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„Hanget dem Guten an”

Aus der Februar 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seiner zweiten Epistel an Timotheus schreibt Paulus: „Halt an dem Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christo Jesu.” Christlich gesinnte Menschen haben von jeher eingesehen, wie wichtig es ist, diese Ermahnung zu befolgen; aber gar manche sind durch Irrlehren, persönliche Meinungen oder materielle Rücksichten irregeführt worden. Paulus erklärt, wie wir uns das „beigelegte Gut” wahren können, nämlich „durch den heiligen Geist.” Von dem christlich-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet bedeutet dies, daß wir nur dann der Wahrheit anhangen können, wenn wir die göttliche Wissenschaft des Seins verstehen, die zugleich die Wissenschaft der Heiligen Schrift ist und die uns nötigt, uns von persönlichen Ansichten abzuwenden (seien es unsre eignen oder die andrer Leute) und jedes Problem unmittebar vor das göttliche Prinzip zu bringen.

In Zeiten der Prüfung und Anfechtung weiß der Christliche Wissenschafter, daß er nur durch das Festhalten an dem als wahr Erkannten aus dem Dunkel der sterblichen Vorstellung sich herausfinden kann. Und doch gerät er oft in Versuchung, sich an die sterbliche Augenscheinlichkeit anzuklammern und auf die Begründungen des persönlichen Sinnes zu horchen, wodurch es ihm schwer werden würde, die scheinbaren üblen Zustände zu überwinden, sei es Krankheit und Leiden oder irgendeine andre Art der Disharmonie. Es ist daher vor allem nötig, daß man der Ermahnung folge: „Hanget dem Guten an.”

Wie jeder Geschichtskundige weiß, haben von Zeit zu Zeit große Denker durch ihre Werke und Lehren einen gewaltigen Eindruck auf das menschliche Bewußtsein gemacht. Leider aber scheinen solche Lehren, mögen sie nun religiöser Art sein oder mit äußerlichem Fortschritt sich befassen, im Laufe der Zeit ihren Wert zu verlieren, weil das hohe Ideal des ursprünglichen Denkers durch schlechte Ausleger verdunkelt worden ist — Ausleger, die ihre eignen unvollkommenen Ansichten gegen die der Welt gebotenen hohen Ideale umtauschen.

Wohl die meisten Menschen werden zugeben, daß die Christenheit nicht im vollen und wahren Sinn der Lehre Christi Jesu angehangen hat, denn sonst wären die Schäden der modernen Gesellschaft schon längst beseitigt, und der wahre Begriff vom Menschentum, welcher in der ursprünglichen, gottverliehenen Herrschaft zum Ausdruck kommt, würde in der Erziehung der Jugend und in der praktischen Tätigkeit der Herangewachsenen als der einzig wichtige Faktor angesehen worden sein. Die Christliche Wissenschaft ist jedoch gekommen, um uns zu zeigen, wie wir unfehlbar und ohne Wanken der uns mitgeteilten Wahrheit anhangen können. Mrs. Eddy sagt hierüber: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261).

Im siebenundzwanzigsten Kapitel der Apostelgeschichte finden wir eine interessante Beschreibung eines Sturms und Schiffbruchs auf dem Mittelländischen Meer, wobei viele Menschen umgekommen wären, wenn Paulus, dessen Worte wir angeführt haben, nicht dabei gewesen wäre und gewußt hätte, was es heißt, der Wahrheit anzuhangen. Nicht nur war er angesichts der scheinbar großen Gefahr selber ruhig und gelassen, sondern er beruhigte und stärkte auch seine Reisegefährten durch sein unerschütterliches Vertrauen, so daß sie all die menschlichen Schritte tun konnten, die er andeutete, ja daß sie sogar auf seinen Rat hin aßen, während der Sturm sie dem Lande zutrieb. Und in diesem Augenblick der Gefahr versäumte er nicht, Gott zu danken „vor ihnen allen.” Als Ergebnis dieses Glaubens und dieser Erkenntnis wurden zweihundertsechsundsiebzig seiner Mitreisenden gerettet, und sobald sie am Land waren, fand Paulus Gelegenheit, das Christus-Heilen vor den Leuten in Melite zu demonstrieren — dasselbe Prinzip zu beweisen, dem er während der vierzehn Tage des Sturms und der Dunkelheit angehangen hatte.

Auf Seite 231 von Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Dich der Sünde für überlegen zu halten, weil Gott dich ihr überlegen gemacht hat, und weil Er den Menschen regiert, das ist wahre Weisheit.” Und sie fügt hinzu: „Dich der Krankheit und dem Tode für überlegen zu halten, ist ebenso weise.”

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