Vor einigen Jahren hatte ich mir durch Hospitaldienst alle zum Krankenwärterinnen-Diplom notwendigen Kenntnisse angeeignet. Es war mein Wunsch, den Kranken und Leidenden so viel wie möglich zu helfen; aber nachdem ich all diese medizinische Kenntnis besaß, fand ich, daß sie nicht in dem Maße meiner Erwartung half, ja es gab so viele hoffnungslose Fälle, daß ich traurig und enttäuscht war. Im Verlauf der Zeit sehnte ich mich nach etwas, was wirklich hilft, nicht nur dann und wann, sondern in allen Fällen. Ich hatte selber schlechte Gesundheit (ich war manchmal monatelang in einem fort krank), und war selten frei von heftigen Kopfschmerzen.
Während ich in einem Privatfall Pflegerinnendienste versah, lernte ich eine Christliche Wissenschafterin kennen, die durch ihr selbstloses Leben dartat, daß sie etwas besaß, was ich nicht hatte, und als sie sah, welch ein Sklave der medizinischen Mittel ich zu sein schien, sprach sie mit mir über die Christliche Wissenschaft und lieh mir „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.“ Nachdem ich das erste Kapitel über das Gebet gelesen hatte, war ich überzeugt, daß diese Lehre die Wahrheit bot, und es verlangte mich, sie besser verstehen zu lernen. Oft las ich die ganze Nacht hindurch, bis der Tag anbrach, und bewies sehr bald, daß die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist, die in der Tat von Krankheit und Disharmonie aller Art frei macht.
Vor einigen Jahren hatte ich einen herrlichen Beweis, daß die Wahrheit schnell und gründlich heilt. Eines Morgens erwachte ich mit einer Erkältung auf der Brust. Ich dachte, mich später zu behandeln, da ich augenblicklich zu sehr beschäftigt sei, um das Nötige zu tun. Es fiel mir nicht ein, daß ich auch während der Arbeit Wahrheit denken könnte anstatt Irrtum, und da ich dem Irrtum in mein Bewußtsein Einlaß gewährt hatte, machte er sich sehr bald auf unbequeme Weise geltend. Noch vor zwei Uhr am selben Tage hatte ich alle Symptome eines akuten Lungenübels. Plötzlich schien mich eine große Furcht vor dem Tode zu übermannen, da sich die Krankheit so schnell entwickelt hatte und alle Symptome so akut waren. Meine Verwandten, die nicht Wissenschafter waren, wollten sogleich einen Arzt herbeirufen; aber ich bat sie, mich während des Nachmittags allein zu lassen und sagte, was den Doktor anlange, wolle ich dann später sehen. Man brachte mich in mein Schlafzimmer; so krank fühlte ich mich, daß ich mich sehnte, mich ins Bett legen zu können, obschon ich wohl wußte, daß mir das nichts helfen würde und daß ich den Fall im Sinne der Christlichen Wissenschaft ausarbeiten mußte. Nach und nach besserte sich mein Zustand, und in einer Stunde war ich absolut frei. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich mit dem Studium der Lektions-Predigt.
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