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Die Jahresversammlung Der Mutter-Kirche

Aus der August 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der am Montag nachmittag den 4. Juni im Kirchengebäude abgehaltenen Jahresversammlung Der Ersten Kirche Christi, der Scientisten, Der Mutter-Kirche, wurde über ein weiteres Jahr großen Wachstums der christlich-wissenschaftlichen Bewegung berichtet. Zu Beginn sang die Versammlung ein Lied von unsrer Führerin, Mary Baker Eddy: Shepherd, show me how to go (Nr. 195), worauf der Präsident, , folgende Stellen aus der Bibel sowie denselben entsprechende Abschnitte aus dem Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, verlas.

Aus der Bibel: 5. Mose 32, 1–4; Jesaja 52, 1–3. 6. 7. 10; Markus 13, 1. 2. 7–10; Lukas 22, 35–37; Matthäus 28, 18–20.

Aus Wissenschaft und Gesundheit: 185, 8; 109, 4; 149, 37–8; 347, 18; 138, 31–2.

Hierauf folgte gemeinsames stilles Gebet und das laut gesprochene Gebet des Herrn. Das Lied Be firm and be faithful (Nr. 173) wurde sodann gesungen, worauf Mr. McKenzie die Namen der Beamten für das kommende Jahr verlas: Präsident, , aus Boston; Schatzmeister, , aus Brookline; Schriftführer, , aus Boston; Erster Leser, Bicknell Young, aus Chicago; Zweiter Leser, Mrs. Mary Bayrd Colby, aus Detroit. Der zurücktretende Präsident, Mr. McKenzie, führte alsdann den neuen Präsidenten mit folgenden Worten ein:

„Wer wird auf des Herrn Berg gehen?” In alten Zeiten kamen die Vertreter der Stämme Israels von Zeit zu Zeit nach Jerusalem. Unterwegs sangen sie: „Jerusalem ist gebauet, daß es eine Stadt sei, da man zusammenkommen soll, da die Stämme hinaufgehen, die Stämme des Herrn, ... zu danken dem Namen des Herrn.” Ihre Reise führte sie über einen sichtbaren, beschwerlichen Weg, und ihre Art der Gottesverehrung bedingte ihre persönliche Anwesenheit in Jerusalem. Heute aber sind die Reise auf des Herrn Berg und der Gottesdienst allgemein, denn sie geschehen „im Geist und in der Wahrheit.” „Wer wird auf des Herrn Berg gehen, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände hat und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwöret nicht fälschlich.”

Indem wir uns nun hier in Der Mutter-Kirche zur Jahresversammlung eingefunden haben, sind wir uns bewußt, daß eine große Zahl nicht persönlich anwesender Glieder mit uns auf den Berg des Herrn gehen. Aus unser aller Herzen steigt beständig ein Loblied empor, wenn es auch den Sinnen nicht vernehmbar ist. Wir freuen uns, daß materielle Symbole verschwinden und die Wirklichkeit erscheint. Wir freuen uns, daß wir der Versuchung widerstehen können, abwärts zu steigen und unsern Fortschritt durch Tadelsucht gegen unsre Mitbrüder zu hemmen. Wir freuen uns über die Einigkeit, die durch den Glauben an das Prinzip bewirkt wird, so daß die Mitglieder dieser großen Kirche eine zusammenwirkende Schar bilden, sich untereinander lieben und sich gegen jedermann freundlich erweisen. Wer kann ermessen, welch hohes Maß der Harmonie und Gesundheit diese vereinigte Liebe der Menschheit bringen wird? Wenn wir selber im innersten Herzen überzeugt sind, daß kein Ankläger da ist, dann läßt die Liebe „ihre ureigne und ewige Weise erklingen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 568).

