahende Zeit, die eine umfassendere, allgemeinere Tätigkeit fordern wird. Zur heutigen Stunde, wo sich das menschliche Denken unwillkürlich vom sterblichen Kampf und Leiden ab- und den substantiellen Dingen des Geistes zuwendet, stehen die Christlichen Wissenschafter als Wächter auf den Türmen Zions und erkennen die Notwendigkeit, sich derer anzunehmen, die in der Tiefe des Leidens und der Verzweiflung die hoffnungsreiche Botschaft der Christlichen Wissenschaft vernommen haben und sich dieser Lehre um Befreiung von ihren Schmerzen und Gebrechen zuwenden.

Dem besonderen Wunsch der Führerin gemäß, den sie uns gegenüber wiederholt äußerte, ist ein neues Mittel geschaffen worden, durch das Die Mutter-Kirche ihre Nützlichkeit beweisen kann, nämlich der Wohltätigkeits-Verein der Christlichen Wissenschaft. Zu den menschenfreundlichen Zwecken dieses Vereins, nach dem jetzt ein ausgesprochenes Bedürfnis herrscht, gehört die Fürsorge für einige frühere Schüler von Mrs. Eddy sowie für andre, die an der Grundlegung zu dieser Bewegung mitgearbeitet haben und für deren Schutz und Wohl nun gesorgt werden muß.

Während dieser sechs Jahre hat der Vorstand Der Mutter-Kirche es vermieden, das Feld um Geldunterstützung anzugehen. Jetzt beginnt aber eine Zeit engeren Zusammenwirkens, und um dieser Idee zur Verwirklichung zu verhelfen, seien hiermit folgende Mitteilungen gemacht, die für das Feld von großem Interesse sein werden:

Eine Anzahl wertvolle Grundstücke, die an das Der Mutter-Kirche bereits angehörende Eigentum grenzen und zum Zweck der Erweiterungen und Verbesserungen nötig sind, sind erworben worden und befinden sich jetzt im Besitz von Personen, die uns wohl wollen. Die Beschaffung von $526,500 ist nötig, um den Besitztitel auf diese Grundstücke zu erwerben.

Im vollen Bewußtsein der Notwendigkeit, daß ein jeder sich in der rechten Weise zur Mithilfe an der Erfüllung der herrlichen Aufgabe der Christlichen Wissenschaft vorbereite, fordern wir das Feld auf zu erneuter hingebungsvoller Tätigkeit im Heilen der Kranken, Erretten der Sünder und Trösten der Bekümmerten. Die Zeit ist gekommen, da jeder Christliche Wissenschafter bereit sein muß, seinen Glauben durch Werke zu beweisen, und zwar sollte er augenblicklich und dauernd heilen. Kein Christlicher Wissenschafter kann sich dieser Forderung entziehen. Wir müssen alle Heiler der Kranken sein und uns der Verantwortlichkeit bewußt bleiben, die jeder auf sich nahm, als er den Namen eines Christlichen Wissenschafters für sich beanspruchte. Jetzt, wie immer, erwartet Die Mutter- Kirche die Mitwirkung des gesamten christlich-wissenschaftlichen Feldes zur Erfüllung ihrer göttlichen Mission.

Wahres Geben bedeutet das Sichbewußtwerden der unerschöpflichen göttlichen Versorgungsquelle. Es findet nur dann statt, wenn sich unser Verständnis von dieser Versorgung entfaltet hat. Dann fangen wir an, die wissenschaftliche Tatsache zu demonstrieren, der Mrs. Eddy mit den Worten Ausdruck gibt: „Geben im Dienst unsres Schöpfers macht uns nicht arm, ebensowenig bereichert uns Zurückhalten” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 79), und wir heben das vermeintliche Gesetz auf, das die Menschheit verarmen lassen will, indem es einer Vorstellung von persönlichem Besitz das Wort redet.

Wir legen daher kurz die Mittel und Wege dar, die dem Feld offen stehen, mit der freundlichen Einladung, einzeln oder durch die Kirchen und Vereinigungen Beiträge einzusenden.

1. Zur Erwerbung von Grundeigentum, wie schon oben erwähnt $526,500

2. Zur Errichtung und Einrichtung der Gebäude und zur Schaffung eines Erhaltungsfonds für die erste Anstalt des Wohltätigkeits- Vereins der Christlichen Wissenschaft, nicht weniger als ... $600,000

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