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Das Verwerfen der Lüge

Aus der Juni 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft löst die Materie samt ihren mannigfaltigen, vielfach fast unerträglichen Begleiterscheinungen in eine auf falscher Voraussetzung beruhende Vorstellung auf. Wird ein physischer Zustand, der sich Krankheit oder Armut nennt, auf eine falsche Vorstellung zurückgeführt, so ist seine Zerstörung nicht mehr so schwer. Sie erfolgt dadurch, daß die falsche Vorstellung im Bewußtsein durch ihr Gegenteil, nämlich die Wahrheit, aufgehoben oder verdrängt wird. Disharmonie ist mentale Finsternis, und wie der unfehlbare Zerstörer aller Finsternis Licht ist, so ist auch der Zerstörer jedes unharmonischen Zustandes, nenne er sich wie er wolle, die Wahrheit, d. h. die wissenschaftliche Umkehrung der falschen Behauptung.

Die Behauptung, daß der Mensch das Spiegelbild Gottes, des Geistes, und daher geistig und vollkommen ist, entspricht der Wahrheit. Ein solcher Daseinszustand läßt weder Sünde noch Leiden zu. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 357 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wir erhalten Wahrheit nicht dadurch aufrecht, daß wir die Lüge annehmen, sondern dadurch, daß wir sie verwerfen.” Krankheit ist eine auf falscher Annahme sich stützende irrige Behauptung. Es liegt auf der Hand, daß eine falsche Behauptung eine Lüge ist, und Jesus bestimmte den Teufel als einen Lügner und eine Lüge. Die Lüge behauptet, der Mensch sei nicht das vollkommene Kind Gottes, sondern ein sündiger, elender Sterblicher. Wenn wir die Wahrheit durch das Verwerfen einer Lüge aufrechterhalten, so stützen wir dadurch des Menschen Vollkommenheit, seine Gesundheit und sein Glück. Mit andern Worten, wir erhalten die Gesundheit nicht, indem wir den göttlichen Ursprung, die Macht oder die Wirklichkeit der Materie und ihrer zahllosen Begleiterscheinungen anerkennen, sondern indem wir solche Falschheiten zurückweisen und bewußt an der entgegengesetzten Tatsache festhalten. Jakobus schrieb: „Widerstehet dem Teufel, so fliehet er von euch.”

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß alle Wahrheit, Wirklichkeit, Substanz und Intelligenz, alle Macht, alles Leben Gott angehört. Somit gehören diese Eigenschaften nicht der Materie an. Wenn wir aufhören, der Lüge Glauben zu schenken, wenn wir uns beständig auf die Seite der Wahrheit stellen und uns nicht durch den materiellen Augenschein täuschen lassen, dann werfen wir das Joch der Sünde und des Leidens ab und gehen in das Reich der Freiheit, des Glücks, der Gesundheit und der Heiligkeit, mit andern Worten, in das Reich Gottes ein.

So erzieht z. B. das sterbliche Gemüt den Sterblichen zu dem Glauben, als ob die Materie absolute Wirklichkeit sei, als ob sie Macht und Intelligenz besitze; dann behauptet es, der Mensch könne sich erkälten, sich eine Lungenkrankheit zuziehen und möglicherweise daran sterben. Und in der Tat kommt das in der menschlichen Erfahrung oft vor. Wer sich jedoch um Hilfe der Wahrheit zuwendet, hat keine solchen üblen Folgen zu befürchten. Die Christliche Wissenschaft sagt: Wenn „Gott allein mächtig ist,” dann vermögen rauhes Wetter, Luftzug oder nasse Füße weder eine Erkältung noch eine Lungenkrankheit zu erzeugen, noch hat eine Lüge die Macht, den Menschen seines Lebens zu berauben, das Gott ist. Ferner lehrt die Christliche Wissenschaft, daß, wer diese Wahrheit verständnisvoll bekräftigt, sich an sie anklammert und sich ihrer klar bewußt wird, sowohl Krankheit wie den Tod überwinden kann. Wenn wir jedoch der Lüge Glauben schenken, müssen wir früher oder später unserm Denken gemäß leiden, und zwar nicht auf Grund eines besonderen Zustandes, sondern weil wir uns auf die Seite des Irrtums gestellt haben. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 392 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn du entscheidest, daß Klima oder Atmosphäre ungesund sind, werden sie es für dich sein. Deine Entscheidungen werden dich meistern, welche Richtung sie auch nehmen mögen.”

Stimmen wir mit der Wahrheit überein, so stehen wir im Widerspruch mit dem Irrtum, und umgekehrt. Übereinstimmung mit der Wahrheit bedeutet Gesundheit. Von universalem oder individuellem Irrtum beherrscht sein bedeutet Disharmonie. Wir stehen nur dann im richtigen Verhältnis zur göttlichen Wissenschaft, wenn unser Begriff vom Leben und von der Wirklichkeit die Oberherrschaft, die Allheit des Geistes zur Grundlage hat. Ein solches Bewußtsein schließt die Möglichkeit des Glaubens an ein materielles Leben, an eine materielle Intelligenz, Substanz, Macht oder Wirklichkeit von vorneherein aus. Wenn wir bewußter- oder unbewußterweise der allgemeinen Ansicht beistimmen, daß der Mensch durch einen Schlag auf den Kopf seines Lebens beraubt werden kann, so stellen wir uns auf die Seite der falschen Vorstellung, daß der Materie Leben und Intelligenz innewohne, und daß sie folglich Leben und Intelligenz verlieren könne. Solange diese Vorstellung nicht berichtigt, also nicht zerstört wird, erfüllt die Lüge der Annahme gemäß ihre eignen Bedingungen; die Lüge genannt Unfall wird die Lüge genannt Tod zur Folge haben. Aber sich klar bewußt sein, daß Gott die Quelle alles Lebens ist, daß somit der wahre Mensch nicht dem Tode unterworfen ist; sich entschieden weigern, trotz des scheinbar überwältigenden Augenscheins dem Irrtum auch nur die geringste Macht einzuräumen, kurz, die Lüge wissenschaftlich verwerfen — dies würde selbst den Tod überwinden. Das „Wort” hat eine solche Macht, daß ihm zuletzt alle unharmonischen Zustände weichen müssen.


Denn der Glaube an Gott tut noch täglich Wunder, und die Zuversicht auf den Himmel überwindet die Hölle. Und dem Menschen hilft keine Kraft ohne Gott, und eitel bleibt, was auf sterblichen Künsten gebaut wird.

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