Es gereicht mir zu großer Ehre, in das Amt des Präsidenten dieser Universal-Kirche einen Freund einzuführen, dem ich bereits in den Jahren, als er noch Geschichtsschreiber war und ich an einer Universität dozierte, in Liebe und Achtung zugetan war. In den seitdem verflossenen Jahren hat seine Freundschaft bei gelegentlichen Begegnungen und öfterer gemeinschaftlicher Arbeit mein Leben bereichert und mich ermutigt. Von seinem liebevollen Wesen sind noch viele andre Menschen berührt worden, denn er hat sich als ein Freund Gottes erwiesen. Wir können die Kraft, die den Arbeitern innerhalb der christlich-wissenschaftlichen Bewegung durch gegenseitige Freundschaft zuteil wird, kaum zu hoch schätzen. Diese Freundschaft inspiriert und ermutigt uns und erinnert uns an die Liebe Gottes. Wir wollen hoffen und beten, daß die Zeit bald kommen möge, da die ganze Menschheit „der Welt Freundschaft,” die Habsucht, den Materialismus und den Eigenwillen, welche dem Apostel Jakobus zufolge „Gottes Feindschaft” sind, von sich tun und Gott als den wirklichen Quell alles Guten und als des Menschen zuverlässigen Freund anerkennen wird. Dann werden wir den ersehnten Hafen erreicht haben.

Ich habe die Ehre, Ihnen Mr. W. D. McCrackan vorzustellen, mit dem Sie bereits gut bekannt sind. Er wird für das kommende Jahr das Amt des Präsidenten Der Mutter-Kirche bekleiden.

Der neue Präsident, Mr. McCrackan, antwortete hierauf wie folgt:

Zur jetzigen Zeit ist wirksames und liebevolles Zusammenarbeiten dringend nötig. Der Feind steht vor den Toren, und diejenigen, die unter dem Schutz Der Mutter-Kirche stehen, haben mehr denn je die Verpflichtung, sich gegenseitig zu unterstützen. Kooperation bedeutet Zusammenwirken zu einem gemeinsamen Zweck. Teilnahmlosigkeit, Gleichgültigkeit oder Trägheit haben bei diesem Werk keinen Platz.

Es sollte unter uns kein Zweifel darüber herrschen, daß unsre Pflicht gegen Gott auch Treue gegen eine gerechte Regierung und gegen die von ihr eingesetzten Behörden umfaßt. Als Mrs. Eddy gefragt wurde: „Welcher politischen Richtung gehören Sie an?” antwortete sie: „Eigentlich keiner, außer daß ich suche, eine gerechte Regierung zu unterstützen, Gott über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selber” (Miscellany, S. 276). Zu dieser Pflicht gehört ein bereitwilliges Entgegenkommen unsrerseits, wenn von den verschiedenen Abteilungen dieser Regierung Aufrufe ergehen.

Wer den Schutz einer Regierung in Friedenszeiten genießt, sollte gerne bereit sein, durch die Erfüllung seiner Pflicht diese Regierung in Kriegszeiten zu schützen. Die Christlichen Wissenschafter haben die Christus-Idee, also das höchste Ideal, das die Menschheit haben kann, stets vor Augen, und sie lassen sich dabei durch den scheinbaren Unterschied zwischen diesem Ideal und dem menschlichen Leben samt seinen Anforderungen nicht irre machen. Ihre Wissenschaft lehrt sie, daß Sterblichkeit niemals Unsterblichkeit, daß Materie niemals Geist werden kann, sondern daß Sterblichkeit und Materie durch die Unsterblichkeit und den Geist zum Schwinden gebracht werden und dadurch das sterbliche Sein gebessert wird.

Die Christlichen Wissenschafter lernen erkennen, daß sie die Schwierigkeiten des menschlichen Lebens in einer im Kriege liegenden Welt mit den Strahlen eines Lichtes erleuchten können, durch welche das menschliche Leben nicht vernichtet sondern gebessert wird. Vom Standpunkt der absoluten Wissenschaft aus gibt es natürlich keinen Krieg, keinen Aufruhr, keinen Haß, keine Selbstsucht, keine okkulte Macht, die sich der Vorstellungen des Fleisches zu bedienen sucht, um weiterbestehen zu können. Der Adam-Traum bietet aber alle diese Erscheinungen, und ihr Anspruch auf Existenz muß durch gemeinsame Arbeit unwirksam gemacht werden.

