In diesen unseren Tagen, wo so viel Groll und Haß zum Vorschein kommt, scheint unser Gehorsam gegen des Meisters großen Beisatz zum ersten Gebot mehr denn je unsere Aufmerksamkeit zu erfordern. Diese Stunde der Not gleichsam voraussehend, hat die Christliche Wissenschaft eine wissenschaftliche und demonstrierbare Erkenntnis von der Liebe geoffenbart und verbreitet, die uns jenen Gehorsam wirklich möglich macht. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 3 in ihrer Botschaft an Die Mutter-Kirche vom Jahre 1901: „Die Liebe drückt das Wesen Gottes aus.“ Der Apostel Johannes verkündigte: „Völlige Liebe treibet die Furcht aus.“ Die unendliche, göttliche Intelligenz kann selbstverständlich nichts kennen, was Furcht einflößt; ja schon die bloße Vorstellung, daß es irgend etwas zu fürchten geben könne, muß diesem Bewußtsein fremd sein.
Der Apostel sagt ferner: „Lasset uns untereinander liebhaben.“ Laßt uns die unendliche, göttliche Intelligenz wiederspiegeln, laßt uns die Wahrheit über einander erkennen, laßt uns die Dinge so sehen, wie Gott sie sieht. Es darf uns der Schein nicht irreleiten, noch darf er uns vortäuschen, daß wir anders seien als Gott Seine Kinder sieht. Wir wollen uns nicht dazu verleiten lassen, das als die Wahrheit des Seins anzunehmen“, was unvollkommen oder uns selbst und anderen widerlich ist. Wenn wir den Menschen als Gottes Idee erkennen, ist es nicht anders möglich, als daß wir lieben und geliebt werden.
Wahre Liebe ist weder eine Gefühlssache noch eine vorübergehende Aufwallung; vielmehr ist sie die klare, geistige Erkenntnis der Dinge, wie sie in Wirklichkeit bestehen. Sind nicht schon viele von uns zu Zeiten, da uns Heilungen mißlangen, zu der Einsicht gekommen, daß unser Unvermögen, das Ideal unserer Führerin zu verwirklichen, daran Schuld war? Wir hatten unseren Patienten nicht „durch die göttliche Liebe“ erreicht (Wissenschaft und Gesundheit, S. 365), weil uns deren wahres Wesen nicht völlig klar war. Wie viel besser könnten wir doch arbeiten, wenn wir daran dächten, daß es unsere Aufgabe ist, die Wahrheit in genügendem Grade zu demonstrieren, um zu erkennen, daß es in Gottes Weltall nichts zu heilen und nichts Heilungsbedürftiges gibt — daß nichts die Schöpfung Gottes schädlich beeinflussen kann.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.