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Der Engel in der Löwengrube

Aus der April 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir kennen alle jene Geschichte im Alten Testament von dem Mann in der Löwengrube. Diese Geschichte gewinnt jedoch ihre Bedeutung mehr durch die Gegenwart eines Engels als durch die eines Menschen. Auf Seite 581 von Wissenschaft und Gesundheit finden wir folgende Definition von Engel: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend.”

Es ist sehr hilfreich, bei der Betrachtung der Erfahrung Daniels diese Definition klar vor Augen zu behalten. Wir kennen alle die vorliegende Geschichte: wie der Prophet sich an dem verderbten Hof eines heidnischen Volkes fast ganz allein zu Gott bekannte; wie ihm seine hohe Weisheit und sein edler Charakter wiederholt Anerkennung gebracht hatten; und wie er von drei aufeinanderfolgenden Königen mit dem höchsten Amt im Reiche betraut wurde. Wir erinnern uns ferner, daß er trotz der verantwortungsvollen Pflichten, denen er Tag für Tag nachzukommen hatte, stets seinen Frieden und seine unerschütterliche Ruhe bewahrte, daß aber die Höflinge um ihn her ganz andre Eigenschaften bekundeten. Wie leicht zu verstehen ist, war der einfache, weise und geistig gesinnte Mann mit all den Auszeichnungen diesen sinnlichen und götzendienerischen Menschen ein Dorn im Auge, ja ohne Zweifel machten ihn seine Demut und seine Reinheit zur Zielscheibe ihres Spottes und Hohnes. Jedenfalls glaubten sie, Daniel habe sie um die hohe Stelle betrogen, die er bekleidete, und seine edle Gesinnung war ihnen ein beständiger Verweis. Daher hegten sie Gedanken der Eifersucht und des Hasses und betrieben heimliche Anschläge gegen ihn. So geschah denn, was immer geschieht, wenn böse Gedanken gehegt werden — sie reiften zur Tat.

Diese Fürsten verschworen sich gegen Daniel. Sie wollten ihn da treffen, wo nach ihrer Ansicht seine schwächste Stelle war, nämlich an seiner Treue gegen seinen Gott. Wir wissen alle, was geschah. Der König, Daniels einziger Freund, war geistig nicht wach und unterschrieb daher das Gebot, welches verordnete, daß ein jeder, der zu einem Gott bete anstatt zum Könige selber, gegen das Gesetz handle und zur Strafe den Löwen vorgeworfen werden solle. Daniel ging ruhig seinen Pflichten nach und betete wie gewöhnlich dreimal des Tages zu seinem Gott. Seine Feinde spähten seinen Ungehorsam gegen das neue Gesetz aus und verklagten ihn bei dem nunmehr erwachten König.

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