Unsre große Führerin beklagte die Untätigkeit der Christlichen Wissenschafter gegenüber dem Irrtum und die Mißachtung ihrer klaren Unterweisung, daß der Irrtum weder unbeachtet gelassen noch zu einer Wirklichkeit gemacht werden darf. Gewiß gibt sich ein jeder von uns, der sich bemüht, in der Christlichen Wissenschaft weiterzukommen, eingehend mit dieser Frage ab und sucht dabei die hierauf bezüglichen Lehren unsrer Führerin zu befolgen.

Naturgemäß stehen wir bei diesem Werk an verschiedenen Punkten der Erfahrung und sehen von Zeit zu Zeit ein neues Licht, welches uns dann klarer erkennen läßt, wie wir mit dem Irrtum verfahren müssen, ohne aus ihm eine Wirklichkeit zu machen. Wir sollten daher unserm Mitmenschen gegenüber die größte Langmut und Geduld beweisen, auch sollten diejenigen, die nach langjähriger Praxis und Demonstration dahin gekommen sind, allen Irrtum lediglich als Mesmerismus zu erkennen, von einem Anfänger nicht erwarten, daß er ohne vorausgegangene Arbeit und Erfahrung dieselbe Lösung erlange. Sie dürfen ihn nicht davon abzuhalten suchen, die zu einem solchen Ergebnis erforderlichen menschlichen Schritte zu tun.

Die Schriften unsrer Führerin lassen hinsichtlich der besonderen Art, wie man mit dem Irrtum verfahren soll, beträchtlichen Spielraum, und nur wenige bestimmte Regeln sind aufgestellt. Das so sehr nötige liebevolle Zusammenwirken muß daher nach dem Grundsatz geschehen, daß man einem jeden gestattet, den Lehren unsrer Führerin gemäß selber mit dem Irrtum fertig zu werden. Nur so kommt es zur Inspiration und Demonstration, nur so können wir einen einheitlichen Zweck verfolgen und uns in entscheidender Stunde mit göttlichem Erbarmen gegenseitig unterstützen. Nur so können wir beweisen, daß sich unsre Barmherzigkeit „über das Übel der ganzen Welt” erstreckt (Miscellaneous Writings, S. 224).

Zur jetzigen Zeit ist es besonders nötig, daß wir einander ermutigen und die Verschiedenheiten in unsern menschlichen Ansichten über Bord werfen. Wir sind Mitglieder einer Kirche, die jetzt die Welt umfaßt und überall die Kranken und Sündigen unter ihren liebevollen Schutz ruft. Um gegen diese gerecht zu sein, müssen wir lernen, gegen einander gerecht zu sein. Wir dürfen in jedem einzelnen Fall annehmen, daß der Beweggrund unsres Bruders ein guter ist; die Zeit bringt dann die Probe. Wir sollen nicht denken, daß Personen, die sich innerhalb der Bewegung eifrig betätigen, hierzu durch fragwürdige Beweggründe veranlaßt werden, denn die Christliche Wissenschaft ist bei der Welt nicht so beliebt, daß sich die Menschen veranlaßt fühlen würden, sich ihr aus diesem Grunde zuzuwenden.

Die Bewegung der Christlichen Wissenschaft scheidet von selber das aus, was des Christus nicht würdig ist, und behält nur das zurück, was den Lehren unsrer Führerin entspricht. Es war ein großer Schritt von den zehn Geboten Mose bis zu den Seligpreisungen Jesu. Durch diesen Schritt vorwärts wurden die zehn Gebote nicht aufgehoben sondern erklärt, und es war nunmehr möglich, dem Geist derselben zu gehorchen. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, von Mary Baker Eddy, bedeutet einen weiteren großen Fortschritt; die Bibel und die ganze Geschichte des Christentums wird durch geistige Auslegung verständlich, und es wird der Anfang gemacht zu einer weltumfassenden Erlösung, welche das Böse jeder Art und jeglichen Namens von der Erde vertreiben wird — alle Sünde und Krankheit, allen Haß, alles Leid, ja selbst den Tod, alles feindselige mentale Wirken, allen Anspruch auf Macht im Obskurantismus und in der anmaßlichen geheimen Magie, die die Menschen und Völker ihren Zwecken dienstbar zu machen suchen.

