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„Seid dankbar”

Aus der April 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Paulus schreibt in seinem Brief an die Kolosser: „Der Friede Gottes regiere in euren Herzen, ... und seid dankbar!” „Dankbar wofür?” ruft derjenige aus, der nichts als die äußerlichen Umstände des menschlichen Lebens sieht und den Selbstbedauern für alles andre blind gemacht hat. „Niemand hat je so viel durchmachen müssen, wie ich durchmachen muß. Ich habe nicht die geringste Ursache, dankbar zu sein.” Halt ein, du Undankbarer! Denn in dem Augenblick, wo du dieser Bitterkeit Ausdruck gibst, stehst du in der Gegenwart des Vaters, der mit der größten Zärtlichkeit einem jeden Kind Seiner Liebe unaufhörlich Gesundheit und Freude und unermeßliches Gutes mitteilt. Wir sollten alle im Hinblick auf die Verheißung: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.” Reue empfinden und bestrebt sein, demütigen Herzens ein Leben der Dankbarkeit zu führen.

Die Christliche Wissenschaft weckt Tausende von Menschen aus stumpfem, undankbarem Träumen und zeigt ihnen den Weg zu einem hilfsbereiten, freudigen und dankerfüllten Leben. Sie lehrt die Menschen, auch für die kleinsten Segnungen dankbar zu sein; ja nicht nur für das Gute, das zu sehen ist, sondern auch für das Gute, das die göttliche Liebe unaufhörlich spendet und das nur darauf wartet, entgegengenommen zu werden. Dankbarkeit und Gesundheit gehen Hand in Hand. Krankheit und Undankbarkeit sind Genossen; ja alle Krankheitserscheinungen sind weiter nichts als Schattenbilder irriger Gedanken — Gedanken der Furcht, der Sorge, der Unzufriedenheit, des Hasses, des Zwists, des Undanks —, die am Körper vergegenständlicht werden. In dem Bewußtsein jedoch, das vom Lichte geistiger Dankbarkeit erleuchtet ist, finden solche Schattenbilder keinen Raum. Daraus ersehen wir, wie notwendig es ist, nach der Erkenntnis der gesundheitverleihenden und freudebringenden Dankbarkeit zu trachten, und, wie Mrs. Eddy uns lehrt, „von der Höhe inbrünstiger Hingebung aus, mit dem Öl der Freude und dem Duft der Dankbarkeit” nach der Erkenntnis der Wahrheit zu trachten (Wissenschaft und Gesundheit, S. 367).

Kein Mensch ist je in einer Lage, wo er nicht für irgend etwas dankbar sein kann. Eine ältliche Frau, die eine Zeitlang die Dachstube eines alten, halb verfallenen Hauses bewohnte, wurde gefragt, was sie in der vorigen stürmischen Nacht getan habe, als es auf ihr Bett regnete. Mit freudestrahlendem Antlitz antwortete sie: „Ich dachte: Was sind diese paar Tropfen unter so vielen!” Sie hatte den Sinn des Spruchs erfaßt: „Dankbarkeit ist des Herzens Sonnenschein.” Ein andermal, als dieser dankbaren Frau ein Korb mit Eßwaren geschenkt wurde, deren sie so sehr bedurfte, rief sie freudestrahlend aus: „Er schon wieder! Er schon wieder!” In dieser kleinen Gabe sah sie die nieversagende Liebe des Vaters und sagte Dank. „Gibt es etwas Schöneres auf Erden, als ein dankbares Herz?” dachte die Zeugin dieses kleinen Vorfalls. Und in Demut betete sie, daß auch sie den Hauch der Liebe fühlen und in solch innige Gemeinschaft zu ihr treten möge.

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