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Geistiges Gerüstetsein

Aus der Juni 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während der vergangenen zwei oder drei Jahre haben wir das Wort „Gerüstetsein” sehr oft gehört, und heute ist es in aller Mund. Wir meinen nicht nur das Gerüstetsein in militärischer Hinsicht zum Schutz gegen Angriffe und zur Wahrung der nationalen Rechte und der persönlichen Freiheit, sondern die mehr geistigen Arten des Gerüstetseins, d. h. das Gerüstetsein in allem, was eine Besserung in den menschlichen Angelegenheiten verspricht. In diesem Sinn ist das Wort von besonderer Bedeutung für die Christlichen Wissenschafter, denn sie haben durch Erfahrung gelernt, daß sie nur durch das Hungern und Dürsten nach Gerechtigkeit, von dem unser Meister in der vierten Seligpreisung spricht, und durch unablässiges Gebet, zu dem der Apostel Paulus die Thessalonicher ermahnt, den feurigen Pfeilen des Bösen widerstehen und beweisen können, daß Gott, das Gute, stets gegenwärtig und allmächtig ist.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 450 von Wissenschaft und Gesundheit: „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch das Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden. Krankheit ist für ihn nicht weniger eine Versuchung als Sünde, und er heilt sie beide durch das Verständnis der Macht Gottes über sie. Der Christliche Wissenschafter weiß, daß sie Irrtümer der Annahme sind, welche Wahrheit zerstören kann und wird.” Mit diesen Worten fordert Mrs. Eddy ihre Nachfolger zum geistigen Gerüstetsein auf, und zwar ebenso bestimmt, wie friedliche und friedliebende Völker zum physischen Gerüstetsein aufgerufen werden. Glücklicherweise können wir durch das Studium der Bibel und unsres Lehrbuchs die Mittel stets erlangen, welche zum geistigen Gerüstetsein nötig sind.

Mrs. Eddy sagt uns in folgenden Worten, wie wir das Verständnis dieser Lehre erlangen können: „Studiere den Buchstaben gründlich und nimm den Geist in dich auf. Hange dem göttlichen Prinzip der Christlichen Wissenschaft an, und folge dem Geheiß Gottes, indem du unentwegt in der Weisheit, Wahrheit und Liebe beharrst” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495). Ferner widmet sie ein ganzes Kapitel in Wissenschaft und Gesundheit dem Gegenstand des Unterrichts der Christlichen Wissenschaft, und zehn Seiten im Kirchenhandbuch den Regeln, nach welchen dieser Unterricht erteilt werden soll. All diese Regeln haben ihre Begründung in der Wichtigkeit dieser Lehre. Im Artikel XXVII, Abschnitt 5 heißt es: „Kein Mitglied dieser Kirche darf vom Klassen-Unterricht abraten.” Dabei sei aber bemerkt, daß diejenigen Mitglieder, die den Klassen-Unterricht nicht genossen haben, in keinem Statut Der Mutter-Kirche zurückgesetzt werden. Es wird angenommen, daß alle Mitglieder in Verbindung mit ihrem Bibelforschen unser Lehrbuch sowie die andern Schriften unsrer Führerin fleißig und verständnisvoll benützen.

Über einen Punkt sollten wir in dieser ernsten Zeit oft nachdenken. Als nämlich der Meister einstmals seine Jünger an ihre Pflichten erinnerte, sagte er unter anderm: „Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr’s nicht meinet,” Als Petrus die Anwendung dieser Lehre in Frage stellte, erklärte der Meister in einem weiteren Gleichnis: „Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchen, viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern.” Je mehr Gelegenheit man gehabt hat, ein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zu erlangen, sei es durch den Gebrauch des Lehrbuchs oder durch den Unterricht in einer Elementar-oder Lehrerbildungsklasse, desto dringender ist die Pflicht, diese Wissenschaft werktätig zu beweisen und das Leben eines musterhaften Nachfolgers Christi Jesu zu führen. Wie uns das Gleichnis von den Zentnern lehrt, fordert Gott von uns nur Abrechnung über das, was uns anvertraut ist, sei es wenig oder viel.

Als sich Jesus dem entscheidenden Punkt in seiner Amtstätigkeit näherte und er allein im Garten Gethsemane gebetet hatte, wandte er sich an die Jünger, die von ihm erkoren waren, mit ihm zu wachen, und sand sie schlafend. So war es auch, als er das zweite und das drittemal zu ihnen kam, trotz seiner Ermahnung an Petrus: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.” Während der gegenwärtigen Krise in den Weltangelegenheiten sollten die Christlichen Wissenschafter bereit sein, nach Vermögen von ihrem Besten zu geben, nicht nur durch Wachen und Beten, sondern auch durch das Erfüllen aller andern Pflichten, welche Gerechtigkeit und Menschlichkeit im Namen der Freiheit und Gleichheit und Bruderliebe von ihnen verlangt. Dieses sind die Hauptbedingungen zum Gerüstetsein, und denen, die getreulich wachen und beten, wird Weisheit und Kraft gegeben werden, der ganzen Menschheit zu dienen.

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