Wir sind ein Heer von Christlichen Wissenschaftern. Die Bereinigten Staaten haben die Amerikaner zum Kriege aufgerufen, um gewisse Ideale zu verteidigen. Wir wollen uns die Frage vorlegen: Sind wir gerüstet, um den mentalen Kampf für die Welt gegen den roten Drachen führen zu können? Sind wir Zauderer, oder füllen wir unsre Plätze aus, indem wir täglich beten und in dem Maße unsrer Erkenntnis bereitwillig durch die Tat zur Beschützung der freien Einrichtungen beitragen, die sich über alle Völker der Erde verbreiten müssen? Gott ist unendlich. Sind wir in Wirklichkeit Soldaten, die gleichen Schritt halten, Schulter an Schulter mit vorwärts gerichtetem Blick marschieren, die Befehlshaber salutieren und dadurch die Weisung unsrer Führerin befolgen, einander zu lieben, „es sei zu rechter Zeit oder zur Unzeit,” Gutes zu vollbringen, unser Ideal so hoch zu halten, daß es den Himmel erfüllt und die Welt mit seiner helfenden und erlösenden Macht umgibt.

Wir wollen uns heute vornehmen, unsre Standarte nicht in den Staub hängen zu lassen. Gott vermag alles Gute, darauf können wir uns als Christliche Wissenschafter verlassen. Wir wollen weder stoßen noch drängen, wollen uns nicht ängstigen, wollen nicht tadeln und verdammen, sondern Loblieder anstimmen, daß dieses Heer des Herrn durch die Macht des Prinzips vereint ist. Und in dem Maße wie die Wiederspiegelung der barmherzigen Liebe stattfindet, die Jesus der Menschheit als ein Erbgut zurückließ, wird die wiedergespiegelte Herrlichkeit Gottes „auf Erden wie im Himmel” aufgerichtet sein.

Dankbarkeit gegen unsre geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, die Entdeckern und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und Verfasserin des Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wird der Hauptbeweggrund zu unserm künftigen Fortschritt sein. Wenn wir unsre Liebe zu ihr täglich neu werden lassen, werden wir lernen, da hinzugehen, wo sie uns hinführt. Laßt uns eine Bewegung haben, die frei ist von schulmäßiger Theologie, die geistige Ideen in reicher Fülle hat, und über die sich das Licht des Lebens, der Wahrheit und Liebe bereitet.

Bericht des Schatzmeisters

Hierauf verlas Mr. Adam H. Dickey, der Schatzmeister Der Mutter-Kirche, seinen Jahresbericht, der teilweise wie folgt lautete:

Allgemeiner Fonds: Der Park vor der Kirche ist nunmehr ganz abbezahlt. Die ursprüngliche Schuld belief sich auf $230,000; sie wurde im Jahre 1909 mit Mrs. Eddys Einwilligung kontrahiert.

Denkmal Fonds: Der Denkmal Fonds wurde am 24. Februar 1917 geschlossen. Die zu diesem Zweck beigesteuerte Summe belief sich auf $171,971.60, wovon $161,171.36 zur Errichtung des Denkmals verwendet wurden. Was übrig blieb, ist als ein Fonds zur Instandhaltung des Monuments angelegt worden.

