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Heilende Herolde

Aus der Januar 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In früheren Zeiten waren die Herolde Beamte, die wichtige Nachrichten über Krieg und Frieden brachten. Sodann führten sie Unterhandlungen zwischen Herrschern, und ihre Person war daher „heilig und unverletzlich.“ Der Herold der Christian Science macht die Wahrheit bekannt, redet von Gerechtigkeit und verkündet durch das Heilen der Kranken, daß „Gott. .. sein Volk heimgesucht“ hat. Es ist nichts Auffallendes, sondern ein Zeichen des Wohlwollens und des freundlichen Entgegenkommens, wenn Herolde die Sprache derer reden, denen die Botschaft überliefert wird.

Als Mrs. Eddy die Bestimmung traf, daß die Verlagsgesellschaft eine Übersetzung aus unseren Zeitschriften ins Deutsche veröffentlichen solle, bewies sie dadurch, daß sich ihre Herz in Liebe einem großen Volk zuwandte, welches in seiner Entwicklung gar sehr der Erleuchtung des göttlichen Prinzips bedurfte. Schwierigkeiten, die der Veröffentlichung dieser Zeitschrift entgegenstanden und die anfangs unüberwindlich erschienen, wurden zuletzt beseitigt, und Der Herold der Christian Science wurde vom Jahre 1903 an regelmäßig veröffentlicht. Die Leser, die er erreichen sollte, waren nicht über alle Eigenheiten ihrer Sprache der gleichen Meinung; aber mit der Zeit entwickelte sich einigermaßen eine Einheitlichkeit in den Ansichten über den Gebrauch verschiedener Ausdrücke, so daß innerhalb neun Jahren nach dem Erscheinen dieser Zeitschrift eine Übersetzung von „Science and Health with Key to the Scriptures“ ins Deutsche gemacht werden konnte, und die Botschaft des Gemüts, welche die Bestimmung hat, die ganze Menschheit zu erleuchten, wurde diesem Reich gerade um die Zeit zuteil, als die Wolken des Materialismus seinen Himmel verdunkelten.

Der Punkt, den wir jetzt im Auge behalten müssen, ist der, daß der Herold unverletzlich ist und daß er das Recht hat, seine Botschaft der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des Heilens mitzuteilen, ob nun Krieg herrscht oder nicht. Christliche Wissenschafter und andere lassen gewiß die sich ihnn bietende Gelegenheit unbeachtet, wenn sie eine Zeitschrift der Christlichen Wissenschaft deshalb für feindlich ansehen, weil ihre Botschaft in die Sprache derer übersetzt ist, die Feinde sind. Sollte es der Christliche Wissenschafter nicht als Vorrecht ansehen, seinen Feind zu lieben, d. h. ihm Gelegenheit zu geben, für seine Feindschaft Heilung zu erlangen und das Wesen Gottes erkennen zu lernen? Dieses Wohlwollen ist durchaus nicht gleichbedeutend mit Nachsichtigkeit. Die Liebe entfaltet in Wirklichkeit die Bedeutung der Worte: „Unser Gott ist ein verzehrend Feuer.“ Diejenigen, die reines Herzens sind, freuen sich des läuternden Feuers der göttlichen Liebe, aber für die, die das Böse lieben, bedeutet dieses Feuer Zorn und Gericht. Die Christliche Wissenschaft lehrt die Vernichtung der Sünde, aber keineswegs Nachsichtigkeit mit derselben. In ihrer Kommunions-Botschaft vom Jahre 1899 sagt Mrs. Eddy: „Nun, was habt ihre gelernt?“ (Miscellany, S. 124), und dann fährt sie fort: „Das gottselige Geheimnis —Gott, ,geoffenbaret im Fleisch,‘ von Menschen gesehen und geistig verstanden; und das Geheimnis der Bosheit — wie man das Unkraut von dem Weizen trennt, daß es von seinem eigenen Feuer verzehrt werde und fernerhin keine Altäre mehre anzünde für Menschenopfer.“

Den Herold der Christian Science dürfen wir einen Herold des Altertums ansehen — als heilig und unverletzlich, denn seine Botschaft ist vom Prinzip. Diese Botschaft verkündet heute von Gott genau das, was vor alters von ihm verkündet wurde: „Er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettet sie, daß sie nicht starben.“ Hier ist die Botschaft, die sie uns bringt (Miscellaneous Writings, S. 82): „Das sterbliche Gemüt ist eine Mythe; das alleinige Gemüt ist unsterblich. Eine mythische oder sterbliche Auffassung vom Sein wird wie eine Motte in dem trügerischen Glanz ihrer eigenen Flamme verzehrt — der Irrtümer, die sie verschlingen. Das unsterbliche Gemüt ist Gott, das unsterbliche Gute, von dem die Schrift sagt, daß wir, in ihm leben, weben und sind.‘ “ Solch eine Botschaft unterstützt und ermutigt keinen Feind, sondern sie verkündet, daß sich Feindseligkeit selber peinigt, denn diejenigen, die das Gute lieben, entrinnen dem Tode.

Jesus sagte: „Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein recht Gericht.“ Mrs. Eddys Anweisungen über eine Zeitschrift, die Artikel und Zeugnisse enthält, sind so klar, daß wir uns leicht das rechte Urteil bilden können. Sie erklärt (Kirchenhandbuch, Art. VIII, Abschn. 11): „Ein Mitglied dieser Kirche darf keine Schriften der Christlichen Wissenschaft kaufen, verkaufen oder austeilen, die in ihrer Darlegung des göttlichen Prinzips und der göttlichen Vorschriften, sowie in der Demonstration der Christlichen Wissenschaft nicht richtig sind. Auch der Geist, in welchem der Autor seine Schriften verfaßt hat, soll genau in Betracht gezogen werden. Seine Schriften müssen ein strenges Festhalten an der Goldenen Regel bekunden, andernfalls sie nicht für christlich-wissenschaftlich gehalten werden sollen.“ Christliche Wissenschafter sollten doch gewiß nicht die oberflächliche Ansicht hegen, daß, weil Der Herold der Christian Science Übersetzungen in der Sprache derer bietet, mit denen so viele Länder Krieg führen, er allein nach dieser Tatsache beurteilt werden müsse und nicht nach seinem Inhalt, seinem Zweck und seiner Fähigkeit, Gutes zu wirken.

Mit der Zeit mag der glorreiche Fortschritt der Christlichen Wissenschaft noch viele Herolde nötig machen, denn die Botschaft der Wahrheit und der Befreiung muß allen Ländern und Völkern und Zungen gebracht werden. Obschon nun die Botschaft in vielen verschiedenen Übersetzungen dargeboten werden mag, so wird sie doch künftig wie heute zugleich in der Sprache zu lesen sein, in der das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erschien, so daß diejenigen, die die Botschaft erhalten, eine Sprache kennen lernen und zuletzt ein Volk, eine Brüderschaft, eine „Bürgerschaft Israels“ werden mögen.

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