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Liebe zur Sonntagsschule

Aus der Januar 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer in einer der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschulen mitwirken darf, freut sich beständig, wenn er sieht, wie empfänglich der Kindersinn ist, wie natürlich er die von der Christlichen Wissenschaft gelehrte Wahrheit aufnimmt. In bezug hierauf sagt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 236): „Kinder sind leichter zu lenken als Erwachsene und lernen bereitwilliger die einfachen Wahrheiten lieben, die sie glücklich und gut machen.“ Wenn die Kinder verstehen, daß die Christliche Wissenschaft etwas ist, was sie beweisen können, etwas, was sie bei den geringen Angelegenheiten ihres täglichen Lebens anwenden können, etwas, was sie gesund und glücklich erhält, dann lieben sie diese Wahrheit und verlangen ungezwungen nach allem, was ihnen hilft, ein höheres Verständnis von dieser Lehre zu erlangen.

Die Sonntagsschule bietet Gelegenheit, diese Lektionen zeitig zu lernen, und die Kinder lieben sie als wesentlichen Teil ihres Lebens. Es ist vorgekommen, daß Schüler um die Erlaubnis gebeten haben, zur Sonntagsschule zu gehen anstatt am Sonntag eine Vergnügungstour mit den Eltern zu machen. Für solche Schüler bedeutet die Sonntagsschule etwas, was sie nicht versäumen möchten. Wiederum hat es Fälle gegeben, wo die Eltern zuerst dachten, es sei besser, das Kind bleibe am Sonntag wegen eines unharmonischen physischen Zustandes zu Hause; aber des Kindes Sehnsucht nach dem Guten, das die Sonntagsschule mit sich bringt, änderte die Meinung der Eltern, und die Folge war, daß das Kind die Sonntagsschule besuchen durfte und geheilt wurde. So erhielten Eltern und Kind einen Beweis von den praktischen Ergebnissen, die der Besuch der christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste mit sich bringt.

Wenn Knaben und Mädchen den Grund für eine Anordnung oder Regel erkannt haben und von deren Gerechtigkeit überzeugt sind, so sind sie in der Regel gehorsam. Zuweilen mögen sie vergessen, daß die Andachtsübungen bei der Eröffnung der Sonntagsschule einen wichtigen Teil des Gottesdienstes ausmachen; wird ihen aber erklärt, daß Hymnen, das stille Gebet, das Gebet des Herrn, der Goldene Text und das wechselseitige Lesen alle einen bestimmten Zweck haben und einen heilenden Einfluß ausüben, dann geben sie acht auf diesen Teil des Gottesdienstes. Wenn die Aufmerksamkeit der Schüler auf Stellen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit gelenkt wird, die sich auf den Gesang, auf das Gebet und auf die Heilige Schrift beziehen, so erfassen sie sehr schnell die geistige Anwendung. Nachden sie erkannt haben, daß der Goldenen Text eine wertvolle und nützliche Darlegung der Wahrheit enthält, ist es für sie keine unangenehme Pflicht, ihn auswendig zu lernen, sondern eine geistige Hilfe. Nachdem die Schüler wissen, daß ihnen alle Vorteile des christlich-wissenschaftlichen Lesezimmers zur Verfügung stehen, gibt es immer solche, die es besuchen, um da die Sonntagsschullektion zu studieren.

Einst konnte eine junge, eifrige Schülerin der Christlichen Wissenschaft nicht verstehen, wie eine Freundin, die in einer christlich-wissenschaftlichen Umgebung aufgewachsen war, unglücklich sein und immer die düstere Seite der Dinge sehen konnte. Als es ihr jedoch zur Kenntnis kam, daß diese Freundin niemals ihre eigenen Probleme ausarbeitete, sondern sich stets auf ihre Eltern verließ, wenn sie Hilfe brauchte, und daß si niemals die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften las, die stets in ihrem Heim waren, sah diese junge, eifrige Schülerin, die im Vertrauen auf die Wahrheit ihre eigenen Probleme ausarbeiten lernte, warum ihre Freundin nicht froh und glücklich war. Ein jeder muß früher oder später seine eigene Erlösung ausarbeiten. Mrs. Eddy sagt auf Seite 22 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Die schließliche Befreiung vom Irrtum, durch die wir uns der Unsterblichkeit, der unbegrenzten Freiheit und des sündlosen Sinnes erfreuen, wird nicht auf Blumenpfaden erreicht, noch dadurch, daß man seinen Glauben ohne Werke an eines andern stellvertretende Bemühung heftet.“

Allzuoft versuchen die Erwachsenen, das Denken für die Kinder zu besorgen. Sie vergessen eben, daß ein jeder als Gottes Kind seine geistige Individualität hat. Die Erfahrungen eines Erwachsenen mögen ihm helfen, das Kind anzuleiten und zu belehren, wie der liebevolle Gärtner für die Pflanzen in seinem Garten sorgt; aber der kluge Gärtner überläßt es den Blumen, sich zu ihrer Zeit und auf ihre Weise zu entfalten. Als David mit einem Vorrat an Lebensmitteln zu seinen älteren Brüdern kam, die in Sauls Heer dienten, das sich den Philistern gegenüber gelagert hatte, wurde seine Botschaft von seinen Brüdern mißverstanden. Sein ältester Bruder wollte für ihn denken, rügte ihn, versuchte ihn zu seinen Schafen zurückzuschicken und schrieb ihm Motive des Stolzes und der Eifersucht zu, die nicht in David sondern in seinem eigenen Gemüt waren. Er erkannte nicht die wahre Sendung Davids, er wußte nicht, daß dieser das Mittel sein sollte, den Goliath zu überwinden. David hatte zeitig gelernt, Gott, dem göttlichen Gemüt, zu gehorchen und sich auf die göttliche Hilfe zu verlassen; und dadurch hatte er sich auf diese höhere Demonstration vorbereitet.

Die Sonntagsschule bietet den Lehrern und den Schülern Gelegenheit, sich gegenseitig zu helfen. Die liebevolle Hingabe der Lehrer an ihre Arbeit befähigt sie oft, Fragen zu beantworten, die in der Klasse aufgeworfen werden und die den Schülern Schwierigkeit gemacht oder sie zu falschen Annahmen veranlaßt hatten. In einer Klasse, die das zweite Gebot studierte, sagte ein Schüler, seine Familie glaube, eine gewisse Krankheit sei in ihr von einer Generation auf die andere übertragen worden, und man fürchte, er könnte diese Krankheit auch einmal bekommen. Daraufhin wurde erklärt, diese Annahme beruhe nur auf einem Mangel an Gotteserkenntnis, Gott habe niemals ein solches Leiden verursacht, der Schüler brauche also jetzt, wo er die Christliche Wissenschaft studiere, nicht zu leiden, wie seine Familie gelitten hatte, sondern er könne sofort anfangen, sich der Wahrheit bewußt zu werden, daß er ein Kind Gottes sei, das nur Gutes erbt.

Die Liebe- unserer Führerin zu den Kindern und ihre Teilnahme für die Kinder zeigte sich auf die verschiedenste Weise, einschließlich der weisen Verordnungen, die sie im Handbuch für die Sonntagsschule gegeben hat (S. 62). Sie legte den „ersten Lektionen“ besondere Wichtigkeit bei, da sie die Grundlage wahrer Erziehung sind. In ihrem Werke „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany,“ schreibt sie: „Der einzige Zweck wahrer Erziehung ist, zu lehren, wie man die Wahrheit nicht nur erkennen, sondern sie auch im Leben werktätig anwenden kann“ (S. 252).

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