Der Children’s Busy Bee Trust Fund: Vor dreiundeinhalb Jahren begann der Schatzmeister mit den Zahlungen aus dem von Mrs. Eddy angelegten Busy Bee Trust Fund an die Kinder, die zur Möblierung von Mrs. Eddys Zimmer in der ursprünglichen Mutter-Kirche beigesteuert hatten. Dieser Fonds belief sich auf $6840. Da 2850 Kinder dazu beisteuerten, fällt auf ein jedes $2.40. Bis jetzt sind $3420 an 1425 Kinder ausbezahlt worden. Der Saldo dieses Fonds per 1. Juni 1917 war $3435.37.

Fonds zur Linderung der Kriegs not: Die Totaleinnahmen für diesen Fonds per 31. Mai 1917 waren $310,739.40. Davon wurden $264,474.74 an die zum Zweck der Verteilung dieser Gelder ernannten Komitees von Christlichen Wissenschaftern gesandt, die diese Liebesarbeit gratis übernommen haben. In den Ländern, wo Der Mutter-Kirche keine Komitees von Christlichen Wissenschaftern zur Verfügung standen, wie z. B. Armenien, Belgien, Litauen, Polen und Serbien, geschah die Unterstützung der Hilfsbedürftigen durch verantwortliche und akkreditierte Vereinigungen, durch Konsulate der Vereinigten Staaten und durch das Auswärtige Amt in Washington.

Der Wohltätigkeitsverein der Christlichen Wissenschaft, und der Grundbesitz Fonds: Der Bericht über die zu Gunsten des Wohltätigkeitsvereins und des Grundbesitz Fonds gemachten Beiträge lautete überaus günstig. Der Verwaltungsrat des Wohltätigkeitsvereins der Christlichen Wissenschaft steht betreffs Pläne für die neue Anstalt mit Architekten in Unterhandlung. Er hofft, im Spätsommer mit dem Bau beginnen zu können. Näheres wird durch unsre Zeitschriften bekannt gegeben werden.

Im Jahre 1903 besorgten die Verlagsgesellschaft und der Verleger von Mrs. Eddys Werken ihre Geschäfte in zwei kleinen Wohnhäusern (Falmouth-straße 93 und 95) und beschäftigten etwa zwanzig Personen. Wer heute das Verlagshaus besucht und den mächtigen Betrieb sieht, der beinahe sechshundert Menschen beschäftigt, wird einsehen, warum es nötig war, mehr Grundeigentum zu erwerben. Ferner bedeutet dieses Grundeigentum eine Verschönerung der Umgebung Der Mutter-Kirche und des Verlagshauses.

Mr. Dickey verlas ferner den Bericht von Edwin L. Pride & Co., vereidigten Rechnungsrevisoren, die die Bücher und Rechnungen durchgesehen hatten und deren Richtigkeit bezeugten.

Bericht des Schriftführers Der Mutter-Kirche

Mr. Dittemore berichtete wie folgt: Bei einem ähnlichen Anlaß wie dem gegenwärtigen schrieb unsre Führerin an die Mitglieder Der Mutter-Kirche: „Brüder, Unsre Jahresversammlung ist ein ernster Wächter. Sie verlangt von Ihnen, daß Sie über Fortschritt berichten. Ihr Gedächtnis auffrischen, die Zweige verjüngen und die Knospen beleben; daß Sie die Ranken aufwärtsbiegen und die Schößlinge dem Mutterstamme zuneigen. Sie kommen vom Weiden Ihrer Herden, voller Hoffnung; und Sie kommen mit der Schleuder des Auserwählten Israels ausgerüstet, um dem Goliath entgegenzutreten” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 125). Und so bringen auch wir heute unverkennbares Zeugnis, daß diese Schleuder „des Auserwählten Israels” dem „Goliath” des materiellen Sinnes entgegengetreten ist und ihn geschlagen hat, wodurch das Vordringen der Wahrheit während des verflossenen ereignisreichen Jahres unterstützt worden ist.

