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Die Natürlichkeit der Inspiration

Aus der Oktober 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nichts ist unfraglicher, als daß unsere Gedanken in bezug auf die Möglichkeit und Natürlichkeit der göttlichen Erleuchtung den täglichen Ernst bestimmen, mit dem wir nach dieser Erleuchtung trachten, sowie auch unsere Freude darüber, daß sie uns in jeder Notlage zu Gebote steht. Wer da glaubt, die Erleuchtung der alten Propheten, insbesondere dessen, der größer war denn alle Propheten, sei nur für die Einzigartigen, für die besonders Begabten bestimmt, und nur einige Auserwählte könnten sie erlangen — wer das glaubt, wird keinen starken Antrieb verspüren, diese weisheitverleihende Erfahrung zu gewinnen. Weil er sich seines großen Anrechtes in Christo nicht bewußt geworden ist, erwartet er nicht, ein Werkzeug zur Offenbarung der Wahrheit zu werden und macht keine dahinzielenden Anstrengungen.

Die Christlichen Wissenschafter werden oft von anderen Christen der Vermessenheit beschuldigt, weil sie danach trachten, die Werke des Meisters zu tun, und weil sie behaupten, auch wir könnten dazu inspiriert werden, das Wort der Wahrheit wirkungsvoll zu reden. Die Erklärung, es sei dies das Vorrecht eines jeden Menschen, ist sogar eine Gotteslästerung genannt und als solche verdammt worden, trotzdem Christus Jesus diese Werke seinen Nachfolgern aufgetragen hat. Daß solche Werke nicht allgemein getan werden, läßt deutlicher als irgendetwas anderes erkennen, wie weit sich die modernen Religionssysteme von dem Glauben und den Ausübungen der Urkirche entfernt haben.

Obgleich christliche Religionslehrer im großen und ganzen behauptet haben, daß das Gebet heilsam wirke, daß es auf eine unerklärliche Weise den Menschen bessere, für den man betet, so wirkt es doch Aufsehen erregend, wenn die Christlichen Wissenschafter mit Bestimmtheit für die Heilung von Krankheit und Sünde durch die geistige Erkenntnis der göttlichen Wahrheit eintreten. Und doch ist es gewiß Tatsache, daß Gleiches Gleiches hervorbringt und daß zwischen dem Geist und jedem Grade der Geistigkeit ein Verhältnis des Einsseins bestehen muß. Diese Tatsache macht folgenden Ausspruch des Paulus möglich und wahr: „Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“ In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 136) schreibt Mrs. Eddy: „Die Jünger verstanden ihren Meister besser als andre; aber sie begriffen nicht alles, was er sagte und tat, sonst würden sie ihn nicht so häufig gefragt haben.“ Die Tatsache, daß die Jünger ausgesandt wurden, um zu predigen und zu heilen, ehe ihre geistige Entwicklung vollkommen war — besonders die des Petrus —, weist darauf hin, daß man die Inspiration des Bewußtseins lange ehe man Vollkommenheit erreicht hat erlangen kann, daß die Sonne der geistigen Erleuchtung allmählich aufgeht, so daß wir schon jetzt zu der Erkenntnis gelangen können, daß wir Gottes Kinder sind, wie Johannes unerschrocken erklärte.

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