Es kann wiederum berichtet werden, daß im verflossenen Jahr eine größere Anzahl neuer Mitglieder in Die Mutter-Kirche aufgenommen worden sind als in irgendeinem früheren Jahr. Der Nettozuwachs an christlich-wissenschaftlichen Gemeinden ist 109, der größte seit Beginn der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Diese Zahl schließt neue Kirchen und Vereinigungen ein in Großbritannien, Kanada, Porto Rico und Argentinien.

Während der verflossenen zwölf Monate wurden 2287 Vorträge über die Christliche Wissenschaft gehalten, mit einer Zuhörerzahl von ungefähr 1,600,000 Personen, was eine Zunahme von 40,000 Besuchern gegenüber der Schätzung des vorigen Jahres ist. Mitglieder des Lektorenausschusses besuchten Südafrika, Australien, Neuseeland, die Philippinen, China, Japan, die Hawaii- Inseln und Alaska, sowie verschiedene Länder auf dem europäischen Kontinent. In Cordova, Skagway und Valdez (Alaska), in Tien-tsin (China), Yokohama (Japan). Prince Rupert (Britisch Columbia), und Port Elizabeth (Südafrika) wurden zum erstenmal öffentliche Vorträge über die Christliche Wissenschaft gehalten.

Die Spalten des Christian Science Journal weisen einen Zuwachs von 343 ausübenden Vertretern auf, die sich ausschließlich dem Heilungswerk widmen. Ein Zuwachs ist auch zu verzeichnen in der Zahl der Abonnenten auf alle Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft. Mehr Christliche Wissenschafter als je zuvor werden sich des Zwecks und der Weltmission des Christian Science Monitors bewußt, was ein höheres Maß intelligenter Unterstützung und Mitwirkung zur Folge hat. Der Umstand, daß der Christian Science Monitor auch außerhalb der christlich-wissenschaftlichen Bewegung von hochstehenden Männern und Frauen der ganzen englisch sprechenden Welt geschätzt wird, ist überaus ermutigend und verspricht große Dinge.

Durch die gewissenhafte Verwaltung des Hilfsfonds Der Mutter-Kirche zur Linderung der Kriegsnot wurden in den vom Kriege heimgesuchten Ländern in Europa im verflossenen Jahre viele Leute unterstützt, sowohl Christliche Wissenschafter wie andre. Dieser Fonds sei auch fernerhin Ihrer Unterstützung anempfohlen. Durch ihn hat mancher, der sich in größter Not befand, die praktische Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft kennen gelernt; er hat Tausenden die Humanität der Lehre und Ausübung der Christlichen Wissenschaft bewiesen.

Die Beamten Der Mutter-Kirche fühlen sich veranlaßt, nochmals hervorzuheben, wie wichtig es ist, daß beim Empfehlen von Personen, die sich um Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche bewerben, die größte Sorgfalt geübt werde. Das gleiche gilt auch für die Prüfung und Aufnahme von Mitgliedern in die Zweig-Kirchen und Vereinigungen. Numerischer Zuwachs, der nicht von intelligenter Treue zur Sache und von bewiesener Fähigkeit, den Pflichten und der Verantwortung der Kirchenmitgliedschaft gerecht zu werden, begleitet ist, kann eine christlich-wissenschaftliche Gemeinde nur schwächen; er ist ein Hindernis in der Erfüllung des hohen Zwecks der Gemeinde.

Der Einfluß zum Guten, den eine aus fünfzig starken, pflichtgetreuen und erfahrenen Christlichen Wissenschaftern bestehende Kirche ausübt, ist weit größer und wirksamer als der Einfluß einer Gemeinde, die mehreremal so viele Mitglieder zählt, von denen aber die Mehrzahl untätig ist und nur wenig Interesse an den Tag legt. Der Bewerber sollte imstande sein, für sich selber gute Gesundheit zu demonstrieren, sollte sich als Bürger bewiesen haben, dessen Lebensführung und Anschauungen mit den Idealen der Christlichen Wissenschaft vereinbar sind. Die Erfahrung lehrt, daß dies Hauptbedingungen zur Erfüllung der größeren Pflichten und Verantwortlichkeiten der Kirchenmitgliedschaft sind. Hat der Bewerber diese Bedingungen erfüllt, und hat er ferner durch seine Unterstützung der christlich-wissenschaftlichen Schriften sowie der andern Tätigkeiten der Christlichen Wissenschaft dargetan, daß er sich sowohl seines Vorrechts wie seiner Verpflichtungen bewußt ist, dann kann man ziemlich sicher sein, daß er sein Teil dazu beitragen wird, die Kirche zu einem „Bau der Wahrheit und Liebe” zu machen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583).

Von seltenen Ausnahmefällen abgesehen sollte die Regel gelten, daß sich nur solche um Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche bewerben, die nach einer angemessenen Zeit der Mitgliedschaft in einer Zweig-Kirche ihre Treue zur Sache sowie ein reges und tätiges Verständnis ihrer Verantwortlichkeit als fortschrittliche Christliche Wissenschafter bewiesen haben. Die Christliche Wissenschaft offenbart uns die Pflicht, der Welt einen neuen Begriff von „Kirche” und „Kirchenmitgliedschaft” zu geben. Vergessen wir nicht, wie Mrs. Eddy uns klar gemacht hat, daß dieser Begriff nur in dem Verhältnis erlangt wird, wie eine Gemeinde „das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583).

Im 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums spricht Jesus von der Zeit, die dem Ende der materiellen Vorstellungswelt vorausgehen wird. Seine prophetischen Aussprüche sowie die inspirierten Worte Mrs. Eddys zwingen zu der Folgerung, daß das Schicksal der Welt von der Demonstration der Christlichen Wissenschaft abhängt. Die Tage des Krieges und der Not können nur dann „verkürzt” werden (Vers 21 und 22), wenn diejenigen, die zum wahren Verständnis und zur wahren Demonstration des Christus auserwählt sind, ihren „Lauf in Übereinstimmung mit der göttlichen Wissenschaft gestaltet” haben (Wissenschaft und Gesundheit, S. 96) und den verbrecherischen Gedanken und Handlungen einzelner Menschen und ganzer Nationen Einhalt tun.

Wenn dies der Zweck Der Mutter-Kirche und der Zweig-Kirchen ist, dürfen wir dann weniger tun als mit reger Hilfsbereitschaft ihre Bedürfnisse im Auge zu behalten?

Bericht des Verwaltungsrates für die testamentarische Verfügung Mrs. Eddys

Mr. Neal, der Vorsitzende dieses Verwaltungsrates, berichtete wie folgt: Zu Ihrer Orientierung und Ermunterung möchte Ihnen der Verwaltungsrat für die testamentarische Verfügung Mrs. Eddys folgenden Bericht über seine Tätigkeit während des mit dem 1. Juni 1917 endenden Jahres erstatten:

Freie Verteilung von Schriften: Tausend und sechzig Kirchen und Vereinigungen mit Literatur-Verteilungskomitees haben über ihre Arbeit während des mit dem 31. Oktober 1916 ablaufenden Jahres berichtet. Die Zahl der Berichte ist also seit dem vergangenen Jahr um 101 gestiegen. Aus diesen Berichten geht hervor, daß $210,164.25 für Literatur, Porto und Umschläge ausgegeben worden sind. Am 31. Dezember 1915 unterstützte der Verwaltungsrat die Zweig-Kirchen und Vereinigungen dadurch, daß er ihnen $69,764.25 oder 60 Prozent des Betrages für Verteilungsarbeit während des Jahres 1915 auszahlte. Nach Abzug dieses Betrages von den vorjährigen Auslagen in Höhe von $210,164.25 bleiben $140,400 übrig, nämlich die Summe, die die Kirchen und Vereinigungen für diese Arbeit beigetragen haben. Der Verwaltungsrat hat diesen Kirchen und Vereinigungen 50 Prozent des von ihnen zu dieser Arbeit beigetragenen Geldes, nämlich $70,200, zurückerstattet.

Dreizehntausend und vier Exemplare des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft und andrer autorisierter Bücher sowie 2,574,175 Stück christlich-wissenschaftliche Zeitschriften und sonstige autorisierte Schriften sind zur Verteilung gekommen, und zwar an die von den Kirchen der Christlichen Wissenschaft eingerichteten freien Leihbibliotheken, an öffentliche Bibliotheken und an Bibliotheken von Universitäten, Colleges und Seminaren, an Staatsgefängnisse und Gefängnisse der Union wie auch an Besserungsanstalten, ferner an die Leute in der Armee und in der Marine verschiedener Länder. Es werden Anstalten getroffen, die Leute in der Armee und in der Marine der Vereinigten Staaten mit christlich-wissenschaftlichen Schriften zu versehen.

Vorträge: Unterstützungen sind mit gewissen Einschränkungen zur Bestreitung der Reisekosten der Lektoren gewährt worden, die nach ausländischen Arbeitsfeldern berufen worden sind; neue Kirchen und Vereinigungen haben Unterstützung erhalten zur Bestreitung der Kosten ihrer ersten Vorträge, desgleichen christlich-wissenschaftliche Organisationen an Universitäten und Colleges zur Bestreitung der Kosten ihrer jährlichen Vorträge. Für Vorträge sind $25,394.60 ausgegeben worden.

Kirchengebäude: Während des letzten Jahres hat der Verwaltungsrat achtundachtzig Kirchen und Vereinigungen Unterstützung gewährt für die Errichtung, den Ankauf und den Umbau von Kirchengebäuden, die einen Gesamtwert von $1,328,610.86 darstellen. Diese Organisationen haben vom Verwaltungsrat Zuschüsse in Höhe von insgesamt $315,513.07 erhalten. Dreiunddreißig andre Gesuche um Unterstützung für Kirchenbauten wurden genehmigt. Die Summe von $137,803.56 ist bewilligt worden und wird den Bittstellern ausbezahlt werden, nachdem sie ihre finanzielle Demonstration gemacht haben. Dies bedeutet, daß Zahlung dann erfolgen wird, wenn die Kirchen so viel Geld gesammelt haben, daß durch die Benutzung des vom Verwaltungsrat gemachten Zuschusses ihre ganze Kirchenschuld getilgt wird.

Diesen Mitteilungen folgten Berichte aus den Arbeitsfeldern, die von John Randall Dunn verlesen wurden. Vertreten waren: Erste Kirche, Montreal; Vereinigung der Christlichen Wissenschaft von Radcliffe College, Cambridge; Dritte Kirche, Indianapolis; Erste Kirche, Kitchener, Ontario; Erste Kirche, Wilmington, Del.; die sechzehn Kirchen von Chicago; die Vereinigung der Christlichen Wissenschaft von Simmons College, Boston; die Vereinigung der Christlichen Wissenschaft der Universität von Kalifornien; Erste Kirche, Birmingham, Ala.; Erste Kirche, Baltimore, Md.; Vereinigung der Christlichen Wissenschaft der Universität Harvard; Erste Kirche, Minneapolis; Zweite Kirche, Minneapolis; die sechs Kirchen in St. Louis; die zwölf Kirchen und drei Vereinigungen in Groß-New York; Erste Kirche, Winnipeg; Vereinigung der Christlichen Wissenschaft von Dawson, Yukon Territory, Kanada; Vereinigung der Christlichen Wissenschaft von Pretoria, Südafrika; Erste Kirche, Berlin, Deutschland; Erste Kirche, St. Paul; Erste Kirche, Rock Island, Ill.; Erste Kirche, Tampa, Fla.; Erste Kirche, New London, Conn. Es waren noch viele Berichte eingegangen, die nicht verlesen werden konnten. Die Versammlung wurde durch das Singen der Doxologie beschlossen.

Copyright, 1917, by The Christian Science Publishing Society
Verlagsrecht, 1917, von The Christian Science Publishing Society

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